Hi,
ich habe lange überlegt ob es Sinn macht die Zeilen hier zu schreiben,zumal man bei längerem Nachdenken das Gefühl hat, wie oft so etwas ähnliches in den letzten Jahren schon einmal getan wurde-sei es drum.
Die Geschichte ist allseits bekannt, die Eisloewen Betriebsgesellschaft stand im letzten jahr kurz vor der Insolvenz, in einer Anstrengung vieler Beteiligter, besonders der Entscheidung der Stadträte ist es zu verdanken, das es zum wiederholten Maße zu einem Rangrücktritt und einer Stundungsvereinbarung seitens der Stadt gekommen ist und somit ein Spielbetrieb für die laufende Saison gesichert wurde. Zudem wurden die Eisloewen mit Stadtratsbeschluss von Ende Mai 2013 richtigerweise von den Stadträten dazu verdonnert, ihr Geschäftsgebahren der letzten Jahre von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchleuchten zu lassen.Zudem wurde letztere damit beauftragt die Eisloewen bei der Aufstellung eines Sanierungskonzeptes zu begleiten und zu unterstützen. Dieses Konzept wurde im Sportausschuss Ende Januar 2014 seitens der Eisloewen vorgestellt und trotz nichtöffentlicher Sitzung von einer,oder mehrerer beteiligter Personen in der Öffentlichkeit breitgetreten. Wie der Presse zu entnehmen war, hat der Wirtschaftsprüfer von Schneider &Partner deutliche Worte bezüglich der Geschäftspraxis der letzten Jahre bei den Eisloewen gefunden und man muss kein Phropet sein, um erkennen zu können, das die Gesellschafter und Geschäftsführer der Vergangenheit zu weiten Teilen die aufgehäuften Verbindlichkeiten anwachsen lassen haben, aber nicht nur die Eisloewen. Die zahlreichen Mosaiksteinchen die zur jetzigen Situation beigetragen haben sind hier alle in diversen Foren mal wahr, mal halbwahr, mal einfach nur falsch dargestellt worden und je weiter man weg wohnt, um so mehr meinte man sich anmaßen zu können, die Lage beurteilen zu können.
Der unabhängige Wirtschaftsprüfer hat laut SZ einen Weg aufgezeigt, ob dieser gangbar ist, muss die Stadt prüfen, die Sportausschussmitglieder ebenfalls und letzenendes der Stadtrat darüber entscheiden. Leider,oder vielleicht Gott sei Dank kennen wir als Fans keine Details, für uns steht nur fest: entweder der Daumen wird gesenkt, oder die Stadträte entscheiden für die Eisloewen. Diese Entscheidung der Räte wird im wesentlichen von 2 Punkten abhängen: welche Chance geben die Sportausschussmitglieder dem Sanierungskonzept und welchen Vorschlag geben die Sportausschussmitglieder ihren einzelnen Fraktionskollegen zur Abstimmung im Stadtrat.
Das wird alles eine Frage der Abwägung von zig Punkten, von denen ich mal einige nur anreißen will. Auf der einen Seite scheint es ein Fass ohne Boden zu geben, in das vornehmlich der Steuerzahler nicht zu knapp investiert, bei dem immer wieder vom Böttcher versichert wird, das der Boden ausgebessert wurde, dennoch aber jährich Geld versickert. Auf der anderen Seite steht eine Betriebsgesellschaft, die von den nackten Zahlen her (siehe Bilanzen Bundesanzeiger) ähnliche Verbindlichkeiten hat wie ihre sächsischen Nachbarvereine, die aber durch Missmanagement, Insolvenz der Indians, Hallendachproblematik, 3.höchster Miete aller Zweitligisten (man sollte sich mal erkundigen wer den Vertrag mit der Stadt verhandelt hat) in eine Zwangslage geraten ist, aus die der Wirtschaftsprüfer einen Weg aufzeigt.
Ich glaube es ist uns Fans und auch den Sportausschussmitgliedern nicht in der ganzen Tragweite bewußt, was es heißt, wenn die Eisloewen krachen gehen.
-Träumerei 1: mit dem ESCD in die Oberliga aufsteigen:
woher soll der ESCD die Kohle nehmen, wenn die Betriebsgeselllschaft aus Gründen der Insolvenz ihre Zahlungen einstellen muss. Den Weg den die Eisloewen vor annähernd 14 Jahren gegangen sind, ist in der Form, bei den geänderten Ligenverhältnissen nicht mehr so einfach möglich, Dabei kann man sich leicht verkalkulieren, siehe Kassel.
-Träumerei 2: wenn der Erfolg wieder da ist, kommen die Fans wieder in Scharen:
die Vereine, die mittlerweile im Dresdner Raum um die Gunst der Zuschauer wirbt ist riesig und nicht zu vergleichen mit Anfang 2000
-Träumerei 3: Neuanfang mit völlig neuen Hauptsponsoren:
erkundigt euch mal bei Leuten die mal im Marketingbereich von größeren Sportvereinen in Dresden auf Sponsorengewinnung aus waren. der Markt ist sehr umkämpft, und neben König Fussball bleibt kaum Platz.
Wenn die Eisloewen krachen gehen, hat das erhebliche Auswirkungen auf den Stammverein und somit auch auf den Breitensport. Der ESCD weis das, wissen das auch die Stadträte?
Es ist richtig, das genau abgewogen werden muss, was ein gangbarer Weg wäre. Hierzu müssen die Kosten runter und dazu gehört für mich auch eine Neuverhandlung der Hallenmiete, die viel zu hoch ist. Außerdem muss das Thema Verluste durch die Dachhavarie auch mal mit in die Gesamtbetrachtung der Lage mit einbezogen werden.
Das die Betriebsgesellschaft jeden Monat Rechenschaft im Sportausschuss legen muss finde ich ein richtiges Instrument zur Überwachung der Gesamtlage.
Desweiteren sollte bei einer Abwägung auf den Tisch, das wenn Zuschauermagnete unter den Sportarten unterstützt werden, der Gleichbehandlungsgrundsatz gelten muss.
Die Stadträte haben zugestimmt, das Dynamo ab der Saison 13/14 JEDES JAHR einen Zuschuss in Höhe von 750.000 € seitens der Stadt gewährt wird.
Nochmal, es geht nicht darum, einen dauerhaften Sanierungsfall künstlich am Leben zu erhalten. Die Gesellschafter müssen klar und erkennbar aufzeigen, das man selber bereit und in der Lage ist am Abbau von Verbindlichkeiten mitzuwirken. Wenn der Wirtschaftsprüfer ein tragbares Konzept aufzeigt, sollte man dies auch unterstützen.
Diesen Weg sollten wir als Fans begleiten, und damit ist nicht die x-te Spendenaktion gemeint, sondern eine Unterstützung der Eisloewen durch die Besuche in der Halle, denn
die play-offs sind in greifbare Nähe gerückt und damit Zusatzeinnahmen, zum Abbau von Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt.
Das weitere Verfahren bleibt spannend und wird wohl vor den Wahlen zum Stadtrat im Mai abgeschlossen werden, mal sehen ob die Eisloewen vorher noch zum Wahlkampfthema mutieren.Das Müllauschütten in der Presse unterbleibt hoffentlich, denn eines ist auch deutlich geworden: die gezielten Störfeueraktionen haben den Eisloewen deutlich geschadet und sind wohl ein Grund für den Rückgang beim Dauerkartenverkauf.