HC Chemopetrol Litvínov - HC Lasselsberger Plzen vom 27.01.2

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TheCat89
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HC Chemopetrol Litvínov - HC Lasselsberger Plzen vom 27.01.2

Beitragvon TheCat89 » 28.01.2008, 00:54

Es war ein verregneter Nachmittag, als wir in Litvínov ankamen.
Zur Situation der beiden Vereine: Punktemäßig trennten den 6. Litvínov und den 8. Pilsen nur 3 Punkte, die Pilsen aufholen wollte, um den direkten Play-off-platz zu sichern. Im Tor bei den Gastgebern die 83 Petr Franek, bei den Gästen die 45 Roman Malek. Beide Spieler bildeten einst zusammen das Torhütergespann bei Ligaspitzenreiter Slavia Prag. Die Partie wurde wie letzte Woche vom HSR Minar geleitet, der von Kalivoda und Charvat unterstützt wurde.
Die Halle war gut gefüllt, später wurde eine Zuschauerzahl von 6.435 (6.434 + Jan Tabor) durchgesagt, die Halle also fast ausverkauft. Aus Pilsen hatten sich gut 70-80 Fans auf den Weg gemacht.

Man merkte gleich nach dem Eröffnungsbully, dass sowohl die Fans als auch die Spieler heiß auf drei Punkte waren. Litvínov erwischte den besseren Start und nach 2:29 zappelte der Puck das erste Mal im Netz der Gäste. Cerny spielte wunderschön auf Svarny, der den eigenen Abpraller dann hinter Malek ins Netz bugsierte. Die Gastgeber gaben weiterhin den Ton an und waren meist nur mit Fouls zu stoppen. Dies hatte zur Folge, dass Litvínov in der 9. Minute schon zum 2. Überzahlspiel kam, wodurch sich der Druck auf das gegnerische Tor verstärkte. Dieses Überzahlspiel begann etwas ulkig, als Jansky, beinahe den Pass eines Pilseners ins Tor abfälschte. Der Puck traf den Pfosten und rollte hinter dem zum 2. Mal bereits machtlosen Malek entlang, aber keiner schaffte es ihn über die Torlinie zu schieben. Aber Jansky gelang es nur 20 Sekunden darauf seinen Mitspieler Lukes in Szene zu setzen. Ein präzises Zuspiel, bei dem Franta Lukes leichtes Spiel hatte und den Puck ins halbleere Tor schob. Ein Start nach Maß. Doch in der 11. Minute bekam Litvínov gleich 2 Strafen, welche Pilsen die erste wirkliche Chance im Spiel gab. Doch Pilsen brachte keinen wirklich gefährlichen Schuss zustande und wurde noch durch den eigenen Kapitän Divisek geschwächt, als dieser ohne Helm weiterspielen wollte und dafür 2 Minuten aufgebrummt bekam. Ab diesem Punkt gab es nur wenig Sehenswertes. In der 18. Minute lief Kubincak noch ein schönes Solo (nach abgefangenem Pass) auf Malek, welcher aber stehen blieb und den Schuss parierte.
Fazit des 1. Drittels war, dass Litvínov haushoch überlegen war und Pilsen sich durch allein 5 Strafen selbst schwächte. Torschussverhältnis: 18:7 für den Gastgeber.

Im 2. Drittel hieß es nach einer Strafe bei 19:33 gg. Pilsen erst einmal noch Powerplay Litvínov. Dieses wurde etwas später sogar zu einer doppelten Überzahl, aber wie zuvor Pilsen, waren es nun die Spieler aus Litvínov, die aus der zahlenmäßigen Überlegenheit nichts machen konnten. Es gab kaum Strafen, doch den Gästen gingen die Ideen aus, sodass sie versuchten, Litvínov durch viele unerlaubte Weitschüsse (Icings) auf Distanz zu halten. Die Powerplays eigentlich ab der 10. Minute schwach und ohne Erfolg, jedoch schaffte es Pilsen sich bei eigener Überzahl im Drittel der Gastgeber festzusetzen. Es gab wenig hochkarätige Chancen, meist Konter der Gastgeber, welche sich aber nun immer wieder einem immer besser werdenden Roman Malek geschlagen geben mussten.
Das emsige Bemühen der Gäste hatte dann aber auch Erfolg. Nachdem sämtliche Schönspielerei nichts gebracht hatte, nahm sich bei 38:53 Mario Cartelli auf Zuspiel von Sindel ein Herz und hämmerte Franek das Ding unhaltbar von der blauen Linie über die Stockhand ins Dreiangel. Ein schöner Treffer für den neutralen Beobachter, der die Gäste wieder ins Spiel brachte.
Torschussverhältnis im 2. Drittel: 13:7 für Litvínov. Viele vergebene Liebesmüh vor dem Tor.

Den besseren Start ins letzte Drittel erwischten eindeutig die Gäste. Bei 43:34 war es dann soweit. Vlasak nutzt das Zuspiel von Vampola zum Ausgleich. Während Franek beim 1:2 chancenlos war, durfte er sich hier den Treffer auf die eigene Kappe schreiben. Vlasak musste sich schon strecken und schob den Puck mit einer Hand auf die Schoner des Litvínover Schlussmans. Dieser war so freundlich den Stock anzuheben, weshalb der Puck überhaupt seinen Weg zwischen den Schonern ins Tor fand. Der Footballer würde sagen: „And now, we have a ballgame again!“ Was in der 10. Minute wie ein lockerer Heimsieg aussah, wurde durch Vlasaks Tor zu einer hitzigen Partie Dieser Treffer rüttelte die Gastgeber aber endlich wach. Nur eine halbe Minute später verfehlte Reichel das leere Tor. Er hatte sonst wenige Möglichkeiten zu glänzen, da sonst immer ein Verteidiger Pilsens an ihm dran war. Die Partie gewann an Härte, was ein bis dato gut Pfeifender Schiri laufen ließ. Dennoch wäre es besser gewesen härter durchzugreifen. Dem Schirigespann entgingen einige Wechselfehler, wobei Litvínov es einmal sehr darauf anlegte, als ein Pilsener Stürmer durch war, sprang von der Bank ein Spieler vor ihm aufs eis und Slegr kam von hinten, drehte sich erst dann Richtung Bank ab, als sicher war, dass der Gegner nicht zum Schuss kommen konnte. Pilsen leistete sich wiederum ungeahndete Fouls, wobei Jan Benda nach einem Stockschlag die Partie mehr oder weniger beenden musste. Er saß bis zum Schluss auf der Bank, kam jedoch nur noch kaum raus (max. 2mal).
In der 57. Minute dann eine Spielunterbrechung der besonderen Art. HSR Minar ging zum Videoschiri, sich eine Aktion von Robert Reichel noch einmal genauer anzeigen zu lassen. Zuvor kam dieser von rechts aufs Tor, lief dahinter, doch statt den Bauerntrick auf links zu versuchen (wo übrigens ein anspielbereiter Mitspieler stand), drehte er um und versuchte den Puck von rechts, wo er hergekommen war unter Maleks Schonern durchzuschieben. Der Pfosten und Maleks ausgestrecktes Bein verhinderten dies aber und das Tor wurde zurecht (von onlajny.cz bestätigt) nicht gegeben.
Dies war auch der letzte Aufreger der Regulären Spielzeit.

Die Verlängerung 4 gg. 4 brachte einiges an Tempo mit sich. Und vier weitere Aufreger! In der 61. Minute steht Reichel vorm liegenden Malek und knallt das Ding übers Tor. Dann im Gegenzug versucht Pilsen sein Glück, scheitert aber an Malek. Bei 61:44 wurde das Spiel wegen einer Aktion bei 61:40 unterbrochen, und der Schiri ging bereits zum 2. Mal zum Zeitmesser, sich die Aktion noch einmal zeigen lassen. Ein Litvínover Verteidiger hatte einen hohen Puck gespielt und dieser traf nur den Pfosten und ging von diesem wieder ins Feld, kein Tor. Zum Schluss noch eine Überzahl der Gastgeber, die nach eigener Auszeit noch 30 Sekunden hatten, aber die Chance gg. clever verteidigende Pilsener bei 4 gg. 3 nicht nutzen konnten.

Penaltyschießen:
Pilsen fing an. Sindel läuft an, zieht auf links, schlägt 2 Haken und macht den Puck eiskalt rückhand rein, Franek zu früh unten.
Jenacek versuchts nachzumachen, scheitert an Malek.
Vampola versuchte ähnlich wie Vlasak, Franek den Puck zwischen die Schoner zu schieben, aber dieser hatte aus seinem Fehler gelernt.
Nun gab es wieder einen Videoentscheid: Litvínovs Lukes schießt Malek über die Fanghand, Tor oder Latte??? Schiri entscheidet zum 3. Mal an diesem Abend zurecht gegen Litvínov.
Vlasak haut den Puck bei seinem Versuch 2 Meter übers Tor.
Reichel scheitert an Maleks rechtem Schoner.
2:3n.P. Endstand. Entscheidendes Tor: Sindel

Zusammenfassend kann man sagen, dass die effektivere Mannschaft gewonnen hat. Pilsen hatte insgesamt 8 Strafen, wohingegen Litvínov mit 4 Strafen (jeweils bei einer 5 gg. 3) recht fair mitgespielt hat. Das Torschussverhältnis zeigt eindeutig die Abschlussschwächen der Gastgeber: 45:21 in der regulären Spielzeit!!! Also fürs nächste Mal, Herr Reichel, bitte nicht den Pfosten anschießen, oder den Puck übers halbleere Tor heben…
Sonstige Ergebnisse:
Karlsbad-Zlin 2:5 (nach 5 Niederlagen in Folge wieder ein Sieg!!!)
Trinec-Liberec 4:1
Budweis-Vitkovice 6:0
Znojmo-Ústí 5:2
Kladno-Sparta 3:2
Slavia-Pardubice 5:2 vor Dresdner Delegation :P

Gruß
Felix

PS: Für mich das erste mal in Litvínov, hat gut gefallen!
Karel Rachůnek
27.08.1979-07.09.2011
Nikdy nezapomenem!

PSG Zlín
BLAU UND GELB EIN LEBEN LANG!!!

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