Auch in Tschechien waren dieses Jahr einige Nordamerikaner unterwegs.
Die Bekanntesten unter ihnen dürften wohl die beiden (nun) Ex-Pilsner Stürmer Marc Bomersback und Tyler Scofield sein. Doch auch Verteidiger O'Brien war ein fester Bestandteil des Vorrundenmeisters. Neben Plzen beschäftigten auch Pardubice, Slavia, Brno und Liberec eine Vielzahl von Nordamerikanern.
Diese Tatsache brachte nun eine rege Diskussion in Gang. Zwar brachten die Nordamerikaner auch etwas Körperspiel und spielerische Qualität in die Liga, doch befürchten nun einige die Überflutung der heimischen Liga auf Kosten des Nachwuchses. Obwohl in der Extraliga keine Ausländerbeschränkung herrscht, sind diese aufgrund der frewilligen Selbstverpflichtung der Vereine, den Nachwuchs mit in den Männerkader zu integrieren, meist sogar die billigere Variante zu den einheimischen "Stars". Nun war es nichts ungewöhnliches, dass in der Extraliga Slowaken, Russen, Finnen und hier und da mal ein Nordamerikaner unterwegs waren.
Doch die diesjährige "Überflutung" der Extraliga mit Spielern aus dem Ausland regte die APK (Assoziation Professioneller Klubs) an, eine Änderung herbeizuführen. Nun war es leider nicht immer wie in Plzen der Fall, dass die Manager die Spieler vorher gründlichst beobachtet haben. Mit Ausnahme von Pardubice verließ man sich oft auf Vorjahresstatistiken, weshalb die Anzahl der Ausländer rapide zunahm. Diese "billigen Arbeitskräfte" erfüllten aber nicht immer ihren Zweck. "Wir wollen, dass in der Liga qualitatives Eishockey gespielt wird und nicht mehr mit Spielern experimentiert wird, die man vorher nicht kennt", erklärt Stanislav Sulc, Leiter der APK, die Ausländerreduzierung.
Wie sieht diese nun aus? "Die Klubs aus der Extraliga haben die Möglichkeit 6 Ausländerlizenzen zu vergeben, was heißt, dass sie in der Liga maximal 6 Ausländer einsetzen dürfen. Falls jemand z.B. einen Kanadier für 2 Spiele testen will, ist dies möglich, allerdings fällt er unter die Quote." (Verstehe ich so, dass ein anderer Ausländer pausieren muss.)
Vor einigen Jahren galt eine Ausländerbeschränkung von 2 Kontingentstellen. Diese sollte auf 3 hochgesetzt werden, doch das lehnten die Klubs ab. Statt dessen schaffte man die Regelung komplett ab und die Vereine verpflichteten sich, dem Nachwuchs auch in der 1. Mannschaft eine Chance zu geben. Dies sieht man auch daran, dass jeder Extraligist seine Juniorenmannschaft auch in der Juniorenextraliga haben muss.
Was heißt diese Beschränkung nun für die Slowaken, die schon seit Jahren in der Extraliga ihr Geld verdienen? Die Definition aus der Transferordnung für "Ausländer" bleibt bestehen. "Es gilt weiterhin, dass ein Spieler eines anderen Landes, der drei aufeinanderfolgende Jahre in einer Liga spielt, die vom tschechischen Verband geleitet wird, so wird er nach dieser Zeit nicht mehr als Ausländer betrachtet", erklärt Sulc.
Wäre also Marc Bomersback noch 2 Jahre in Plzen geblieben, dann fiele er nicht mehr unter die Ausländerregelung. Allerdings sind es gerade die Nordamerikaner, die in Europas Ligen viel herumgereicht werden. Allerdings könnte der Franzose Treille, der in der kommenden Saison für Sparta auflaufen wird, aufgrund seiner 2 Jahre in Vitkovice nächstes Jahr schon eine "Inlandstelle" besetzen, sofern er denn in der Spielzeit 2011/12 weiterhin in Tschechien bleibt.
(hokej.cz)