Servus Landshut: Brandl und Fauser zieht's nach Kanada
Die beiden Angreifer Max Brandl und Gerrit Fauser verlassen die Landshut Cannibals in Richtung Kanada. Beide werden ihr Glück in der Canadian Hockey League (CHL) suchen.
Die CHL ist eine Junioren-Liga, die wiederum in drei eigenständige Ligen - die Western Hockey League (WHL), Ontario Hockey League (OHL) und die Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL) - gegliedert ist.
Fauser GerritGerrit Fauser blickt auf eine absolut erfolgreiche Debüt-Saison 2006/2007 im Profi-Team der Cannibals zurück. Der 17-jährige Stürmer avancierte zum Stammspieler bei den Dreihelmenstädtern, für die er in 41 Partien in der ASSTEL Eishockey-Liga sieben Punkte (zwei Tore, fünf Assists) erzielte. Außerdem absolvierte Fauser per Förderlizenz zwei Spiele für den DEL-Klub Straubing Tigers und sammelte in elf DNL-Partien beim EVL 13 Scorerpunkte (acht Tore, fünf Assists). "Nebenbei" wurde er zum Rookie des Jahres in der 2. Bundesliga gekürt und in Landshut mit dem Alois-Schloder-Pokal als vorbildlichster Nachwuchsspieler ausgezeichnet.
Gerrit Fauser, der am 13. Juli seinen 18. Geburtstag feiert, wurde in der ersten Runde an Position 48 gedraftet und geht in die QMJHL zu den Gatineau Olympiques.
Max Brandl, der in der abgelaufenen Spielzeit bereits seine zweite Saison bei den Cannibals spielte, wurde von den Prince Albert Raiders (WHL) in der zweiten Runde an Position 64 gedraftet.
TruntschkaManager Bernd Truntschka sieht den Abgang der beiden Youngster mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Natürlich tut es weh, zwei so viel versprechende junge Spieler ziehen lassen zu müssen. Andererseits ist das ja aber auch eine Bestätigung unserer Nachwuchsförderung." Finanziell hat der Zweitligist zunächst nicht viel von den Transfers. "Erst wenn sie den Sprung in die NHL schaffen", so Truntschka, "erhält der ausbildende Verein eine Entschädigung."
Für die beiden Jungstürmer bedeutet Kanada Verheißung und Abenteuer gleichermaßen. Einerseits gilt die Junioren-Liga als NHL-Sprungbrett, andererseits wird es ein Trip ins Ungewisse. Max Brandl, der 2006/2007 in 51 Zweitliga-Partien für die Kannibalen sieben Treffer erzielte, 16 mal vorbereitend tätig war und zudem einmal für die Augsburger Panther in der DEL auflief, weiß: "Mitte August startet das Trainingscamp. Zuerst muss ich mich wahrscheinlich mal an Tempo und Härte des kanadischen Eishockeys gewöhnen, außerdem will ich meinen Zug zum Tor und meine Torgefährlichkeit verbessern." Auch bis zum Luxus und Gehalt der großen NHL-Stars ist es wohl noch ein weiter Weg. "Ich wohne dort bei einer Gastfamilie, habe zwar keine Kosten, bekomme aber auch nur wenig Taschengeld", so der gebürtige Landshuter weiter.
Brandl MaxSeine sportliche Entwicklung sieht Max Brandl, der soeben sein Abitur "gebaut" hat, im Vordergrund und weiß auch, dass ihm die "Landshuter Eishockey-Schule" erst diese Perspektive eröffnet hat: "Ich habe mit vier Jahren beim EVL angefangen und alle Nachwuchsteams durchlaufen. Alles, was ich kann, habe ich hier gelernt und insbesondere Ewald Steiger sehr viel zu verdanken. Der Rückweg ist ja auch nicht versperrt. Aber ich habe das Gefühl, dass ich es jetzt einfach versuchen muss."
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