Spielberichte 2009

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TheCat89
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Spielberichte 2009

Beitragvon TheCat89 » 04.01.2009, 00:03

Ústí-Vrchlabí, 03.01.2009, 17:30

Heute endete die 2-wöchige Pause in der 1. Liga Tschechiens. Der 37. Spieltag bot gleich 2 Kracher: Zum einen Chomutov (3., 78) gegen Kometa Brno (4., punktgleich) und das besuchte Spiel Ústí (1., 87) gegen Vrchlabí (2., 81). Diese Partie zog 5.482 Zuschauer in die Halle, was vermutlich der Jahreszuschauerrekord in dieser Saison sein dürfte, an. Aus Vrchlabí kamen 2 Fanbusse und etliche Fans auch privat angereist, so dass sich ca. 150-200 Fans im Gästeblock befanden. Die Partie wurde von HSR Soucek geleitet, der von den Linesmen Stofa und Benes unterstützt wurde. Im Tor begann bei den Gastgebern die #1 Orct, bei den Gästen die #42 Sturala. Die letzten Vergleiche endeten mit einem 2:3 n.P. in Vrchlabí und einem 1:0 daheim.

Die Partie begann zunächst ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. In der 4. Minute durfte Ústí die erste Überzahl spielen. Auch als kurz darauf Mikulík raus musste, spielten die Gastgeber von dem Punkt an besser und drückten mehr aufs Tor. Als dann wieder Vrchlabís Pajic auf die Strafbank musste, wurde nach dem kurzzeitigen 4 gegen 4 in der Überzahl (trotz mangelnder Torschüsse) der Zug zum Tor Sturalas deutlich. Doch die Gastgeber taten sich heute besonders schwer mit dem Toreschießen. In der 7. Minute schoss Pazourek links am Tor vorbei. In der 10. versuchte Mikulik im Nachstochern den Puck über den Schoner des bereits am Boden liegenden Sturala zu bugsieren und fing sich 2 Minuten wegen Stockschlags ein. In der darauf folgenden Unterzahl scheiterte erneut Pazourek nach Vorarbeit von Janku in der 11. Minute. In der 12. Minute fand Tuma, der frei mittig aus dem Angriffsdrittel zum Schuss kam, nur den linken Schoner Sturalas. Gleichzeitig rückte der Schiri mit einer fragwürdigen Regelauslegung immer mehr in den Mittelpunkt der Partie, allerdings war er keineswegs Schuld an der schlechten Chancenauswertung der Gastgeber. Die Gäste kamen bei 17:55 zu einem denkbar fragwürdigen Überzahlspiel, als Caloun wegen Hakens auf die Strafbank musste. Dank dieser Überzahl kam Vrchlabí, das seit der 4. Minute überhaupt nicht mehr statt gefunden hatte, in der letzten Minute zu einigen Torschüssen. Der letzte saß – und keiner wusste, wie und warum der Puck den Weg ins Tor gefunden hatte. Martin Krupka (Assisst Roman Chatrnúch) „schoss“ aus der linken Ecke den Puck vors Tor, in dem er nach einigen verwunderlichen Abfälschungen landete. Somit nahm Vrchlabí eine glückliche 1:0-Führung mit der Schlusssirene in die Pause. Profitiert hatten die Gäste dabei von der schlechten Chancenverwertung Ústís.
Strafen 3:3

Im zweiten Drittel knüpfte Vrchlabí 2 Minuten lang an die Druckphase der letzten Minute des ersten Drittels an, nur um dann wieder in die abwartende Verteidigungsstrategie zurück zu sickern. Slovan fand aber nicht so recht in das Drittel, so dass ab der 25. Minute fast nur Vrchlabí den Ton angab. Ab der 32. Minute war die Partie etwas ausgeglichener. Ab 36:14 wurde es dann interessant: Erst wurden Ústís Spirko wegen Halten des Stockes und Vrchlabís Rapac wegen Hakens gleichzeitig vom Eis geschickt – 4 gegen 4. Eine knappe Minute später folgte Michal Dragoun wegen Stockschlags und keine Minute darauf Pajic von den Gästen wegen des gleichen Vergehens an Ústís Torwart. Insgesamt 23 Sekunden wurde 3 gegen 3 gespielt, etwas, was man als Eishockeyfan selten zu sehen bekommt. Vrchlabí kam in der 39. Minute noch mal zu einer Großchance in einer 2 gegen 1-Situation, allerdings verpasste Krupka den richtigen Moment zum Abspiel. Er fuhr um das Tor herum, spielte den Puck zu Rapac, der jedoch in Orct seinen Meister fand.
Strafen 2:2

Im letzten Drittel beschränkte Vrchlabí seine Aktivität wieder aufs Verteidigen. Es gab faktisch nur eine Marschrichtung und die hieß Gästetor. Hier konnte sich erneut der 23-jährige Tomas Sturala, der am Montag seinen 24. Geburtstag beim Heimspiel gegen Poruba feiern wird, auszeichnen. Er vereitelte etliche Chancen der Gastgeber. In der 49. Minute schoss Mikulík aus nächster Nähe, Sturala konnte nur noch mit seinem Fanghandschuh den Puck übers Tor lenken, um im Anschluss eine Torhance von Machacek zu neutralisieren. Als Nemecek in der 53. Minute den Puck vors Tor spielte verhinderte Sturala ein Tor, als Havlicek und Dragoun versuchten den Puck mit vereinten Kräften über die Torlinie zu schieben. Im Anschluss faulte Wagenhoffer und Ústí kam in den erneuten Genuss einer Überzahl, die wieder ungenutzt blieb. Die beste Chance hatte Kloboucek, aber Hanzl und Pazourek verpassten im Nachschuss das Tor. In der 58. Minute kam es zu einer letzten Überzahl für Ústí, als Chaloupka wegen Spielverzögerung in die Kühlbox musste. In der selben Minute warf sich der Gästestürmer Ladislav Gengel in einen Schuss und blieb verletzt liegen – natürlich zum Unmut der Anhänger Slovans. Bei 58:10 war das Tor Ústís geräumt und ein 6. Feldspieler kam aufs Eis. In der 59. Minute kam es zu einem gewaltigen Gerangel vor dem Tor Sturalas, welcher den Puck nicht festhalten konnte, aber auch keiner der Nachschussversuche konnte die Torlinie überwinden, so dass der Puck nur vorm Tor herumsprang bis er von Sturala endgültig geklärt wurde. Bei 59:05 folgte die Auszeit der Gastgeber, eine willkommene Pause für die Gäste. In der letzten Minute ließ Sturala selbst seinen Schläger Schläger sein und deckte den Puck mit seiner Stockhand zum Bully ab. Krupka verpasste es im Anschluss noch das ENG zu machen, was allerdings auch zu viel des Guten für Vrchlabí gewesen wäre und so endete die Partie mit dem gleichen Ergebnis wie am 07.11.2008, nur, dass diesmal die Gäste der lachende Sieger waren.
Strafen: 0:3, gesamt: 5:8

Fazit: Die Gäste gewinnen glücklich, aber verdient, weil Slovans Stürmer wieder an den eigenen Fähigkeiten scheiterten. Für mich ein besonderes Erlebnis, da der Stammtorwart Vrchlabís Sturala (ebenso wie sein gleichaltriger Vertreter Petr Sevcik) ein Zlíner „Export“ ist und bereits seinen 5. Shut-out in dieser Saison erarbeitet hat, welcher mehr als verdient war.
Allerdings schien der heutige Tag ein besonders geeigneter für ein X:0-Ergebnis, wie die anderen z.T. Außenseitersiege zeigen.
In der Tabelle kommt Vrchlabí nun wieder auf 3 Punkte an Platz 1 heran.

Alle Ergebnisse des 37. Spieltages:
Ústí – Vrchlabí 0:1
Chomutov – Brno 4:5 n.P.
Poruba – Chrudim 0:3
Hradec Kralove – Ben. n. Jizerou 3:4
Havl. Brod – Beroun 3:0
Trebic – Jihlava 3:0
Olomouc – Havirov 6:0
Kadan – Most 4:5 (Kadan verspielt eine 4:2-Führung nach 55 Minuten innerhalb von 2 Minuten von 57:15 auf 59:03, wo Most 3 Treffer erzielt!!!)
Karel Rachůnek
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Usti-Hradec Kralove, 06.03.2009, 18:00

Beitragvon TheCat89 » 07.03.2009, 00:22

Heute Abend war es wieder so weit: 18 Uhr, 5. Play-off- Halbfinalspiel in Usti. Die Serie gegen den Vorrunden-6. und Vrchlabibezwinger aus Hradec Kralove nach je einem Heim- und Auswärtssieg, war ausgeglichen (2:3, 3:2n.P., 0:2, 2:1 aus sicht der Löwen) und kann für den Sieger der heutigen Partie am Sonntag schon die Finalteilnahme bedeuten.
Bei den Löwen stand Stammkeeper Salficky im Tor und auch Hradec verließ sich auf die etatmäßige Nr. 1 Koutsky.
Insgesamt 5.492 Zuschauer waren anwesend, um sich diese hoffentlich spannende Begegnung zweier Mannschaften auf Augenhöhe anzuschauen. Geleitet wurde die Partie von den HSR Jilek und Jebavy, unterstützt von Sichrovsky und Rozilek.

Nachdem sich Hradec Kralove viel zeit ließ, um aus der Kabine zu kommen, wurden die Spieler mit Pfiffen empfangen und das Spiel konnte mit wenigen Minuten Verspätung beginnen. Die Partie begann etwas hektisch und so kam es dazu, dass nach gut anderthalb Minuten, der erste Gästespieler auf die Strafbank musste. In Unterzähl kamen die Gäste zu der ersten Großchance der Begegnung, nachdem Mikulik den Puck verlor und Hr. Kralove plötzlich in einer 4 gg. 2-Situation vor Salfickys Tor auftauchte. Karlicek schoss aber am leeren Tor vorbei. Man sah Usti an, dass sie sich im Spielaufbau eher schwer taten, allerdings galt selbiges auch für die Gäste aus Hr. Kralove. Somit gelang Usti in der Aufbauphase ein kurioser Führungstreffer „aus dem Gewühl heraus“: In der 7. Minute umkreiste Pazourek das Gästetor und überlegte, ob er schießen sollte, entschied sich aber für den Pass. Herman zog aus der Drehung ab und tunnelte Koutsky. Der Puck sprang zwar wieder aus dem Tor heraus, doch der Treffer zählte, 1:0 für die Gastgeber nach 6:04! Im weiteren Verlauf handelte sich Usti eine Strafe ein, allerdings schaffte es VCES nur, eine gute PP-Formation einzunehmen, einen gefährlichen Schuss aufs Tor gab es nicht.
Die Partie wurde äußerst vorsichtig gespielt, keine Mannschaft wollte einen Fehler machen, der entweder den Ausgleich, oder den 2-Tore-Rückstand bedeuten würde. In den letzten 2 Minuten gab es einen Aufreger: Als Ustis Kloboucek gerade auf der Bank saß, verlor Herman seinen Schläger, drückte Hradec’ Kadlec an die Bande, nahm dessen Schläger und spielte damit weiter. Kadlec passte das nicht wirklich und er beschwerte sich beim Schiri und bekam prompt eine 10-Minuten-Strafe. Das erste Kuriosum der Schiedsrichter, die allgemein kein gutes Bild abgaben.
Strafminuten: 4:2+10

Das 2. Drittel begann schnell.14 Sekunden, nachdem Ondrej Kriz auf Ustis Strafbank musste, erzielte Hradec in der 23. Minute den Ausgleich. Filip fand mit seinem Zuspiel Fort, der auf Roubik weiterleitete, welcher nur noch ins ungedeckte Tor einnetzen musste – 1:1. Dieses Tor war zwar stark torraumabseitsverdächtig, aber regelkonform. Keine zwei Minuten später bekam Pazourek, der völlig frei an der Blauen der Gäste stand, den Puck zugespielt und ging aufs Tor, er täuschte einen Schuss an, spielte aber den Puck zu Janku, der ins leere Tor einnetzte und somit die Führung für Usti wiederherstellte – 2:1. Zweieinhalb Minuten später klingelte es erneut: Nachdem Saffers Schuss abgeblockt wurde, kam der Puck zu Zeman an die blaue Linie. Zemans Schuss wurde leicht von Dragoun abgefälscht, unhaltbar für Koutsky – 3:1 nach 27:06. Nun wurde die Partie ruppig. Hradec fand nun keine spielerischen Mittel mehr um sich durchzusetzen, allerdings kassierte Usti die Strafen dafür, was wiederum Unmut beim heimischen Publikum hervorrief. Spielerisch gesehen passierte außer einem Doppelversuch Zemans in der letzten Minute im 2. Durchgang nichts mehr.
SM: 8:6

Zu Beginn des letzten Drittels hätte Janku schon für die Vorentscheidung sorgen können, allerdings scheiterte er nach seinem wunderbaren Alleingang an Koutsky, der allerdings nicht ganz so sicher wirkte. Usti machte dort weiter, wo sie nach dem 3:1 aufgehört hatten. Die blaugelben Löwen bestimmten das Spiel und Man sah Hradec an, dass die Serie gegen Vrchlabi (6 Spiele, 4:2) und die Pre-Playoffs gg. Kadan (4 Spiele, 3:1) nicht ganz spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen waren. So war es wenig verwunderlich, dass sich die Spieler der Gäste auf Fouls, welche vom Schirigespann nicht geahndet wurden, und Provokationen beschränkten. Da ihnen die spielerischen Mittel ausgegangen waren, versuchte man es mit der selten bewährten Brechstange. Allerdings brachte das nicht viel gegen gut in der Verteidigung stehende Gastgeber und einen souveränen, obgleich selten geforderten, Dusan Salficky. Das Ende vom Lied waren erfoglose Konter Ustis, so dass es beim 3:1 Endstand blieb.
SM: 4:2, gesamt 16:10+10

Fazit: Usti kann den Sack am Sonntag auswärts zumachen, ebenso wie Chomutov, das sich mit 4:1 in Brno durchsetzte und nun am Sonntag daheim spielt. Dies wäre dann die Neuauflage des Finals von 2007, das Usti damals für sich entschied.

Ergebnisse:
Usti – Hradec Kralove 3:1 (3:2)
Brno – Chomutov 1:4 (2:3)
Karlovy Vary – Litvinov 3:1 (3:0)
Zlin – Sparta 1:4 (0:3)
Zuletzt geändert von TheCat89 am 07.03.2009, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon HM Krause » 07.03.2009, 14:32

Naja ich sag mal so, ... nur das zweite Drittel konnte gefallen, sonst wars wie das erste Spiel. Viele Abspielfehler, kaum ordentlicher Spielaufbau, ...

Man hofft das das noch im Finale besser wird.
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Hradec Kralove - Usti, 08.03.2009, 18:30

Beitragvon TheCat89 » 13.03.2009, 01:15

Nur ein etwas ausführlicher Spielbericht der Partie vom Sonntag, den ich erst heute verfassen konnte, da ich von Sonntag Abend bis heute mit Dienst Vor- und Nachbereitung beschäftigt war:

Letzten Sonntag zog es mich in die Ferne: Ich war unterwegs nach Hradec Kralove, um mir das entscheidende PO-Spiel der ersten Halbfinalserie anzuschauen. Immerhin fanden 4.123 Zuschauer den Weg in die Halle, welche dadurch relativ voll aussah (bei einer Kapazität von 7.000). Beginn war 18:30 und geleitet wurde die Partie von HSR Jebavy und Jerabek (na toll) und den Linesmen Padevet und Prchal (es wurde dadurch nicht besser). Im Tor, wie sonst auch, Koutsky bei Hradec und Salficky bei Usti.

Die Partie begann hektisch. Innerhalb der ersten Minute erarbeiteten sich beide Teams jeweils eine Torchance. Jedoch bekam Usti jetzt schon ein Problem mit einer einseitigen Regelauslegung der Schidsrichter: Innerhalb der ersten 5 Minuten 2 Unterzahlsituationen! Dies nutzten die Gastgeber, um das Spiel systematisch an sich zu reißen. Zwar überstand Usti den Druck der Hausherren in Überzahl, konnte aber den Rückstand in der 7. Minute nicht verhindern. Hruska schlenzte den Puck über Salfickys linke Schulter in die kurze Ecke – 1:0 Hradec. Im weiteren Verlauf kasssierte Usti 2 weitere Strafen, wodurch Hradec den Druck auf das Gästetor erhöhen konnte – einzig die Tore blieben aus. In der 14. Minute kullerter der Puck auf Ustis Torlinie entlang, überschritt sie aber nicht, was wohl die größte Chance der rot-gelben Löwen nach der 1:0-Führung war. In der 18. Minute durfte dann auch mal Usti in den Genuss eines Powerplay kommen, wodurch man auch etwas Zug zum gegnerischen Tor entwickeln konnte. Allerdings kann man sagen, dass der Rückstand mit nur einem Tor sehr schmeichelhaft für die Gäste war, da Hradec eindeutig den Ton angab und Usti nur im eigenen PP etwas zustande brachte.
Strafen: 1:4

Im 2. Drittel war Usti gleich um den Ausgleich bemüht. Hovorka fälschte einen Schuss gefährlich ab, allerdings hatte Koutsky diesen sicher. Es ergaben sich innerhalb der ersten beiden Minuten des Mitteldrittels einige Einschussmöglichkeiten für Usti, allerdings machte Hradec bei einem Konter das Tor… In der 23. Minute schnappte sich Polak den Puck und lief an 3 Gegnern vorbei und konnte problemlos den Puck mit der Rückhand über Salfickys rechte Schulter lupfen – 2:0. Alle Spieler der blaugelben Löwen hatten in dem Moment wohl das verteidigen verlernt, oder waren zu besessen von der Idee des Ausgleichs. Allerdings ließ sich Usti davon nicht beeindrucken und versuchte sich dem Tempo der Gastgeber, welche immerhin 5 Spiele mehr in den Playoffs absolviert hatten, anzupassen. In der 26. Minute nahm Hradec’ Suchy nach einem Ellenbogencheck eine Strafe, wodurch Usti wieder den heutigen Trumpf ausspielen konnte, das Powerplay. Erst scheiterte Dragoun in der 26. Minute. Allerdings folgte der Anschlusstreffer durch Pojkar in der 27. mit einem Hammer von der blauen Linie – nur noch 2:1. Da gab es auch für einen bis dato sicheren Koutsky nicht viel zu halten, da ihm 2 Mann die Sicht versperrten. Das Spiel nun ausgeglichen und nun wusste jeder, dass der nächste Treffer, richtungweisend sein würde. Hradec bemühte sich wieder, das Tempo anzuziehen. Dies führte dazu, dass Nedorost in der 30. den Nachschuss nur knapp verpasste und auch in der 35. hatte Usti Glück, als Salficky geschlagen am Boden lag und der Puck wieder nur Zentimeter vor der Torlinie entlangrollte und keiner Stürmer der Gastgeber in der Nähe war, um einzunetzen. In der 37. Umkurvte Koudelka Ustis Tor und scheiterte nur knapp, als Salficky die kurze Ecke noch zu machen konnte. Somit hatte Hradec 3 Mal die Gelegenheit verpasst, ein Geschenk Ustis Verteidigung anzunehmen. Nun sagt der Tscheche: „Nedas, dostanes!“ – „Triffst du nicht, kassierst du!“. Wieder einmal bewahrheitete sich diese Aussage. Bei 4 gegen 4 verwertete Machacek (39.) einen Querpass Dragouns von der blauen bis unmittelbar auf die linke Seite vors Tor, wo er einfach nur ins freistehende Tor einnetzen musste – 2:2. Allerdings hatte der Treffer ein kleines Vorspiel: Ustis Zeman verschob bei einer Rettungsaktion das Tor und bekam bereits zum 2. Mal in dem Drittel eine Strafe wg. Spielverzögerung (beim ersten Mal schoss er den Puck in UZ auf die Spielerbank). In Unterzahl provozierte Herman Hradec’ Volrab und ließ sich theatralisch fallen, woraufhin Volrab 2 Minuten aufgebrummt bekam. In der kurzen Überzahl, die Usti nach Ablauf von Zemans Strafe hatte, konnte Pojkar sogar die Führung besorgen, scheiterte allerdings an Koutsky. Dieser fand jedoch 10 Sekunden vor Ende des 2. Drittels seinen 3. Meister in Pavel Janku, der einen Abpraller nach Hermans Schuss am geschlagenen Schlussmann vorbei einnetzte – 2:3!
Strafen: 2:3

Zu Beginn des Schlussdurchgangs hatte Roubik die Möglichkeit, für die Hausherren auszugleichen, scheiterte aber an einem guten Dusan Salficky. Im Gegenzug verwertete Pazourek in der 43. einen Aussetzer Koutskys: Herman schob ihm den Puck von links zwischen den Schonern durch und der Puck rollte parallel zur Torlinie genau auf Pazoureks Schläger, welcher nur noch ins leere Tor einschieben musste – 2:4! Genau diese Chancen hatte Hradec zu Hauf ausgelassen und wurde nun dafür bestraft. Nun sah es so aus, als ob Usti den Gegner an die Wand spielen wollte: Man merkte den Gastgebern an, dass sie 5 Partien mehr auf dem Buckel hatten, als die Gäste und nun das Tempo aus den ersten beiden Durchgängen nicht mehr aufrechterhalten konnten. Doch Usti spielte nun gegen einen Gegner, der nichts mehr zu verlieren hatte und angeschlagene Tiere sind bekanntlich die gefährlichsten. In Überzahl (Nemecek hatte die bereits dritte Strafe wegen Spielverzögerung gegen Usti genommen), als Volrab einen Hammer auf die rechte Torhälfte absetzte, lief Hruska in den Schuss hinein (46.) und netzte links ins ungedeckte Tor ein – 3:4! Usti baute den Druck trotz des Anschlusstreffers weiter auf. In der 50. Minute umkurvte Mikulik ungehindert das Tor der Gastgeber und hob den Puck über die rechte Schulter Koutskys – unhaltbar zum 3:5. Allerdings währte diese 2-Tore-Führung nur 43 Sekunden: Jaroslav Roubik schoss zog von der Blauen ab, Salficky wehrte den Schuss mit dem Schoner ab – aber genau in den Rücken von Honza Kloboucek zum 4:5! Nun war wieder alles offen. Hradec gingen allerdings auch langsam Tempo, spielerische Mittel und Ideen aus, so dass man zum altbewährten Brecheisen griff und Usti noch einmal im eigenen Drittel festzunageln versuchte. In der 59. folgte die Auszeit und Torwart Koutsky blieb auf der Bank. Danach machte Dragoun 20 Sekunden vor Schluss das ENG, da es Hradec mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht gelang, den Nötigen Druck auf das Gästetor auszuüben.
Endstand 4:6, Strafen: 2:2, gesamt 5:9

Fazit: Usti gewinnt das Spiel im ausgeglichenen Mittelabschnitt. Hradec mit einer starken Leistung und wurde zu Recht von den Fans beider Lager gefeiert und brauch sich für die gezeigten Leistungen nicht zu verstecken. Salficky wurde noch „duschn“ geschickt und die Gästefans feierten noch lange nach dem Spiel.
Im Finale wartet nun heute Brno, das erst am Sonntag die Serie durch ein 2:1 n.P. in Chomutov ausgleichen musste und sich schließlich zu Hause mit 3:0 durchsetzte.
Zuletzt geändert von TheCat89 am 13.03.2009, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Usti-Brno, 13.03.2009, 18:00

Beitragvon TheCat89 » 14.03.2009, 01:26

Heute Abend war es soweit: Erstes Finalspiel zwischen HC Slovan Ustecti Lvi und HC Kometa Brno! Ein Finale, das vor der Saison von den meisten erwartet wurde, Erste gegen Zweiten. Beide Mannschaften haben die gleiche Anzahl von Playoffspielen bestritten. Usti schlug auf dem Weg ins Finale die Außenseiter Benatky n.J. mit 4:1 und Hradec Kralove mit 4:2. Dagegen hatte Brno nach dem Sweep gegen Olomouc mit Chomutov den wesentlich unangenehmeren Halbfinalgegner und setzte sich erst am Dienstag im alles entscheiden 7. Spiel mit 3:0 durch und entschied die Serie mit 4:3 für sich. Hält man sich an die Vorrundenergebnisse, hat Usti die Nase vorn: Daheim mit 3:2 n.P. und 5:0, auswärts mit 3:2 n.V. und 2:3, wobei Brno den jüngsten Vergleich für sich entschied.
Die Partie war erwartungsgemäß ausverkauft (6.500, darunter Ustis Bürgermeister und Tschechiens Landwirtschaftsminister, die ordentlich ausgepfiffen wurden) und aus Brno waren gut 700-800 Fans mitangereist. Die Leitung unterstand den HSR Frano und Soucek, sowie den Linesmen Padevet und Prchal. Im Tor begannen bei Usti Stammkeeper Dusan Salficky und bei Brno Alexandr Hylak. Spielbeginn war 18:00.

Das erste Drittel wurde pünktlich angepfiffen und die blaugelben Löwen gaben gleich Vollgas. Die Marschrichtung war eindeutig: Hylaks Tor. Gleich in der ersten Minute setze Rastislav Spirko eine Duftmarke im Angriffsdrittel. Es folgten Chancen von Milan Mikulik (6.), Adam Saffers Direktabnahme nach gewonnenem Bully im Angriffsdrittel, sowie ein gefährlich abgefälschter Schuss David Pojkars (8.) bis es nach knapp 9 Minuten das erste Mal klingelte. Rasta Spirko traf nach Zuspiel Hovorkas mittig aus dem Angriffsdrittel zum 1:0. Hylak war bei diesem Gegentreffer Chancenlos, der Schuss schlug genau über seiner linken Schulter im Tor ein. Es folgten weitere Chancen durch Gyna, Pazourek und Hanzl im Minutentakt. Letzterer bugsierte sogar den Puck nach mehrfachem Nachsetzen über die Torlinie, doch Schiedsrichter Frano winkte sofort ab. Der Puck hatte die Torlinie noch nicht mit vollem Umfang überschritten, bevor das Tor verschoben wurde, so die Entscheidung der Schiris. Nach dieser Entscheidung entschieden sich die Gäste dafür, auch mal mitzuspielen und passten sich dem Tempo Ustis langsam an. Die beste Chance hatte Padelek in der 18. Minute. 13 Sekunden vor Schluss erhöhte dann Milan Mikulik für Usti zum 2:0. Prochazka hätte sich eigentlich einen Assisst verdient. Er beschäftigte zwei Verteidiger und zu dritt verdeckten sie Hylak die Sicht, so dass er Mikuliks Schuss erst dann sah, als der Puck erneut links an seinem Kopf vorbeiflog. Die Führung Ustis ging zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung, auch wenn Brno so langsam ins Spiel kam.
Strafen: keine

Im zweiten Drittel startete Brno gleich mit einer Torchance. Korhon scheiterte allerdings an Salficky. Es fiel nun ein Tor, Marke „Nedas, dostanes!“. Janku und Herman liefen in der 22. Minute in einer 2 gg. 1 Situation auf das Gästetor zu, wobei letzterer vorerst mit der Direktabnahme scheiterte. Jedoch verfolgte Herman den Puck bis in die Ecke und spielte einen Querpass vor das Gästetor, der in Radek Dlouhy einen Abnehmer fand. Der Gästestürmer wollte retten, fälschte aber den Puck unglücklich ins eigene Tor ab – 3:0 nach 21:40. Nun dachte jeder, dass es sich hier um einen Selbstläufer handelte. Als alle noch am Feiern waren erzielte Kamil Brabenec den Anschlusstreffer, gerade mal 46 Sekunden nach dem 3:0. Man könnte nun sagen: „Das, dostanes!“ – „Triffst du, kassierst du!“, denn es sah ganz danach aus, als ob sich Ustis statische Abwehr dem Gesetz der Trägheit entsprechend keinen Millimeter ohne Impuls bewegen wollte. Somit konnte Brabenec ungehindert an den menschlichen Slalomstangen vorbeilaufen und den Puck über Salfickys linke Schulter heben. Brno war nun wieder voll im Spiel. 32 Sekunden nach dem Anschlusstreffer spielte Klimt auf Sedlak (beide ehemals bei Slovan tätig) hinter Ustis Tor. Salficky verlor für einen Augenblick die Übersicht und Sedlak vernaschte ihn mit einem Bauerntrick am linken Pfosten – nur noch 3:2! Zuvor hatte Mikulik sogar noch die Chance zum 3:1, also wieder „Nedas, dostanes!“. Durch die 2 Treffer innerhalb einer Minute war Kometa wie ausgewechselt: Nun gaben die Gäste den Ton an. Die Druckphase der Gäste dauerte bis in die 29. Minute, als Marian Morava wegen Cross-Checks die erste 2-Minuten-Strafe des Spiels kassierte. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Schiris viel laufen ließen, allerdings hier eine relativ klare Linie beibehielten, so dass keiner der Clubs einen Vorteil davon hatte. Usti brachte jedoch nichts in Überzahl zu Stande und kaum war das Powerplay vorbei, gab es auch schon die erste Strafe gegen Usti. Allerdings brachte nur Jaroslav Koma einen gefährlichen Schuss aufs Tor. Dieser hatte es aber in sich, denn er rutschte Salficky unterm Arm durch, so dass der Puck hinter ihm weiter aufs Tor zurollte. Erst im Nachfassen konnte Salficky die Situation bereinigen. Gegen Ende des Drittels holte Michal Dragoun gegen Polodna noch eine Strafe wegen Hakens heraus, weshalb Usti noch etwas mehr als eine Minute Überzahlspiel mit ins nächste Drittel nahm.
Strafen 1:2

Im letzten Drittel machte Usti gleich im Powerplay Druck. 6 Sekunden vor Ablauf der Strafe fälschte Hovorka einen Schuss von Ondrej Kriz von der Blauen unhaltbar für Hylak ins Tor ab – 4:2. Allerdings kassierte Hanzl kurz darauf eine Strafe wegen Beinstellens und auch Brno zeigte, wie man Überzahlspiele in Tore ummünzt: Korhon spielte den Puck kurz auf Brabenec und der zirkelte den Puck auf höhe des rechten Bullykreises links halbhoch an Salficky vobei ins Tor – 4:3 in der 43. Minute. Allerdings beruhigte sich das Spiel nun etwas, um nicht zu sagen, es flachte ab. Die Luft bei Brno war raus, man konnte nun deutlich sehen, welche Spuren das Halbfinale konditionell an den Gästen hinterlassen hatte. Usti beschränkte sich wiederum auf Konter, wobei Mikulik einmal gefährlich vors Tor kam, den Puck aber erst hinter der Torlinie einholte. In der 54. Minute schoss Dlouhy, bemüht seinen Fehler beim 0:3 wieder gut zu machen, den Puck aus nächster Nähe unter die Latte. Das Klirren des Metalls war deutlich zu vernehmen, als alle im Stadion die Luft anhielten, doch der Puck kam auf die Torlinie und sprang wieder heraus – Glück für Slovan! Bei 57:29 nahmen die Gäste die Auszeit und behielten gleich Hylak auf der Bank. Doch es gelang nicht, Druck aufzubauen und es gab kurz darauf Bully im Mitteldrittel, weshalb Hylak wieder zurück ins Tor kam. Bei 59:00 verließ er erneut das Tor, nur, um zu sehen, wie 34 Sekunden später auch Spirko sein 2. Tor des Abends machte, als er an der Mittellinie einen Zweikampf gegen einen Verteidiger gewann und dann von der Mitte aus zum 5:3 Endstand einnetzte.
Strafen: 1:1, gesamt 2:3

Fazit: Usti gewinnt zum Schluss etwas glücklich, aber verdient. Die Gäste waren noch zu sehr von der Halbfinalserie gezeichnet, bewiesen allerdings, dass man sie noch lange nicht auszählen darf, auch wenn es nach dem Spiel am Sonnabend gleich montags und dienstags in Brno weitergeht. Man darf sich durchaus auf einen Ausdauerwettbewerb in den nächsten Spielen einstellen, der aller Voraussicht nach über die volle Distanz gehen wird, egal, ob Usti mit einem 2:0 im Gepäck in die mährische Hauptstadt fährt.
Am Rande der Bande: Plzen erzwingt Spiel 7 mit einem 3:1-Heimerfolg über Pardubice.
Zuletzt geändert von TheCat89 am 14.03.2009, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Usti-Brno, 14.03.2009, 17:30

Beitragvon TheCat89 » 14.03.2009, 23:16

Heute fand die zweite Finalbegegnung zwischen Usti und Brno in Usti statt. Die Partie heute mit 6.356 Zuschauern nicht ganz ausverkauft, dennoch wieder alle Brnofans von gestern dabei, so dass in der Gästekurve geschätzte 800 Leute waren. Die gestrige Partie hatte Usti mit 5:3 für sich entscheiden können, allerdings war dieser Sieg hart umkämpft, was uns auf ein erstklassiges Finalspiel hoffen lies. Bemerkenswert war auch, dass es gestern gerade mal 10 Strafminuten im gesamten Spiel gab, auch wenn die Schiedsrichter einiges laufen ließen. Die heutige Partie unterstand der Leitung von Sir und Lacina, unterstützt durch Rittich und Skopal. Die Tore wurden von den gleichen Keepern wie gestern gehütet, bei Usti von Salficky, bei Brno von Hylak.

Brno versuchte Druck aufzubauen, um gleich ein frühes Tor zu schießen und nach 1:23 lagen die Gäste mit 0:1 hinten. Jiri Zeman zog von der blauen Linie ab und da Hylak die Sicht versperrt wurde, war dieser Schuss unhaltbar. Gut war die indirekte Vorbereitung Hermans, der im Angriffsdrittel störte und somit dieses Tor ermöglichte. Anderthalb Minuten später lag Salficky etwas benommen in seinem Torraum, konnte aber nach einer kurzen Pause weiterspielen. Eine Minute darauf wurde er allerdings böse von Barus in den Rücken gecheckt, eines der vielen Fouls, die in diesem Spiel ungeahndet blieben. Usti beschränkte sich nach der frühen Führung fast nur auf Konter, so dass das Spiel ausgeglichen aussah. Jedoch fiel nach einiger Zeit auf, dass Brno einfach nur konditionell geschwächt in das Spiel gegangen war und Usti sich diesen Zustand zu Nutze machte. In der 8. Minute lief Herman allein durch die Verteidigung und vernaschte den Letzten mit einer Finte. Allerdings fand sein Schuss nur Hylaks Schoner. Die nächste nennenswerte Torchance folgte erst in der 17. Minute, als Prochazka einen Schuss von Kriz nur wenige Zentimeter über das Tor abfälschte. Eine Minute später lief Mikulik allein auf Hylak zu, letzterer konnte allerdings dieses Duell für sich entscheiden. Mikulik wurde nach seinem Schuss unsanft zu Boden befördert, doch auch hier blieb der Pfiff aus. Beide Mannschaften hatte im ersten Durchgang ein Überzahlspiel, das dem Gegner jedoch nicht annähernd gefährlich wurde.
Strafen: 1:1

Im 2. Drittel gab Brno gleich wieder Gas und drückte auf den Ausgleich. Lhotskys Schuss wurde noch einmal von Korhon abgefälscht, allerdings fand der Puck nicht den Weg ins Tor. In der 24. Minute bekam Brno ein kurioses 5-3 Powerplay zugesprochen: Eine Strafe wegen Behinderung gegen Gyna war angezeigt, woraufhin Hylak sein Tor verließ und Brno mit 6 Feldspielern spielte. Allerdings war bei Usti ebenfalls ein 6. Feldspieler auf dem Eis, weshalb Sklenicka die Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis absaß. Dieses Powerplay war allerdings eine Lachnummer für Salficky, der nicht einmal innerhalb dieser 2 Minuten den Puck berührte und sich stattdessen mit Auflockerungsübungen warm hielt. Kaum war Usti vollzählig kassierte Brno innerhalb von 14 Sekunden 2 Strafen, wodurch Usti nun eine 5 gg. 3 Überzahl spielen durfte. Immerhin folgten nacheinander gefährliche Schüsse von Mikulik, Pojkar im Nachsetzen und Nemecek aus ca. 20 cm Entfernung, bevor Hylak den Puck sicher hatte. Auch Prochazka scheiterte nur knapp am gut aufgelegten Torwart der Gäste. Die Gastgeber drückten dem Spiel nun weiter ihren Stempel auf, und in der 30. Minute traf Sklenicka aus kurzer Distanz nach einem Pass Mikuliks, welcher hinter dem Gästetor vorgespielt wurde. Auch hier gab es für Hylak nichts zu halten. Als Prochazka in der 36. Minute vom Eis musste, kam Brno, das seit der 27. Minute gar nicht mehr stattgefunden hatte, wieder zu einem Überzahlspiel, in dem aber weiterhin der Gastgeber sein spiel machte. Herman und Pazourek liefen in einer 2 gg. 1 Situation auf das Gästetor zu, wobei letzterer nach links abdrehte und es schon so aussah, als ob er Sekunden von der Uhr nehmen wollte. Allerdings konzentrierten sich somit alle Spieler Brnos auf ihn, wodurch Herman völlig freistand und das Zuspiel von Pazourek kurz vors Tor bekam. Allerdings rettete hier wieder ein überragender Hylak für seine in dem Moment geistig abwesenden Vorderleute. In der gleichen Unterzahl konterte Mikulik, als er Lhotsky an der eigenen Blauen den Puck abnahm. Allerdings wurde er durch ein kurzes Ziehen Lhotsky am Torschuss gehindert, weshalb es Penalty gab. Dieser wurde durch Roman Nemecek ausgeführt, der schnurstracks auf Hylak zulief und lustlos abzog, kein Problem für den Gästekeeper. Kurz vor Schluss bekam Usti noch einmal 55 Sekunden ein 5-3 Powerplay zugesprochen, welches ungenutzt blieb.
Strafen 3:4

Die Messen schienen im letzten Drittel gelesen zu sein. Brno spielte einfallslos, kraftlos und war meist immer einen Schritt zu spät, weshalb Usti in der 43. Minute gleich wieder in Überzahl war. Ein Schuss von Machacek, der nur schwer zu halten war, blieb allerdings das einzige Highlight des Powerplays. Kloboucek fing sich daraufhin kurz hintereinander 2 kleine Strafen ein, die letzte, weil er zu hart nachsetzte und beim Nachstochern Hylaks Fanghand erwischte. In diesen 2 Überzahlspielen kam nur Vondracek mit einem Schuss aus nächster Nähe zu einer nennenswerten Aktion. Die beiden Überzahlspiele waren wie die anderen auch: Brno brauchte viel zu lang, um eine ordentliche Box aufzubauen. Ganz anders Usti: Als Korhon wegen Hakens vom Eis musste, lief Dragoun ungehindert allein durchs Angriffsdrittel, scheiterte aber an den eigenen Fähigkeiten, weil er sich den Puck zu weit vorlegte. Nun kam wieder einmal eine schauspielerische Meisterleistung: Sklenicka bewegte sich langsam nach einem gewonnenen Zweikampf gegen Morava Richtung Spielerbank. Letzgenannter rannte ihm aber absichtlich in den Schläger und bewarb sich mit seinem Fall für die Rolle des sterbenden Schwans im Schwansee. Daraufhin kam es 24 Sekunden lang zu einer 4 gg. 4-Situation. Komas Schuss, bei dem sein Schläger zu Bruch ging, versuchte Polodna noch ins Tor zu lenken, allerdings war Salficky dagegen. Im Gegenzug lief Hovorka auf das Gästetor zu und lockte Hylak heraus. Dieser stolperte und so konnte Hovorka durch schnelles Umkurven des Tores von rechts ins freistehende Tor einnetzen – 3:0 in der 55. Minute bedeutete die Vorentscheidung. Brno gelang es in der letzten Minute noch, den Shut-out Salfickys zu verhindern. Zeman rutschte mit dem Puck hinter dem eigenen Tor aus, Kostourek schnappte sich die Scheibe und spielte sie auf Klimt, der aus kurzer Entfernung auch einem heute überragenden Salficky keine Chance ließ. Daraufhin nahm Brno noch einmal eine Auszeit und den Torwart vom Eis, allerdings hielt das Ergebnis bis zum Schluss der Partie.
Endstand: 3:1, Strafen: 4:3, gesamt: 8:8

Fazit: Usti führt nun im Finale mit 2:0 und fuhr heute einen zu keiner Zeit gefährdeten Sieg ein. Brno wird wohl den morgigen freien Tag nutzen, um Wunden zu lecken und wieder etwas Kraft zu tanken, die heute ganz offensichtlich gefehlt hatte. Die Partie war dadurch wesentlich ruppiger als gestern und durchaus eine Klasse schlechter. Dennoch darf man Kometa auch nach der heute gezeigten Leistung nicht auszählen, da es für Usti schwer werden dürfte, in Brno einen ebenso leichten Sieg einzufahren, wenn dann 7.000 Mann hinter dem Tabellenzweiten stehen.
Am Rande der Bande: Slavia fährt in Vitkovice einen ungefährdeten 7:3 Auswärtssieg ein und gleicht somit die Serie nach einem 1:3-Rückstand aus.
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Ml. Boleslav - Usti, 30.03.2009, 17 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 31.03.2009, 12:49

Gestern fand das 2. Relegationsspiel in Mlada Boleslav statt. Die Skodastädter hatten mit dem 3:0 am Sonntag ihre erste Heimpflicht erfüllt und es sollte nun der 2. Streich folgen. Usti hingegen hatte nach den unglücklichen Schlussminuten des Vortages berechtigte Hoffnungen, heute auswärts zu punkten. Die Partie zog 3.850 Zuschauer, die Halle damit noch nicht ganz ausverkauft (offizielle Kapazität: 4.100). Die HSR Mikula und Minar leiteten die Partie und wurden dabei von den Linesmen Gebauer und Lederer unterstützt. Im Tor keine Veränderung zum Vortag: bei Ml. Boleslav Marek Schwarz und bei Usti Dusan Salficky.

Die Partie begann hektisch. Gleich nach einer halben Minute setzte Milan Mikulik die erste Duftmarke vor Schwarz’ Tor. Es kam auch gleich zur ersten kleinen Rangelei auf dem Eis. Nichtsdestotrotz dominierte Usti die ersten knapp 5 Minuten, ohne dabei eine wirklich gefährlich zu werden. In der 3. Minute liefen Herman und Mikulik in einer 2-1-Situation auf Schwarz zu. Herman verpasste den richtigen Zeitpunkt fürs Zuspiel und musste selbst schießen, allerdings ging der Puck weit am Tor vorbei. Etwas später scheiterte Pazourek. Die erste Überzahl Ustis nach gut 4 Minuten brachte ebenfalls gar nichts. Im 2. PP Ustis nach 8 Minuten wurde dann Ml. Boleslav etwas aktiver. Michal Duras lief in Unterzahl über die halbe Spielfläche und scheiterte nur an einem gut aufgelegten Salficky. In der 12. Minute kam Boleslav zu einem 5-3-PP für 1:48. Auch hier kam kein wirklicher Druck aufs Tor zustande, viel zu statisch spielte sich die Powerplay-Formation den Puck zu, ohne zu schießen. Gefährlich wurde es dann doch, als mit Novotny der erste Löwe von der Strafbank zurückkam: Vrbata stand am rechten Torwartpfosten verpasste aber das leere Tor – Usti im Glück! Ml. Boleslav drückte nun im Anschluss an das Powerplay, allerdings sprang auch hier kein zählbarer Erfolg heraus. In der 16. Minute gelang es dann Usti sich in Person von Havlicek und Dragoun zu befreien. Letztere testete Schwarz und zwang ihn zu einem „Magic-Save“. Kurz darauf scheiterte Novotny mehrfach am Torwart der Gastgeber, welcher den Puck erst beim dritten Versuch sicher hatte. Die Schlussminuten gehörten dann aber wieder den Gastgebern: In Unterzahl zog Psurny kurz vor Salficky ab, erwischte den Puck aber nicht richtig, weshalb Salficky keine Mühe mit dem Save hatte. In der 20. prüften Bohac und Duras nacheinander Salficky aus nächster Nähe und zwangen ihn zu 2 Glanztaten. Alles in allem ein aktives erstes Drittel, bei dem Usti mehr Chancen hatte, Ml. Boleslav unterm Strich aber gefährlicher war, was es zu einer ausgeglichenen Partie machte.
Strafen: 3:2

Ml. Boleslav bekam gleich zu Beginn des Drittels eine Strafe. Das anschließende Powerplay blieb, wie vorher auch, erfolglos. Allerdings gelang den Gastgebern dann ein wahres Kunststück: Nach wiedererlangter Vollzähligkeit gab es einen Sturmlauf auf Salficky. Dies erzeugte ein Gemenge vor seinem Tor und nach Bohac’ Schuss lag er rechts vor seinem Tor. Duras schnappte sich den Abpraller und umspielte den machtlosen Torwart – 1:0 in der 24. Minute. Danach war bei Usti plötzlich die Luft raus. Man sah den Gästen das engagierte erste Drittel sowie das Spiel am Vortag, wo man lange einem 1:0-Rückstand hinterherlief, an. Somit kam Mlada Boleslav zu vielen Aktionen innerhalb der nächsten 2 Minuten: Nouza, Kral, Handlovsky, Gajovsky und wie sie alle hießen scheiterten allerdings reihenweise am starken Dusan Salficky. Hätte dieser die Nerven verloren, wäre das die Vorentscheidung zu einem frühen Zeitpunkt. Usti versuchte vergebens, sich zu wehren, allerdings verpufften die „Chancen“ am Schlussmann der Gastgeber. Diese konterten zweimal, in der 27. durch Psurny, 2 Minuten später durch Benda und gefährdeten somit immer wieder Ustis Tor. Der Rest des Drittels ist schnell erzählt: Usti kaum noch in der Lage, mitzuhalten kassierte immer wieder Strafen. Mikulik, einer der wenigen, die noch Dampf hatten, wurde bei einem Konter in Unterzahl gelegt, allerdings regelkonform, so die Schiedsrichter, welche das aus unmittelbare Nähe sahen. Die 2. Hälfte des Drittels bestand hauptsächlich aus Kampf im wahrsten Sinne des Wortes, so dass das man mit 4 gegen 4 ins letzte Drittel startete.
Strafen 3:3

Das letzte Drittel hatte anfangs nur zwei aufregende Situationen zu bieten, als Zib bei 4 gegen 4 das leere Gästetor verfehlte und kurz darauf Duras an Salficky scheiterte. In der 46. Minute bekam Mikulik eine 10minütige Disziplinarstrafe wegen unsportlichen Verhaltens. Dies war der Weckruf für Usti, die seit dem Gegentreffer in einer Art Lethargie versunken waren. Und dann war es soweit: Pavel Janku bekam ein Zuspiel Zemans an den Pfosten und netzte ein – 1:1 nach 47:19! Damit war Marek Schwarz das erste mal in der Relegation geschlagen (107 Minuten ohne Gegentreffer!). Daraufhin wurde es wieder richtig interessant. Usti holte nun die Brechstange aus dem ersten Drittel wieder heraus. Es gab nun wieder Chancen im Minutentakt: In der 50. scheiterte Hovorka nach einer wunderbaren Kombination zwischen ihm, Spirko und Novak an Schwarz. Kurz darauf hätte Boleslavs Novak beinahe den Puck ins eigene Tor abgefälscht. In der 53. schoss Kriz mit freier Sicht aufs Tor, Schwarz parierte. Nur wenige Augenblicke später schoss Kriz erneut aus der Drehung, um in Schwarz wieder seinen Meister zu finden. In der 55. gelang es Boleslav wieder, sich zu befreien: Der überragende Mann der Gastgeber, Michal Duras, lief mit Klimenta auf Salficky zu. Duras agierte hier etwas eigensinnig und schoss aus spitzem Winkel – Glück für Usti, denn Klimenta wartete vergebens vorm leeren Tor. Etwas später setzte sich Schwarz erst gegen Pazourek und im Nachsetzten gegen Hanzl durch. Kurz vor ende der regulären Spielzeit kassierte Usti noch eine Strafe. Daher nahm Horava bei 58:44 die Auszeit für seine erschöpften Löwen. Ml. Boleslav war nicht in der Lage, noch ein Tor zu erzielen und Usti beschränkte sich auf die Verteidigung. Es gab Verlängerung, die mit 44 Sekunden PP für Ml. Boleslav begann.
Strafen: 2:2+10

In der Verlängerung gab es massenweise Chancen auf beiden Seiten. Erst scheiterte Boleslavs Klimenta in Überzahl. In der 63. schoss Zeman Schwarz an. Hier verpassten Mikulik und Herman den Nachschuss nur knapp. Eine Minute später wehrte Schwarz einen gefährlichen Schuss Spirkos mit seiner linken Schulter gerade so noch ab. Dann kam wieder Boleslav durch Denis Kazionov zu einer Chance – links am Tor vorbei. Ustis Novak fand nur Schwarz’ Schoner und Psurny scheiterte im Gegenzug an Salficky. In der 69 Minute dann eine etwas unglückliche Szene Salfickys: Bohac spielte den Puck ins Angriffsdrittel Salficky und Duras liefen auf den Puck zu. Salficky erreichte ihn als erster, doch anstatt ihn abzudecken, versuchte er zu klären. Duras fing die Scheibe ab und kam dann vors Tor. Salficky, der noch nicht wieder richtig auf den Beinen war, war gänzlich machtlos, als der Puck links unten im Tor einschlug – 2:1 n.V.!

Fazit: Damit gewinnt Ml. Boleslav auch die 2. Partie zu Hause und liegt nun mit 2:0 vorn. Jetzt ist Usti in den Heimspielen vom Donnerstag und Freitag gefordert. Man sah den Gästen an, dass es mit dem Toreschießen immer noch nicht wirklich klappen wollte und fühlte sich an das 0:1 in Usti gegen Vrchlabi erinnert…
Karel Rachůnek
27.08.1979-07.09.2011
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