Hi,
ein typischer Saisonverlauf der Eisloewen in der 2.Bundesliga sah in der Vergangenheit immer so aus: im Gegensatz zu anderen Mannschaften war man trotz mehr oder weniger großer Umbrüche im Team zu Beginn gut eingespielt, lieferte einige Siege ab, erlebte aber pünktlich zu Jahresende einen Einbruch, einige Fans behaupteten dies liege am blau-weißen Weihnachtsstern aus Herrenhut. Eines blieb gerade in den letzten Jahren immer ähnlich unter Popiesch: die Mannschaft zeichnete sich zwar auf wenigen Positionen durch technische Klasse aus, aber kämpfte bis zum umfallen. In der abgelaufenen Saison war das ähnlich, nur der sprichwörtliche Zusammenhalt schien keine Floskel zu sein. Ergebnis dieses Umstandes waren 11 Siege in Folge, der Grundstein für das Erreichen der play-offs, lange Zeit mit einem Minikader. Das man über diese Dauer auf so hohem Niveau spielen konnte, trotz einer nicht abreißen wollenden Verletztenliste, basiert auf mehreren Komponenten ist aber im wesentlichen ein Verdienst des Trainers.
Nastiuk: ein Großteil der Dresdner Fans hatte arge Bauchschmerzen als es hieß der in Heilbronn ausgemusterte und häufig verletzte ehemalige back-up der Eisbären wird verpflichtet. Zum Glück ging alles gut, Nastiuk blieb weitgehend verletzungsfrei und zeigte durch seine solide spielenden Vorderleute in der Hauptrunde eine gute bis sehr gute Leistung. Zu Beginn des Jahres wirkte er etwas überspielt, eine Möglichkeit einem Back-up-goalie mehr Spielpraxis zu geben. Erst ist kein mitspielender Torhüter, lässt gerne mal nach vorne prallen und heißt nicht Pasi.
Wenn aus Gründen des Sparzwangs kaum Geld für ein qualitativ hochwertiges Team vorhanden ist, benötigt man einen herausragenden goalie-Abgeben.
Schrörs: sollte perspektivisch um sich weiterentwickeln zu können mehr Eiszeit bekommen. Gegen Ravensburg ein solides Spiel gemacht-Halten
Haase: ein großer Dank gilt noch einmal Lee von den Eisbären, das man die alte Kooperation mit den Eisbären wieder mit Leben gefüllt hat. Berlin hatte selber größere Probleme in beiden Mannschaftsteilen, so dass es hoch anzurechnen war, das Haase, Supis und Schlenker bei uns Spielpraxis sammeln konnten.
Gerade gegen Rosenheim in der Vorrunde mit sehr viel Spielübersicht, brachte häufig Tempo ins Spiel und hat sich im abgelaufenen Jahr sehr gut entwickelt. Wird bei uns als Föli nicht mehr zum Einsatz kommen und wird wohl Stammspieler bei den Eisbären.
Supis: bekommt von den Eisbären keinen neuen Vertrag, war lange Zeit aus dem Rennen und spielt für meine Begriffe einen soliden Part in der Abwehr, noch dazu kann er gute Aufbaupässe als Offensivverteidiger spielen-Preisfrage
Ziolkowski: ist so ein Kandidat, wo man sich als Fan öfters die Haare raufen könnte. Trifft in Drucksituationen öfter mal die falschen Entscheidungen, wie Querpass vor dem Tor. Sollte dies mit seinen mittlerweile 24 Jahren irgendwann einmal abstellen. Da wir kein Geld haben und Verteidiger auf dem Markt immer schwer zu bekommen sind-Halten
Thomas: seine Offensivqualitäten hätte man in den play-offs dringend gebrauchen können, solider Verteidiger, der auch den Spielaufbau ankurbeln kann, verletzungsbedingt längerer Ausfall-Halten
Prommersberger: stay-at-home-Verteidiger für Reihe 1, der sich in der abgelaufenen Saison öfter mal in die Offensive eingeschaltet hat, weil im Sturm nichts mehr ging, sicher an der Scheibe, macht auch in Bedrängnis kaum Fehler-Halten
Slavetinsky: es gab mächtig Rabbatz im Sportausschuss als es hieß die Eisloewen holen trotz Finanzproblemen einen Verteidiger der gehobenen Klasse um die play-offs zu erreichen, punktbester Verteidiger, der sich auch in den play-offs mächtig ins Zeug gelegt hat, wird aus Gründen des Sparzwangs nicht zu halten sein-viel Glück
Hajek: kam in dieser Saison an sein herausragendes Spiel in der letzten Saison nicht heran. Fiel zu Saisonbeginn wegen einer schweren Verletzung schon frühzeitig aus und blieb auch in den play-offs als Führungsspieler blaß. Er ist in der Verteidigung sehr variabel einsetzbar und ist in seiner Reihe der Spieler für den 1. Pass-Halten
Macholda: punktbester Verteidiger, der sowohl in der Hauptrunde, vor allem aber in den play-offs das Spiel schnell gemacht hat. Hat das Auge für den besser platzierteren Nebenmann und ist in der Lage powerplay zu spielen.Wenn wir ihn finanzieren können-Halten
Cullen: Patrick wurde aufgrund unserer Verletztenmisere geholt und sollte wohl dem Kader nur etwas mehr Tiefe verleihen. Sowohl kämpferischen Einsatz, als auch ein gutes Passspiel kann man ihm nicht absprechen, für eine AL-Lizenz viel zu schwach-viel Glück.
Lüsch: steht für mich für das Kadersparkonzept der Zukunft. Sollte einfach mehr Eiszeit bekommen, um die vorderen Reihen zu entlasten. Zudem ist er nächste Saison noch U-23-Spieler und hat noch 2 Jahre Vertrag.
Schlenker: schlittschuhläuferisch sehr stark, solides Passpiel und kann den Puck auch aufgrund seiner Größe gut abschirmen. Braucht noch ein bisschen Erfahrung in Liga 2 und bekommt hoffentlich einen neuen Vertrag bei den Eisbären und würde ein Jahr noch unter die U-23-Regel fallen-Hoffen auf eine Föderlizenz.
Ziolkowski: kann schießen, spielt solide Pässe und ist schlittschuhläuferisch gut unterwegs. Aufgrund seiner Körpergröße/-gewicht hat er im Zweikampfverhalten gravierende Nachteile. Der er noch eine Saison unter die U-23-Regel fällt, könnte er auch als Föli in Chemnitz eingesetzt werden-Halten.
Boiarchinov: hatte ihn technisch bedeutend besser eingeschätzt, war lange Zeit während der Saison verletzt und spielte zu Saisonmitte neben einem überragenden Kruminsch und Gosdeck phasenweise richtig gut. In den play-offs ein Totalausfall, hier kommen aber Alter/Unerfahrenheit und häufige Reihenumstellungen zum tragen. Hat Potential und könnte sich bei uns mit Fölistatus weiter entwickeln-Halten.
Becker: nach einer sehr soliden Saison 12/13 hat seine Entwicklung in diesem Jahr etwas stagniert. Sicher ist dies auch immer eine Frage der Nebenleute, dennoch fehlen mir bei ihm die klassischen Tugenden eines Center: Spielübersicht, präzises Passspiel mit den Flügelstürmern, hartes Arbeiten vor dem Tor, Nachschüsse bei Abprallern, sein Spiel lebt vom Einsatz und seiner Schnelligkeit. Hat noch Vertrag
Mücke: so kann man sich in einem Spieler täuschen. Nach der eher entäuschenden letzten Saison ist er für mich Spieler des Jahres der Eisloewen. Andre hat ein fettes Ausrufezeichen gesetzt und war sowohl in der Verteidigung wie auch die wenigen Spiele im Sturm eine Bank. In den play-offs hat er als einer der wenigen so gespielt, wie man sich das von den Führungsspielern erwartet hätte-Halten.
Garten: technisch sehr beschlagener Spieler, der seine Nebenleute mit präzisem Passspiel gut in Szene zu setzen weis, ist für mich die Geheimwaffe im powerplay, wenn wir mit der Variante vom Trainer mit 4 Stürmer und einem Verteidiger uns im Angriffsdrittel festsetzen. Hat einen sehr guten Schuss und fehlte uns in den play-offs an allen Ecken und Enden-Halten.
Kruminsch: ist für mich neben Fliege der Aufsteiger der abgelaufenen Saison. Als Spielmacher in Reihe 2 aufgrund der vielen Verletzungen vielleicht eher eine Notlösung, entwickelte sich seine Reihe gerade im Okt./Nov. zur torgefährlichen Reihe, als Reihe 1 um unsere beiden Finnen schon ab und zu eine mentale Auszeit brauchten. Seine Stärken liegen in einer sehr guten Spielübersicht, mit dem Auge für den besser positionierten Nebenmann und hatte im letzten Zwischenrundenspiel als Hugo-Ersatz in Reihe 1 seinen ganz großen Auftritt. Wenn er seine Puckverliebtheit ab und an etwas zurückstellen würde, hätte er in der nächsten Saison das Potential für Reihe 1, wenn ihn nicht andere Bulivereine weglocken- Halten.
Gosdeck: nach seiner Verletzung vor Saisonbeginn lange nicht in die Spur gefunden, läuferisch unter aller Kanone, vertendelt er auch mitunter mal den Puck als letzter Mann, macht aber immer noch genügend Punkte und harmoniert sehr gut mit Mücke im Sturm-Halten.
Boisvert: eine 1.Reihe steht und fällt mit ihrem Center. Als Hugo verletzt war, konnte man sehen welches Potential diese Reihe hat, wenn der Center laufstark ist und sich nicht nur darauf beschränkt, die bullies zu gewinnen. Sicher sind dies neben seiner Arbeit vor dem Tor seine Stärken-für einen Reihe 1-Center reicht das aber schon lange nicht mehr-Abgeben.
Kaartinen: Sami fühlt sich wohl in Dresden und zeigte das von einem Führungsspieler, was man von ihm erwartete: Tore schießen. Er ist einer der wenigen, die in den play-offs kein Fracksausen bekam und munter weiterspielte. Man kann nur hoffen, das er noch ein weiteres Jahr bei uns dranhängt, denn wir brauchen Identitätsfiguren wie ihn-Halten
Pöllänen: die Schweizer haben es mal treffend in ihr Forum geschrieben: Kaartinen benötigt mindestens einen Mitspieler im Sturm mit dem er sich blind versteht. Mit Pöllänen hatte man einen brauchbaren Linksaußen nach Dresden gelockt, der punktetechnisch Platz 1 im Eisloewenkader in dieser Saison erreichte. Zu Saisonbeginn überragend, baute er nach etwa der Hälfte der Spielzeit stark ab und war für mich in den play-offs die Entäuschung schlechthin. Es ist halt immer dieselbe Frage: verheize ich die 1.Reihe, brauche ich mich nicht wundern, wenn die hinten heraus keinen Sprit mehr im Tank haben.-Halten
Popiesch: ja er motiviert vielleicht mehr als das er ein Taktikfuchs wie Kochta ist. Es ist auch richtig, das wir im powerplay nicht gerade unsere Stärke haben. Seine Stärken reichen aber aus, um aus einem Mini-Kader das Maximum herauszukitzeln. Ich hätte gedacht, er faltet seine Mannschaft nach den mehr als peinlichen Heimspielen während der play-offs öffentlich zusammen, er schränkt mit bedacht aber ein, das der Kader noch nicht die Erfahrung mitbringt um in den play-offs dem Tabellenzweiten auch nervlich gewachsen zu sein. Daraus wird er denke ich die passenden Schlüsse ziehen. Ich bin dagegen, die überragende Saison, die wir von den Eisloewen gesehen haben auf die schlechte Saisonleistung in den play-off-Heimspielen zu reduzieren. Bei Gelegenheit sollte man sich die Gegentorstatistik der Vorrunde mal ansehen.
Popiesch hat einen gewaltigen Anteil daran, das wir diese Saison mit Platz 7 beendet haben. Dafür kann man auch mal Danke sagen.
Falls wir überleben, hoffe ich das er bleibt, um mit einem Minietat eine brauchbare Mannschaft zusammenzubauen, das ist ihm ja bereits mehrmals gelungen, wird aber mit den Rahmenbedingungen sehr schwer. Dies geht in meinen Augen nur über eine Intensivierung der Kooperationsbeziehungen mit Chemnitz und v.a. mit den Berlinern. Dies ist um so wichtiger, weil ab der nächsten Saison die Kontigentstellen auf 4 und die Zahl der Ü-23-Stellen reduziert werden müssen. Langfristige Nachwuchsarbeit wird daher in der Zukunft immer wichtiger- dies sollte man aber auch als Chance begreifen. Ansätze dazu gab es ja bereits schon, an den Stellen, wo er mit 4 Reihen durchspielen lassen hat.
Ausblick:
Die Zukunft der Eisloewen hängt im wesentlichen ab von 3 Terminen, die bereits bekannt sein dürften:
31.03. Sondersitzung im Sportausschuss
16.04. Stadtratssitzung
25.05. Wahlen zum Stadtrat
Ich hoffe auf eine objektive Einschätzung der Lage durch die Oberbürgermeisterin und auf eine Annahme des Sanierungskonzeptes durch den Stadtrat. Dies setzt natürlich in der Folgezeit von ALLEN Beteiligten eine aktive Mitarbeit voraus, damit eine positive Fortführung der Sportart Eishockey in Dresden gewährleistet werden kann. Wenn alle ihre Hausaufgaben machen, Sachlickeit, Objektivität und Kompromissbildung eine Rolle spielen und kein Krawall- und Haudraufmentalität auf der Tagesordnung stehen, kann man vielleicht zu einem guten Ergebnis kommen.
Auf geht’s Löwen