Weiß jemand, was am 28. April 1990 war?
Hättet ihr es gewusst?
Noch daran gedacht?
Der 28. April diesen Jahres war ein Mittwoch, am Abend zuvor hatte der EHC München gerade die Finalserie in der 2. Liga mit dem dritten Sieg beendet. Unser Verein ist an diesem Mittwoch Ende April 20 Jahre alt geworden und keinen interessiert es.
Keinen?
Naja nicht ganz, ich habe mir durchaus Gedanken gemacht und wollte diesen doch sehr bedeutsamen Geburtstag entsprechend würdigen. Eine Choreo bei einem den Datum nachfolgenden Spiel wäre sicher in Frage gekommen, aber dann hätten wir wohl im Play-off-Finale stehen müssen. Hat leider nicht ganz geklappt.
Ein großes Jubiläum, wie ich finde. 20 Jahre sind schon eine ganze Weile, wenn man bedenkt, mit welchen geringen Mitteln unser Eissportclub Dresden von einigen positivVerrückten ins Leben gerufen worden ist und über viele Jahre mit sehr viel Engagement, unzähligen Entbehrungen und noch viel mehr Leidenschaft, Jahr für Jahr ein kleines Stück nach vorn gebracht worden ist. Manchmal ging es auch ein paar Schritte zurück, aber im richtigen Moment wurde sich wieder in die andere Richtung gedreht und einfach weiter gemacht. Ich erinnere mich gerade an einen alten Pin zum zehnjährigen Jubiläum unseres Vereins. Diesen habe ich damals voller Stolz von einem gewissen Mike W. erworben. Schon eine Weile her, naja egal, nun sind wir in der 2. Liga angekommen und bekommen in unserer Eishalle doch recht erfolgreiches Eishockey zu sehen, dies muss an dieser Stelle einfach mal gesagt werden, auch wenn man momentan den Eindruck hat, dass qualitativ noch Luft nach oben ist.
Im Verein scheint diese Jubiläum jedenfalls niemanden wirklich zu interessieren und es ist vollkommen klar, dass es gerade ganz andere Probleme gibt, aber ein kleiner Hinweis oder was auch immer, wäre vielleicht möglich gewesen. Falls es noch irgendeine Aktion von Vereinsseite aus geben sollte, merkt euch, wo ihr es zuerst gelesen habt! So, das soll es zu diesem Thema in aller Kürze gewesen sein.
Danke an alle Verantwortlichen der Vergangenheit, sowie alles Gute den Aktuellen und denen der Zukunft!
Ach ja, da war ja noch was: Dresdner Eislöwen, Schulden, 2. Liga und so...
Um mal ein paar aktuelle Gedanken zusammenzufassen, spanne ich an dieser Stelle den Bogen zwischen Verein und den Dresdner Eislöwen mitsamt der Betriebsgesellschaft. Den meisten Fans dürfte aus der Presse und diversen öffentlichen Äußerungen bzw. Stellungnahmen bekannt sein, dass Geld fehlt und die Zukunft der überschuldeten Betriebsgesellschaft inklusive unserer Dresdner Eislöwen auf des Messers Schneide steht.
Wenn man versucht die Gesamtsituation zu analysieren, kann man feststellen, dass vor allem in den letzten Jahren viele Fehler gemacht worden sind und mit der Wirtschaftlichkeit wohl nicht immer alles rund lief. Wesentliche Einsparungen zum Beispiel beim Personal im speziellen bei den Spieler, hat es nachvollziehbar, zumindest für uns Fans in all den Jahren nicht gegeben. Egal, wir wollen nicht in Polemik verfallen. Nehmen wir die Fakten: Es fehlen ca. 300.000 Euro für Mietzahlungen an die Stadt und mindestens weitere 100.000 Euro, welche wohl nur durch eine Kapitalerhöhung der Gesellschafter aufzubringen sind, um überhaupt die Insolvenz zu vermeiden und einen Lizenzantrag bis Ende Mai für eine Zukunft der Dresdner Eislöwen in der 2. Liga einreichen zu können. Wir alle hoffen und wünschen uns sehr, dass die Entscheidungsträger bei der Stadt und aktuell die Vereinsfunktionäre und natürlich die Gesellschafter am Dienstag die richtigen Entscheidungen treffen. Es wird an diesem Tag sicher auch um diverse Stimmenanteile gerungen werden, hält doch der Verein mit 51 % immer eine einfache Mehrheit für gewisse richtungsweisende Entscheidungen bei den Dresdner Eislöwen, obwohl der Anteil des eingebrachten Kapitals im Verhältnis zu den Gesellschaftern sehr viel geringer ist. Ich will an dieser Stelle nicht weiter auf dieses Thema eingehen, die entsprechenden Entscheidungen müssen andere fällen und grundsätzlich ist eine Mehrheit des Vereins bei gewissen Entscheidungen durchaus zu begrüßen. Aber über eine Neuverteilung kann man sicher nachdenken und vielleicht finden sich einvernehmliche Lösungen und gemeinsame Kompromisse, die aktuelle Situation ist allerdings für ausführliche Verhandlungen zu diesem Thema sicher weniger geeignet.
Kommen wir speziell zu unserer Amateurmannschaft im Verein zurück, welche seit vielen Jahren in der Sachsenliga aktiv ist. Ich war nach der vorletzten Spielzeit (Saison 2008/09) doch sehr enttäuscht, dass nach dem Gewinn der Sachsenmeisterschaft und dem Sachsenpokal der fällige Aufstieg nicht folgen sollte. Ein Kostenbetrag von rund 30.000 Euro stand damals im Raum und jeder konnte letzten Endes mit der Absage leben, weil die finanziellen Aussichten und die Ligenbedingungen wohl keine wirtschaftlich positive Saison in der Regionalliga zur Folge gehabt hätte.
Aktuell sehe ich es allerdings sehr kritisch, dass in einem Presseartikel (EHN) die Saison 2010/11 in der Oberliga (Neustrukturierung) angepeilt wird. Vereinsoffizielle geben den Etat für die Saison in der Oberliga Ost mit 40.000 Euro an, welcher für eine Spielzeit unter den entsprechenden Rahmenbedingungen vor allem bei einer stemmbaren Anzahl an Spielen durchführbar wäre. Wenn man nun bedenkt, dass die Eislöwen wohl kurz vor der Insolvenz stehen, muten diese Aussagen, trotz des durchaus nachvollziehbaren sportlichen Zukunftskonzeptes, als nahezu schizophren an und lassen jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Wie bereits weiter oben angedeutet, sollten die finanziellen Mittel aktuell an der richtigen Stelle gebündelt werden, ob es nun der Verein oder die Gesellschafter sind. Nur gemeinsam ist der Weg zu einem klaren Ziel möglich: Eine erfolgreiche Zukunft des Dresdner Eishockeys kann es nur mit den Dresdner Eislöwen in der 2. Liga geben!
Quo vadis Dresdner Eislöwen? Quo vadis ESC Dresden?
Man kann nur hoffen, dass die teilweise erfolgreiche, natürlich noch lange nicht perfekte Arbeit fortgesetzt werden kann und der Erhalt der 2. Liga in Dresden möglich ist. Die Fans werden sicher ihren Beitrag leisten, sobald die Weichen für eine Zukunft der Dresdner Eislöwen gestellt sind.
Marko - Fanclub Die Eisheiligen