SC Riessersee verpflichtet Ken Magowan aus der AHL - Manager Bader muss noch drei Probleme lösen
Quelle GAP Tagblatt von Peter Reinbold
Garmisch-Partenkirchen -Am Wochenende hat er sich erneut intensiv um Eishockey gekümmert. Für etwas anderes blieb kaum Zeit. Ralph Bader telefonierte mit Agenten in der Schweiz, schrieb E-Mails, verschickte Faxe nach Nordamerika. Der Aufwand hat sich gelohnt für den Geschäftsführer des Eishockey-Zweitligisten SC Riessersee. Gestern Abend erhielt er grünes Licht von Ken Magowan. Der Kanadier, in der vergangenen Saison für Toledo Storm (East Coast Hockey League/ECHL) und zuletzt für die Bridgeport Sound Tigers (American Hockey League/AHL) aktiv, schickte den unterschriebenen Vertrag zurück, nachdem Bader einige Punkte nachgebessert hatte. „Jetzt sind wir uns einig", meldete Riessersees Manager Vollzug.
Seit Beginn seiner Profizeit ist Magowan ein Wanderer zwischen zwei Welten, zwischen ECHL und AHL. „Ein erfahrener Spieler, der genau das mitbringt, was wir brauchen", urteilt Bader über den fast 26-jährigen Neuzugang. der mit Frau zwischen dem 2. und 4. August in Garmisch-Partenkirchen erwartet wird, weil Coach Marcus Bleicher am 5. August zum ersten Training bittet. Der Linksaußen gilt schon allein wegen seiner Größe von 1,87 Metern und mehr als 90 Kilo Gewicht als körperlich sehr robuster Spieler, der keiner Konfrontation auf dem Eis aus dem Weg geht. Baders kanadische Verbindungsmänner, die Magowan unter die Lupe nahmen, attestieren ihm „läuferische Stärke und den Blick für den Nebenmann".
Das Urteil der Experten gab für Bader den Ausschlag. „Sie haben nur Positives berichtet." Er glaubt, mit Magowan und Joe Cullen, die beide Ein-Jahres-Verträge erhielten, gute Griffe getan zu haben. „Wir wollten zwei gestandene Profis und keine College-Boys holen, das ist uns gelungen. Ich bin froh, dass dieses Kapitel abgeschlossen ist. Jetzt sind wir einen Schritt weiter."
Die nächsten, um das Abenteuer z. Bundesliga bestehen zu können, will er in den kommenden Tagen machen. „Ich muss mich jetzt noch nach den fehlenden Deutschen umschauen." Der Klassemann, den Bleicher und Bader auf dem Wunschzettel haben, befindet sich derzeit nicht auf dem Markt. Deshalb hat die sportliche Leitung des SC Riessersee beschlossen, die Lösung dieses Problems erst einmal zurückzustellen. „Die Mannschaft muss erst Mitte September stehen", gibt er sich mehr Zeit für die Suche. Priorität besitzt das Problem Benedikt Schennach, dessen Verhandlung vor dem Arbeitsgericht für nächste Woche anberaumt ist. Dann soll geklärt werden, ob der Österreicher weiter als Eishockey-Deutscher für den SCR spielen darf - wie er dies seit seiner Jugendzeit tut -, oder unter die Ausländerregelung fällt. Wird Schennachs Klage abgewiesen, befindet sich Bader in Zugzwang. Dann muss er nämlich auch für den 19-jährigen Ehrwalder Ersatz besorgen. „Das muss dann schnell gehen", räumt er ein.
Die „Causa Schennach" ist freilich nicht der einzige Fall, der der Lösung bedarf. Mit Alleingesellschafter Günther Hertel, der am Samstag nach Garmisch-Partenkirchen kommt, will der Geschäftsführen besprechen, wie die Zusammenarbeit mit den Nürnberg Icetigers, die Hertel ebenfalls besitzt, gestaltet werden kann. Bader schwebt vor, dass Nürnbergs Manager Otto Sykora einen Verteidiger mit Förderlizenz dem SCR auf Dauer zur Verfügung stellt. Besteht diese Möglichkeit nicht, sieht er sich gezwungen, noch einmal aktiv zu werden, um einen Abwehrmann zu verpflichten. „Im Etat ist dieses Geld enthalten, doch ich würde es lieber sparen," Klar ist: Bader wird weiter Sonderschichten, auch an Wochenenden, fahren müssen.
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