Spielberichte 2009

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TheCat89
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Brno - Zlin, 29.12.2009, 17:10

Beitragvon TheCat89 » 03.01.2010, 15:19

Aufgrund der Nordtour kommt das jetzt etwas verspätet:

Am vergangenen Dienstag kam es in Brno zum Aufeinandertreffen des HC Kometa Brno und der PSG Zlin. Brno befindet sich derzeit im Aufwind und konnte den Rückstand auf Platz 13 (Kladno) auf bereits 8 Punkte verkürzen, was angesichts des schlechten Starts eine Menge ist. Zlin hingegen musste die lange verteidigte Tabellenführung an Plzen abgeben und war am vorangegangenen Spieltag zum Zuschauen verdammt. In den Toren standen Sasu Hovi (Brno) und Ersatzmann Tomas Sturala (Zlin). Geleitet wurde die Partie durch die HSR Homola und Svoboda sowie die Linesmen Plsek und Jelinek.
Da die Partie im Fernsehen übertragen wurde, begann sie 17:10, war aber dennoch mit 7.200 (ca. 200 Gäste) ausverkauft.

Brno versuchte vor heimischer Kulisse gleich Druck zu machen, konnte sich jedoch nicht in der Angriffszone festbeißen. In der 4. Minute konterten die Gäste in Person von Michal Duras, der einen schlechten Wechsel Brnos beinahe in ein Tor umwandelte. So ging die Partie auch weiter: Brno machte das Spiel, Zlin hatte die Chancen. Wenig später scheiterten Toptorjäger Balastik und Verteidiger Linhart mit ihren Chancen an Sasu Hovi. In der 10. Minute kam der Wachmacher für die Gäste: Divisek wurde schön an der Blauen bedient, umkurvte Zlins Verteidigung und bediente den freistehenden Erat. Dieser ließ Sturala mit seiner Finte keine Chance – 1:0! Leska verpasste die schnelle Antwort nur knapp. In der 13. Minute blieb Brnos Kapitän, Pavel Zubicek, liegen, weil er einen Schuss von Zlins Martin Hamrlik mit dem Gesicht gestoppt hatte. Viel Blut war auf dem Eis und Zubicek musste offensichtlich bewusstlos vom Eis getragen werden. Bitter für die Gastgeber, die nun sehr wahrscheinlich eine Weile auf ihren Kapitän verzichten müssen. Dennoch brachte dieser Zwischenfall die Gastgeber nicht aus ihrem Konzept. Sie machten weiter Druck und brachten Torhüter Sturala mehrfach ins Schwitzen. So rettete Zlins Schlussmann die Gäste in die erste Pause, als er einen gefährlichen Schuss Humls und mehrere Versuche Bicaneks entschärfte.
Strafen: 1:1

Der Anfang des Mitteldrittels glich dem ersten Durchgang: Brno mit Druck, Zlin mit den Chancen. So scheiterte Leska mit seinem Schuss aus dem rechten Bullykreis nur knapp an Hovi. In der 26. Minute folgte die Schlüsselsituation des Spiels: Stach schoss an Zlins Tor vorbei und der Puck prallte von der Bande ab. Sturala wollte ihn abdecken, indem er sich auf den Puck warf. Er verließ dazu das Tor, schob sich aber im Fallen den Puck mit der Kelle unter der Fanghand durch. Jakub Sindel war zur Stelle und netzte in das völlig freie Tor ein – 2:0! Zlin fand in Überzahl die passende Antwort: Zwei Minuten später bekam Leska den Querpass von Hamrlik und netzte entgegen der Bewegungsrichtung Hovis ein – 2:1! Dennoch reichte es den Gästen nicht, um die Kontrolle über die Partie zu übernehmen. Rachunek, Nosek, Kubis und Vlach scheiterten reihenweise am sehr gut aufgelegten Sasu Hovi. In der 37. Minute liefen Leska und Balastik auf Hovi zu, scheiterten und Brno läutete den Gegenangriff ein. Polodna, Dopita und Varada liefen in einer 3 gg.1 Situation auf Zlins Tor: Polodna schoss von rechts, holte sich sich seinen Abpraller und umkurvte das Tor. Dort wartete Dopita auf das Zuspiel, konnte Sturala aber nicht überwinden. Deshalb legte er den Puck nach dem Abpraller rüber zu Varada, der nur noch einschieben musste – 3:1! Sturala hatte gegen 3 Angreifer keine Chance und wehrte den Puck sogar zweimal ab. Kurz darauf erhöhten beinahe Bicanek und Svoboda nach einem schlechten Wechsel der Gäste. Die letzten beiden Minuten des Drittels spielte Zlin in Unterzahl. Leska fand beinahe den vor dem Tor einlaufenden Balastik, der den abgefälschten Pass aber unerlaubt mit dem hohen Stock holen wollte. Wenige Sekunden vor der zweiten Pause hatte Dopita die Vorentscheidung auf der Kelle, doch der Puck versprang vorm leeren Tor.
Strafen: 2+10 (Dlouhy, unsportl. Verhalten):1

Der Schlussabschnitt brachte viele Strafen in der heiß umkämpften Partie. Gleich zu Beginn des Drittels wurde Zlins Linhart wegen Haltens auf die Strafbank geschickt. In Überzahl scheiterte Divisek aus nächster Nähe an Sturala. Etwas später war es erneut Divisek, der allein auf Sturala zulief, jedoch erneut am Schoner des Zliner Schlussmannes scheiterte. In der 49. Minute konnte sich der größtenteils unsichere Sturala erneut auszeichnen: Vondracek konterte und schoss von der blauen Linie. Erat hielt seinen Stock noch in den Schuss, so dass dieser gefährlich abgefälscht wurde, doch Sturala reagierte schnell mit seiner Fanghand. In Überzahl legte Bicanek in der 51. den Puck quer vors Tor, wo Dopita nur noch das freihe Tor vor sich hatte, aber nur den Pfosten traf. Doch Dopita holte sich den Abpraller, schoss erneut. Erat fälschte diesen Schuss ab und traf erst im zweiten Anlauf – 4:1 – die Vorentscheidung! Brno freute sich jedoch zu früh: Nur eine halbe Minute später fand Luckas Zuspiel den einlaufenden Duras, der den Puck unter Hovi durchschob – 4:2! Man merkte langsam, dass die Luft bei beiden Teams raus war und so kamen die besten Chancen bei Kontern zu Stande. In der 57. Minute fand Erat den einlaufenden Divisek, der jedoch von einem Zliner Verteidiger am Schuss gehindert wurde. Kurz vor Schluss schoss Vlach aufs Tor und Sivak verpasste das leere Tor nur um wenige Zentimeter. Die Zliner nahmen Sturala vom Eis und wurden belohnt: Hamrlik schoss von der Blauen, Hovi rutschte der Schuss durch die Ausrüstung durch und Köhler netzte hinter dem nichts ahnenden Torhüter ein – 4:3 bei 59:26! Es folgte die Auszeit der Gäste und die Chance zum Ausgleich. Zuerst wurde weiter gespielt, doch die Uhr lief nicht, also musste die Situation sehr zum Unmut der heimischen Fans wiederholt werden. 10 Sekunden vor Schluss schoss Köhler auf Hovi, dieser hielt und Köhler versuchte ihn mit dem Stock über die Linie zu zwingen. Dabei verschob sich das Tor und das Video bewies, dass es keine Absicht Hovis war – kein Penalty und die Partie war entschieden!
Strafen: 6+10 (Krstev, Check gg. Kopf):7, gesamt: 9+20:9

Fazit: Brno gewinnt verdient vor einer sagenhaften Kulisse. Die Gäste waren nicht in der Lage ihre vielen Chancen zu Nutzen und verlieren somit den Anschluss in der Tabelle. Hovi und Sturala waren gut aufgelegt, doch Sturalas Aussetzer in der 26. Minute hatte Zlin aus dem Konzept gebracht und somit vielleicht auch um alle Punkte. Für Brno gab es jedoch wenig Grund zum Feiern, da zum Einen Kladno mit 5:3 gegen Liberec gewann und zum Anderen ein Kieferbruch bei Kapitän Zubicek diagnostiziert wurde. Zubicek fällt auf unbestimmte Zeit aus.

Der 36. Spieltag im Überblick:
Plzen – Trinec 3:1
Vitkovice – Ml. Boleslav 2:1
Slavia – Pardubice 1:2
Brno – Zlin 4:3
Kladno – Liberec 5:3
Litvinov – Sparta 2.1
C. Budejovice – K. Vary 4:0 (vorgezogen am 01.12.)
Karel Rachůnek
27.08.1979-07.09.2011
Nikdy nezapomenem!

PSG Zlín
BLAU UND GELB EIN LEBEN LANG!!!

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Usti - Trebic, 04.01.2010, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 05.01.2010, 00:25

Es war das Nachholspiel des 36. Spieltages zwischen dem HC Slovan Ustecti Lvi und der Horacka Slavia Trebic. Usti hatte sich von der Niederlage in Vrchlabi gut erholt und gewann zuletzt gegen Znojmo. Außerdem lief heute für Usti der 21-jährige Neuzugang Marek Troncinsky auf, der aus Ustis Nachwuchs kommt, aber zuletzt in Kladno und Trebic spielte. In Trebic wurde die Partie gegen Olomouc noch nicht einmal angepfiffen, da zuvor Trebics Lukas Slama kollabierte. Slama geht es aber wieder den Umständen entsprechend gut, er wurde gestern aus dem künstlichen Koma geholt. Nach Erster Hilfe und Eintreffen des Notarztes konnte er wieder zu Bewusstsein gebracht werden, doch die Partie wurde einvernehmlich verlegt. In den Toren standen Zdenek Orct bei Usti und Jakub Lev bei Trebic. Geleitet wurde die Partie durch HSR Kubicik sowie die Linesmen Svoboda und Zavrel. Offiziell waren 2.308 Zuschauer anwesend, was sich in der Halle verlor. Die Partie begann um 18 Uhr.

Usti legte gleich einen Blitzstart hin. Nachdem Nemecek zweimal versuchte Lev zu überwinden, kam es zu einem Gerangel vor dem Tor, wo Pajic am Schnellsten schaltete und ins leere Tor traf – 1:0 nach 43 Sekunden! Wenig später versuchte Janku eine Unaufmerksamkeit des Gästetorhüters mit einem Bauerntrick auszunutzen, traf aber nur den Pfosten. Er holte sich den Puck zurück, bediente Pazourek, der den Puck geistesgegenwärtig auf die andere Seite des Tores zu Alinc schob – 2:0! 61 Sekunden später klingelte es erneut: Ein Doppelpass zwischen Hanzl und Sagat hebelte Trebic‘ Verteidigung aus und letztere netzte ein – 3:0 nach 4:33! Danach kam, was musste: Trebic nahm die Auszeit und Lev wurde durch Pavel Mica ersetzt. Danach kam Trebic auch gleich in eine Überzahlsituation, da Pojkar wegen Cross-Checks einsitzen musste. Dies gab den Gästen etwas auftrieb, die sich nun langsam an das Angriffsdrittel herantasteten. In der 9. nutzten die Gäste dann eine Unaufmerksamkeit Ustis: Pribyls schuss von halblinks ließ Orct nur nach vorn abprallen und die Verteidigung räumte nicht auf. Krätzer hatte mit seinem Nachschuss keine Probleme einzunetzen – 3:1. Danach übernahm Usti wieder die Zügel. Erst feuerte Gyna zweimal in Überzahl von der Blauen, danach bediente Alinc den einlaufenden Janku, der aber nur die Fanghand Micas traf. In der 17. Minute wurde Alinc von Troncinsky an der Blauen bedient und spielte den Puck nach rechts zu Janku, welcher Mica mit seiner Direktabnahme keine Chance ließ – 4:1. Kurz vor Ende des 1. Durchgangs blieb Trebic‘ Obdrzalek kurz liegen und Janku kassierte 2+2 Minuten wegen hohen Stocks, wo manch ein Schiri auch die 10 Minuten gegeben hätte. Trebic nahm fast 3 Minuten Powerplay mit ins nächste Drittel.
Strafen: 3:2

Das Mitteldrittel verlief relativ unspektakulär. Die erste Unterbrechung gab es nach 243 Sekunden, Usti hatte die Unterzahl bereits wie im Training runtergespielt. In der 30. Minute folgte der Höhepunkt, als Michal Psurny und Marek Las ihre Meinungsverschiedenheit mit den Fäusten klärten. Der Kampf endete mit einem Unentschieden und beide durften zum Abkühlen in die Dusche. Währenddessen gab es in Usti auch Eishockey zum Anfassen. Ustis Spieler Frantisek Mrazek, der aufgrund der Rotation draußen blieb, tauchte im Fanblock auf, trommelte mit und gab sogar unter stürmischen Beifall der Fans einer älteren Dame ein Küsschen.
Strafen: 1+20 (M. Psurny):2+20 (Las)

Zu Beginn des letzten Drittels holte Ustis Verteidiger Andrej Novotnydas Öl aus dem Feuer. Orct ließ einen Schuss durch die Schoner rutschen und der Puck trudelte auf die Torlinie zu, doch Novotny war aufmerksam und rettete ein sichergeglaubtes Tor der Gäste. In der 46. Minute spielte Usti erneut in Überzahl. Hanzl gewann das Bully und spielte nach hinten zu Jan Herman an die Bande. Dieser wartete kurz und schoss dann gezielt aufs Tor. Der Puck prallte vom Innenpfosten über die Torlinie – 5:1! Drei Minuten später nahm Hanzl den Puck mit, lief auf das Gästetor zu und ließ den Torwart mit einer schönen Finte aussteigen – 6:1 – die endgültige Entscheidung! In der 54. Minute mussten sowohl Hanzl als auch Novotny wegen zu hohen Stocks das Eis verlassen und Trebic bekam noch einmal 93 Sekunden 5 gegen 3. Als es schon danach aussah, als ob die Gäste schon aufgegeben hätten, fiel Orct bei einem Klärungsversuch auf den Rücken. Obdrzalek war als erster am freien Puck und netzte unterhalb der Latte ein – 6:2! Danach drückte Usti noch auf ein siebtes Tor, doch es blieb beim ohnehin schon deutlichen Sieg.

Fazit: Usti überrollt die Gäste innerhalb der ersten 5 Minuten. Danach spielte der Spitzenreiter etwas zu lässig, hatte den Gegner aber zu jeder Zeit im Griff. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Den Gästen war durchaus anzumerken, dass die Gedanken zu Beginn des Spiels noch beim Mitspieler Slama war. Doch trotz kämpferischer Leistung hat Trebic mit 109 Gegentreffern die schlechteste Verteidigung in der oberen Tabellenhälfte. Wenn man auf Platz 5 steht und Ansprüche auf die direkte Play-Off-Qualifikation haben will, dann muss man sich mit dieser Tatsache bei einem Torverhältnis von -8 schon mal kritisch auseinandersetzen.

Der 36. Spieltag im Überblick:
Jihlava - Chomutov 3:4
Olomouc - Hradec Kralove 7:1
Benatky n.J. - Znojmo 3:2
Havl. Brod - Sumperk 4:5 n.P.
Havirov - Vrchlabi 2:4
Beroun - Kadan 0:3
Chrudim - Tabor 1:3
Usti - Trebic 6:2
Karel Rachůnek
27.08.1979-07.09.2011
Nikdy nezapomenem!

PSG Zlín
BLAU UND GELB EIN LEBEN LANG!!!


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