The Cat
Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist das kein CUP, sondern eine Liga? Oder soll eine Liga werden.
Ich habe persönlich paar Probs mit solchen Ligen:
1. Ein Spielplan, der nach jedem Wochenende aussagekräftig ist über Tabellenstand, den sehe ich momentan nicht.
2. Entfernungen, das macht es schwer für Fans, die Mannschaft zu Auswärtsspielen zu begleiten.
3. Wertigkeit, nationale Ligen enden eben mit dem Meister, was ist das Ergebnis dieser Liga?
...
Und die spannendste Frage: Wer *darf* dort spielen? Wie qualifiziert sich ein Verein für diese Liga?
Das sieht wie folgt aus:
1. Derzeit ist es "nur ein Pokal", der vorrangig durch Red Bull gesponsort wird. Alles was diesbezüglich zentral Informationen liefert steht auf
http://www.europeantrophy.com
2. Wie viele Leute fahren denn in der NHL oder KHL auwärts, sofern die Konkurrenz nicht vor der Haustür ist?
Selbst in Teilen von Mitteleuropa findet "Auwärtsfahren" nur zu den POs statt, man braucht sich nur mal Bayern anschauen, wo ein Sonderzug von Straubing nach München organisiert wird...
3. Die Nationale Liga muss eben nicht mit dem Meister enden. Leider ist das Projekt Championsleague damals am wichtigsten Faktor, dem Geld, gescheitert.
Und das bringt uns nun zur spannendsten Frage:
Wer qualifiziert sich?
Laut Aussagen der Organisatoren wollte man vorrangig die Klubs mit Tradition und Erfolgen ansprechen. Eine gute geografische Lage ist auch entscheidend. Deswegen spielt zum Beispiel der HC Kometa Brno, die in den letzten beiden Jahren keine PO gespielt haben, in der European Trophy und die beiden Finalisten, Vitkovice/Trinec nicht.
Nur leider tragen die Klubs die Kosten auch selbst. Weshalb es auch nicht überrascht, dass gerade die Vereine (Bsp. CZ: Liberec, Sparta, Slavia, Pardubice, Brno, HC Mountfield und Plzen) angesprochen wurden, die auch über die finanziellen Mittel verfügen. War letztes Jahr ja auch nicht anders.
Nur ein kleines Rechenbeispiel: In der tschechischen Sportzeitung stand vor ein paar Wochen die Kostenschätzung für die 4 Auswärtsspiele. Spiele, die auf neutralem Boden, wie z.B. die Spiele von Mannheim in Salzburg und Innsbruck wurden nicht mit einkalkuliert.
In der Kalkulation fallen lediglich die Reie- bzw. Flug- und Hotelkosten an.
Die Summe waren stattliche 1,5 Mio. tschechischer Kronen (gem. aktuellem Kurs ca. 62.500 Euro). Und jetzt suchen wir mal mehrere deutsche Vereine, die das für die Vorbereitung übrig haben.
Dagegen sind die 20.000 Euro für das Erreichen der Finalrunde in Wien/Salzburg eigentlich ein Witz.
Die Attraktivität der einzelnen Ligen hat (unabhängig von geregeltem Auf-/Abstieg) in den letzten Jahren etwas nachgelassen, weil eben im Eishockey die internationale Vereinskomponente fehlt. Das Problem wollte die IIHF ja mit der CL lösen.
Jetzt gibt es 3 Varianten, die ich persönlich für realistisch halte:
Variante A, die derzeit konkrete Formen annimmt:
Die Russen erweitern ihre KHL immer weiter, so dass es wirklich eine "KONTINENTALE Hokej Liga" wird. Mit Poprad hat man jetzt den ersten Klub außerhalb der ehemaligen UdSSR.
Ab dem kommenden Jahr soll ja auch Mailand da mitspielen. Sollte Torpedo Leipzig sich dazugesellen und auch durchhalten, könnte man fast von einer Art Etablierung sprechen.
Man hat ja auch versucht bereits etablierte Vereine zu Ködern (z.B. Eisbären, Energie Karlovy Vary, diverse schwedische und finnische Teams), nur ohne Erfolg.
Man müsste also damit leben, dass die neuen KHL-Vereine keine Tradition mitbringen, sondern sich selbst erst einen Namen schaffen müssen, so wie die Blue Jackets, die Panthers und die Wild in der NHL.
Diese Variante wird jedoch von der IIHF gefördert, da die Russen den Stellenwert der WM anerkennen.
Variante B, die meiner Meinung nach von den dreien die unwahrscheinlichste ist:
Auch dies wurde mal in den Medien breitgetreten: Eine Mögliche "European Conference", mit regionalen Divisione, der NHL. Inwiefern das jetzt Sinn ergibt, sei mal dahingestellt. Letztenendes ist das für viele, westlich geprägte Vereine und Verbände attraktiver als die KHL, da die NHL schon etwas länger besteht. Der Kostenfaktor wäre jedoch ungleich höher.
Und so eine Variante stößt vor allem auch der IIHF auf, da ja dann die besten europäischen Klubs, mit vielen Nationalsspielern, die evtl. auch nicht bei der WM mitspielen, weggehen würden. Desweiteren könnte es zu einem neuen PO-Modus kommen, der die Klubs länger bindet und somit wären weniger Nationalspieler auf dem Markt.
Variante C, das ist das, was man aus der European Trophy zu schaffen wünscht.
Stand letztes Jahr schon im Unterforum internationales Eishockey.
http://www.eisloewen-forum.de/viewtopic.php?f=4&t=1595
Das Problem bei dem Modus wären auch hohe Reisekosten und vor allem lange PO, die dann zu einer Abwertung der WM führen würden. Das will wiederum die IIHF nicht.
Jedoch muss sich Herr Fasel auch den Vorwurf gefallen lassen, dass die derzeitige WM einzig und allein dem kommerziellen Zweck dient und nicht jedes Jahr stattfinden muss.
Meiner Meinung nach ist dies aber die wirtschaftlichste als auch attraktivste Form einer Europaliga, die auch einen sportlichen Anreiz bietet, Auswärtsfahrten in einem gewissen Maße ermöglicht und vor allem Schwung in das Eishockey bringt. Hier bliebe jedoch nur die Frage nach einem Geldgeber zu klären.
Dazu bleibt noch zu sagen, dass sich die nationalen Ligen in dem Fall neu ordnen müssten, aber weiter einen Meister ausspielen würden.
Ich hoffe, ich konnte mit dieser Ausführung etwas weiter helfen. Man muss sich leider damit abfinden, dass Eishockey ein teurer Sport ist und deswegen halt manche Standorte außen vor bleiben.