Soooo... also ich muss schon sagen dass ich ein wenig erschrocken bin über die Argumentationsweise und die Inhalte der Postings meiner Vorschreiber. Alles in allem war es rückblickend der wohl chaotischste Dresdner Sonderzug aller Zeiten.
Das sportliche möchte ich mal gezielt außen vor lassen, denn wenn man ohne Erwartungen an das Spiel heran gegangen ist, wurde man auch nicht allzu sehr enttäuscht. Die ersten 5-10 Minuten des Spiels waren schon vergangen, als die 469 Sonderzugfahrer das Stadion in Landshut erreichten. Eine absolute Schande, dass es HSR Aumüller nicht für angebracht hielt, noch 5 Minuten mit dem Beginn zu warten. Zudem standen die Cannibals in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen des Dresdner Fanrats und wusste somit um die Verspätung des Zuges und den Bustransfer zum Stadion, damit der spätere Spielbeginn noch wahrgenommen werden konnte. Schade das das schief gelaufen ist!
Grund für den um fast anderthalb Stunden verspäteten Start am Hbf in Dresden waren eingefrorene Bremsen, sowie ein defekter Wagon, der abgekoppelt werden musste. Die Busse vom Bahnhof in Landshut zum Stadion wurden übrigens nicht wie geschrieben aus freien Stücken "zur Verfügung gestellt", sondern vom Dresdner Fanrat organisiert und finanziert. Geplant war das eigentlich erst nach Spielende, wurde aber nötig aufgrund der Verspätung. Somit entfiel auch der obligatorische Marsch zum Stadion, in den Bussen wars aber auch lustig.
Wie bereits geschrieben lief die Partie leider schon, zum Ärger aller Mitgereisten (müßig zu erwähnen dass alle für die komplette Leistung "Spiel" bezahlt hatten). Seis drum, weiter ging es mit der Gastfreundschaft: vom insgesamt höchst amüsanten Stadionsprecher kein Wort der Begrüßung für die mit einem Sonderzug angereisten Fans aus "Drrrrrresden". Ist ja prinzipiell auch nichts Besonderes, aber das kennen wir ja bereits vom Sonderzug 2009. Im unteren Bereich, bzw. an der gesamten linken Abgrenzung zum Gästeblock standen die wie immer herzerfrischenden Landshuter "Ossi-Hasser", amüsant, höchst lächerlich und zumeist auch intellektuell minderbemittelt.
Aber auch das kennt jeder, der schon mal in Landshut war. Geändert hat sich nichts! Den Böller und das Bengalo lasse ich jetzt mal unkommentiert, da wurde schon genug geschrieben. Auch in Sachen Catering waren die Verantwortlichen in Landshut wohl überrascht dass in einen Zug mehr als 50 Leute passen, anders ist das chaotische Beschaffen von Getränken und Speisen vor Ort nicht zu erklären. Umsatz wird ja auch überbewertet bei knapp 500 Gästefans. Nun ja, in jeder Drittelpause wurde mindestens ein Landshuter Fan nach draußen begleitet, Chaoten gibts also in beiden Fanlagern. Ausschreitungen gab es aber insgesamt kaum welche, kleine verbale Entgleisungen, aber das ist beim Aufeinandertreffen dieser beiden Teams/Fanlager völlig normal. Der Toilettenbesuch mit den Einheimischen ist ebenfalls immer ein Erlebnis, da bekommt das Wort bayrische Fäkalsprache ein völlig neues Gewicht.
Unser Lieblingsgegner war sportlich diesmal einen Hauch besser, muss man anerkennen. Trotzdem kämpferisch alles gegeben, trotz der Ausfälle: Hüfner (WM), Heider (Infektion), St. Jean (Spieldauer), Zurek (Schulter) und Jarrett (Hand). Die SD von St. Jean natürlich Ok, vorher ein rüder Check gegen Kaartinen. Das sich Elsner nicht wehrt versteh ich nicht, klarer Punktsieg für St. Jean. Insgesamt eine hart geführte Partie, bei der der HSR nie eine wirkliche Linie erkennen ließ. Powerplay auf beiden Seiten schwach, trotz der zahlreichen Gelegenheiten. Landshut gewinnt 3:0 aufgrund des Konterspiels und der Tatsache, dass ein Dresdner Sonderzug traditionell mit einer Niederlage verbunden sein muss.
Nach dem Spiel dann das Austauschen weiterer Nettigkeiten auf dem Eis und den Rängen. Hier sei vor allem Morris auf Seiten der Cannibals zu erwähnen, ein Wunder dass der bis zum Ende dabei bleiben durfte. Häkkinen auf unserer Seite auch mit Provokationen am laufenden Band, so kennen und lieben wir ihn aber auch. Sowas gehört dazu! Die Eislöwen kommen nach dem Abpfiff noch mal raus und werden leider beim Uffta durch die ebenfalls zurück kommenden Landshuter gestört. Naja, passte in das chaotische Gesamtbild des Tages. Der Abmarsch erfolgt dann recht ruhig, begleitet von vielen netten Gesten und Rufen der Heimfans.
Mit den Bussen ging es dann wieder zum Landshuter Bahnhof und nachhause in die schönste Stadt Deutschlands. Ingesamt ein Sonderzug wie jedes Jahr, sportlich mau, stmmungstechnisch wesentlich amüsanter. Toller Support von Seiten der Dresdner Fans, Landshuter Support fand kaum statt. Ist aber sicherlich auch auf die Anordnung der Blöcke und die Akustik der Halle zurückzuführen. Unser Capo durfte übrigens, trotz vorheriger Absprache und Genehmigung mit den Landshuter Verantwortlichen, sein Megaphon nicht mit in die Halle nehmen. Ein weiterer Beweis der fantastischen Organisation von Seiten der Cannibals.
Zu allem Übel kam dann auch noch dazu, dass die Mannschaft der Eislöwen auf der Rückfahrt nicht wie geplant den Sonderzug, sondern den Mannschaftsbus vorziehen musste. Grund dafür war der defekte Wagon, der bereits vor Fahrtantritt in Dresden verbleiben musste.
Also auch 2010 kein Sonderzugsieg, aber es bleiben ja noch Möglichkeiten zur statistischen Aufbesserung. Schön dass die Top 4 geschlossen Niederlagen vorzog, so bleibt es schön eng. Habe fertig...