Spielberichte 2012/13

[TheCat89]

Ústí - Hradec, 24.09.2012, 17:30

Am Montag ging es zum fünften Saisonspiel der Löwen aus Ústí. Zu Gast waren die königlichen Löwen aus Hradec Králové. Die Blaugelben hatten nach dem Umbruch bislang alle 4 Pflichtspiele gewonnen, brauchten im ersten Spiel gegen Benátky n.J. aber das Penaltyschießen, so dass sie nun mit 11 Punkten an der Tabellenspitze standen. Die Gäste spielen in diesem Jahr unter neuem Namen und mit neuem Logo, standen aber überraschend nach 4 Spielen mit nur 2 Punkten auf dem vorletzten Platz. Zuletzt gab es eine Heimniederlage gegen Most. In den Toren begannen Zdenek Orct bei den blaugelben, Filip Lunak bei den gelbroten Löwen. Geleitet wurde die Partie durch HSR Hejduk, an den Linien von Polonyi und Kreuzer. Die Partie begann um 17:30 vor gerade mal 1.702 Zuschauern.

Das Spiel begann zunächst verhalten. Ludek Broz testete Orct‘ Aufmerksamkeit in der 2. Minute mit einem halbherzig gemeinten Schuss aus spitzem Winkel. Auf der anderen Seite hatte Lunak mit einer Hereingabe von Las wesentlich mehr Probleme. Die Gäste hatten sichtlich mehr Probleme mit ihrer aktuellen Form und so dauerte es nicht lange, bis das erste Tor fiel. Handlovsky kam nach einem Pass hinter der Bande von links frei zum Schuss und netzte in das leere Tor ein – 1:0! Kurz darauf schickte der Schiedsrichter den ersten Spieler auf die Strafbank und Ústí durfte mit einem Mann mehr spielen. Keine halbe Minute später gewann Roubik ein Bully, Holomek leitete den Puck weiter in die Mitte zu Pozivil, der von der Blauen über die Fanghand traf – 2:0! Damit hatte Filip Lunak nach gerade mal 5 Minuten und 4 Sekunden Spielzeit Feierabend, für ihn kam Jakub Cech. Dieser hatte gleich eine Menge zu tun. In der 9. Minute wurde es richtig gefährlich, als Bohac den Abpraller nach links zum einlaufenden Pozivil schickte und nur der Fanghand von Cech war es zu verdanken, dass das Spiel noch nicht gelaufen war. In der 11. Minute musste je ein Spieler von jeder Mannschaft vom Eis und es ging mit 4 Spielern auf beiden Seiten weiter. Mit mehr Platz auf dem Eis kamen die Gäste besser ins Spiel. Tomas Nosek wurde bei einem Alleingang aufs Tor von hinten gelegt und Spieler wie auch Puck rutschten mit dem Torwart ins Tor. Die Gäste jubelten, doch es gab Penalty. Nosek musste selbst antreten, legte sich Orct gut zurecht und traf von links mit der Rückhand – 2:1! Dies gab den Gästen etwas mehr Antrieb und Roupec hatte den Ausgleich aus nächster Distanz auf der Kelle, doch Orct bekam seine Schoner noch rechtzeitig zusammen. Ústí hatte zwar nach wie vor Zug zum Tor, doch in entscheidenden Momenten fehlte das Quäntchen Glück, wie in der 15. Minute als Sykora der Puck in guter Position vom Schläger rutschte. Die Gäste kamen dem Ausgleich immer näher. Eine gute Minute vor der ersten Pause traf Ales Pulpan aus 1,5 Metern allerdings nur Orct. Doch es ging mit 2:1 in die Pause.
Strafen: 1:2

Zu Beginn des Mitteldrittels bekam Hradec das erste Überzahlspiel der Partie zugesprochen, doch die Spieler kamen trotzt guter Kombinationen nicht zum Abschluss. Allerdings ließ das Überzahlspiel bei den Gastgebern auch noch zu wünschen übrig, was dazu führte, dass die Partie allmählich verflachte. In der 33. Minute hatte Kubica den Ausgleich in Überzahl auf der Kelle, doch Orct konnte sich noch rechtzeitig in den Schuss werfen. Kaum, dass Ústí wieder vollzählig war, lief Mikeska ein und zog mit der Rückhand ab. Es kam zwar kein richtiger Schuss zu Stande, doch Orct hatte gerade einen schwachen Moment, so dass ihm der Puck zwischen den Schonern hindurch rutschte – 2:2! Gute Chancen waren nach wie vor Mangelware, aber es gab auch den einen oder anderen Lichtblick. So zum Beispiel in der 37. Minute, als Jaroslav Roubik Cech und einen Verteidiger mit einer Drehung um die eigene Achse aussteigen und traf aus der Drehung mit der Rückhand in den leeren Kasten – 3:2! Kurz darauf setzte Roubik mit einem genialen Pass auf Las, der aber nur den Torwart der Gäste traf. Daraufhin gab es eine kleine Auseinandersetzung zwischen Kovar und Roupec, weshalb es mit 4 gegen 4 weiterging. Dabei bekam Ludek Broz den Puck wunderbar in den Lauf und Ústís Verteidigung sah zum zweiten Mal bei 4 gg. 4 schlecht aus, als Broz den Puck mit einem Gewaltschuss links an Orct vorbeibeförderte – 3:3! Damit ging es dann auch in die Pause.
Strafen: 3:3

Das Spiel ging umkämpft weiter und so war es nicht weiter verwunderlich, dass es schon früh im Schlussabschnitt Strafen gegen beide Teams gab, weshalb es bereits zum dritten Mal mit 4 gegen 4 weiterging. Allerdings blieben diesmal die Konsequenzen für Ústí aus. Das Spiel wurde zunehmend schlechter. Torszenen blieben Mangelware, Hradec wollte den Sieg zwar mehr, scheiterte aber an den eigenen Möglichkeiten. Ústí spielte für ein Heimspiel viel zu passiv, somit blieb es nach 60 Minuten beim 3:3.
Strafen: 3:1, gesamt: 7:6

Die Verlängerung drohte lange Zeit so emotionslos wie die beiden vorangegangenen Drittel zu werden. In der 64. Minute gab es jedoch genug Grund für Aufregung. Zuerst traf Kloz freistehend nur Hradec‘ Schlussmann, im Nachschuss nur den Pfosten, bevor Handlovsky den Puck vors leere Tor serviert bekam und unsanft zu Fall gebracht wurde. Es gab Penalty. Etwas überraschend war, dass Kloz antrat, obwohl Handlovsky gefoult wurde. Kloz lief langsam an und schaffte es nicht, Cech mit einem langsamen Schuss an den rechten Schoner zu überraschen. Es gab Penaltyschießen.
Strafen: 0:0.

Penaltyschießen
Bei Ústí stellte sich nun Vladislav Koutsky ins Tor und Hradec begann. Slizek hatte sich Koutsky schon zurechtgelegt, doch im entscheidenden Moment rutschte ihm der Puck vom Schläger. Auf der anderen Seite wartete Tomas Sykora zu lange mit dem Abschluss, weshalb Jakub Cech diesen Frontalangriff mit Leichtigkeit abwehren konnte. Mikeska versuchte Koutsky auf der Stockhandseite zu überraschen, doch der Torwart wehrte ab. Robin Kovar legte sich Cech zurecht und schob den Puck unter ihm durch – 1:0! Michal Tvrdik musste nun für Hradec treffen, wartete lange mit dem Schuss und zog eiskalt aus einem Meter vor Koutsky ab und der Puck ging links am Torwart vorbei – 1:1! Roubik hätte die Partie dennoch entscheiden können, doch sein Versuch, Cech zu tunneln scheiterte am aufmerksamen Schlussmann der Gäste. Ab der vierten Serie begann nun Ústí. Kovar versuchte es mit der gleichen Finte wie bei seinem Treffer, doch diesmal reagierte Cech rechtzeitig mit seinem Schoner. Tvrdik wartete erneut lange mit seinem Versuch, der jedoch diesmal in Koutskys Fanghand endete. Roubik tanzte Cech zwar schön aus, musste so aber aus zu spitzem Winkel schießen, sodass der Puck vor dem Tor liegen blieb. Als 5. Schütze für Hradec konnte nun Nosek, der bereits im Spiel einen Penalty verwandelt hatte, entscheiden. Er wartete sehr lange, ehe er den Puck rechts zwischen Schoner und Pfosten platzierte – 1:2 und somit 3:4 nach Penaltyschießen für die Gästen!

Fazit:
Alles in allem lässt sich schwer sagen, wer hier den Extrapunkt verdient hat, da das Spiel über lange Strecken nicht überzeugen konnte. Dennoch geht der Zusatzpunkt für die Gäste wohl in Ordnung, da sie vielleicht etwas engagierter waren als die Gastgeber, welche sich für ein Heimspiel ziemlich passiv verhalten haben. Nach 5 Minuten sah das Ganze wohl schon zu sehr nach einem Selbstläufer aus, dennoch war Hradec nach dem Anschlusstreffer über weite Phasen engagierter. In der Verlängerung hatte Ústí etwas Pech, doch im Penaltyschießen waren die Gäste gefährlicher, wodurch sich Ústí die erste Saisonniederlage einhandelt und nun punktgleich mit Absteiger Mladá Boleslav auf Platz 1 steht.

[TheCat89]

Am 6. Spieltag empfingen die Löwen aus Ústí die Hähne aus Olomouc. Das letzte Spiel hatten die Löwen am Montag mit 3:4 n.P. gegen Hradec Kralove verloren. Die Gäste hingegen kamen nach einem 5:2 Heimsieg über Trebic an die Elbe. In den Toren begannen diesmal Vladislav Koutsky bei den Blaugelben, Libor Kasik bei den Gästen. Geleitet wurde die Partie durch die HSR Pesina ( 2. Unbekannt) und die Linesmen Ulehla und Sperl. Sie begann wie gewohnt 17:30 Uhr vor 1.682 Zuschauern.

Die Löwen begannen zunächst etwas verhalten, dennoch ließ der Führungstreffer nicht lange auf sich warten. Jaroslav Roubik zeigte erneut eine gute Einzelaktion und zog zwischen den Bullykreisen ab. Kasik, dessen Sicht verdeckt war, hatte bei diesem Schuss keine Chance und musste bereits nach 40 Sekunden hinter sich greifen. Die Gäste zeigten sich von dem frühen Rückstand zwar unbeeindruckt, fanden aber nicht ins Spiel. In der 5. Minute hätte Petr Horava erhöhen können, doch der Abpraller kam etwas zu ungenau auf seinen Schläger, so dass er den Puck nicht im Tor unterbringen konnte. In Unterzahl verteidigten die Löwen vorbildlich und Olomouc kam somit in den ersten 10 Spielminuten nicht zu einem gefährlichen Torabschluss. Die erste nennenswerte Torchance hatte der junge Verteidiger Valenta in der 11. Minute. Der Schuss war nicht sonderlich stark, doch Koutsky sah den Puck erst sehr spät, so dass er ihn nur dank seiner Reflexe mit dem Schoner erwischte. Die Gäste wurden dadurch etwas mutiger. Wenig später versuchte es Roman Rac sogar mit einem Bauerntrick, der Koutsky beinahe gefährlich geworden wäre. Dadurch entstanden aber auch Lücken nach hinten, die die Gäste mit Fouls zu schließen versuchten. Bei einer angezeigten Strafe kam der Puck zu Zbynek Sklenicka in den linken Bullykreis. Dieser ließ sich nicht bitten, zog ab und tunnelte Kasik, der dabei keine gute Figur machte – 2:0! Damit war für den jungen Torwart auch schon Schluss, nach 12:34 wurde er von Tomas Halasz abgelöst. Die erste richtige Überzahl der Löwen verlief dann aber wieder wie gewohnt mit vielen Pässen, aber ohne Zug zum Tor. Danach verflachte die Partie etwas. Es gab zwar Chancen, doch das Anfangstempo hatte merklich nachgelassen. Diesmal machte Ústí aber nicht den Fehler, sich zu passiv zu verhalten, so dass die meisten Schüsse auf das Tor von Halasz gingen, der seine Aufgabe aber im 1. Drittel vorbildlich meisterte.
Strafen: 1:1

Die Gäste hatten sich in der Pause wohl etwas vorgenommen. Sie kamen aggressiv aus der Kabine und gaben sofort Vollgas. Nach genau 30 Sekunden schlug der Puck hinter Koutsky ein. Den Schuss von Hampl konnte Ústís Schlussmann noch abwehren, gegen den Nachschuss, den Kucharczyk im Fallen abgab, war er jedoch machtlos – 2:1! Für die Antwort brauchten die Löwen ihrerseits aber nur 28 Sekunden. Horava lief von der blauen Linie ein, bekam auf der Höhe des Bullykreises von Bohac den Puck und dieser schlug am langen Pfosten ein – 3:1! Die Gäste wurden hektisch und so kam es zu einem Wechselfehler, der Ústí erneut in Überzahl schickte. Diesmal kamen Kovar, Roubik und Sykora zu gefährlichen Abschlüssen. Danach spielten die Löwen sogar eine Zeit lang mit 2 Spielern mehr auf dem Eis. Kurz bevor die zweite Strafe abgelaufen war, lief Kovar über rechts ins Angriffsdrittel, wollte aus dem Bullykreis schießen, wurde aber abgedrängt. Aus der Not machte der pfiffige Stürmer eine Tugend und spielte den Puck hinter der Grundlinie vors Tor. Halasz war kurz orientierungslos, der Puck traf ihn am linken Schlittschuh und ging über die Torlinie – 4:1! Die Gäste wurden dadurch sichtlich aus ihrem Konzept gebracht und nahmen eine weitere Strafe. Ústí blieb Drücker. Die Gäste hatten sich aber noch nicht aufgegeben und so wurde eine offene Partie auf beiden Seiten der Eisfläche gespielt. Ihre Bemühungen erschwerten sich die Kampfhähne aber durch viele Strafen, weshalb Ústí streckenweise sowohl Tempo als auch Spielrichtung vorgeben konnte. In Überzahl wollten es die Gastgeber dann zu schön machen, wie z.B. in der 31. Minute als Pozivil den Puck freistehend in einer guten Schussposition noch einmal auf den gedeckten Roubik weiterleitete. Die Gäste versuchten, wenn auch wenig erfolgreich, zurück ins Spiel zu finden. Zunächst ergaben sich nur Einzelsituationen, doch kurz vor der 2. Pause wurde daraus richtig gutes Eishockey. Erst scheiterte Divis nach schönem Solo an Koutsky, danach zog Kolouck aus guter Position ab. Etwas später scheiterte Rac an Koutskys Fanghand. Die Gäste bissen sich regelrecht im Angriffsdrittel fest, weshalb sie in den letzten 30 Sekunden bei angezeigter Strafe den Torwart vom Eis nehmen konnten, wobei Kucharczyk beinahe zum zweiten Mal vor dem leeren Tor in Szene gesetzt worden wäre.
Strafen 1:4

Olomouc bekam gleich zu Beginn des Schlussabschnitts mehrere Möglichkeiten, in Überzahl den Anschlusstreffer zu erzielen. Dabei kamen die Gäste jedoch kaum zwingend vor das Tor von Koutsky. In Unterzahl hätten Handlovsky und Rod im Nachschuss beinahe alles klar gemacht. Das Tempo im Spiel blieb dennoch hoch und es ging weiter hin und her. Besonders Ústís Robin Kovar fiel heute durch viele Torszenen auf, doch Halasz zeigte wiederholt sein Können im Tor. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten immer wieder, doch Ústí hatte den Vorteil in der individuellen Klasse. Dies wurde in der 55. Minute deutlich, als Jaroslav Roubik seinem Gegenspieler Barton im Angriffsdrittel den Puck vom Schläger nahm, auf den Torwart zulief und gelegt wurde. Es gab folgerichtig Penalty. Roubik lief an, verwirrte Halasz mit mehreren Finten, ehe er mit der Rückhand rechts an ihm vorbei einnetzte – 5:1 – die Entscheidung! Olomouc war dennoch auf Ergebniskosmetik aus und spielte bis zum Schluss weiter mutig nach vorn. In der letzten Minute steckte Kolouch den Puck auf Divis durch, der ihn aus guter Position jedoch nicht verarbeiten konnte. Es blieb beim 5:1.
Strafen: 3:1, gesamt: 5:6

Fazit: Ústí hat aus den Fehlern vom Montag gelernt und das gesamte Spiel über nach vorn gespielt. Der Sieg geht auch in der Höhe 5:1 völlig in Ordnung, da die Gäste über weite Strecken sichtlich überfordert waren. Dadurch, dass Trebic Mlada Boleslav die Verlängerung abgetrotzt hatte, stehen die Löwen zumindest bis zum Spitzenspiel am Sonnabend bei den Skodastädtern wieder unangefochten auf Platz 1.