Beitragvon DD1LAR » 07.08.2007, 07:44
Eislöwen keulen für den Aufstieg
Der Eishockey-Oberligist nimmt in der neuen Halle und mit maximal 22 Spielern wieder Anlauf auf die zweite Liga.
von Toni Kaufmann
Norbert Pascha kommt aus dem Staunen nicht heraus. „Wir haben ja eine riesengroße Kabine, in der jeder genügend Platz findet und sogar einen Whirlpool. Das ist grandios, so einen Arbeitsplatz hatte ich noch nie“, schwärmt der Dresdner Eislöwen-Keeper, während er sich im Kraftraum nach dem ersten Eistraining ausgiebig dehnt. Auch Rückkehrer Petr Sikora, der die muffigen Kabinen in der alten maroden Halle noch gut in Erinnerung hat, schaut sich in der neuen Arena begeistert um: „Die gefällt mir. Das ist gleich etwas ganz anderes, auch wenn noch einiges provisorisch wirkt und nicht fertig ist. Aber hier macht das Spielen bestimmt richtig Spaß“, fügt der 36-jährige Tscheche hinzu. Noch etwas verschlafen wirkt beim Trainingsauftakt sein neuer Teamgefährte Kevin Gardner. Der Kanadier traf nach langer Reise mit seiner Frau am Sonntag in Dresden ein. Manager Jan Tabor: „Kevin flog von Marquette über Chicago, Philadelphia und Frankfurt nach Dresden. Das war zwar ein Umweg, aber deutlich billiger als eine direkte Route. Natürlich muss er sich jetzt schnell eingewöhnen.“
Fünf U21-Spieler im Test
Zumindest die erste Übungseinheit gestern Vormittag fiel kurz und noch recht locker aus. Die meisten Cracks mussten erst mit der neuen Ausrüstung klarkommen, noch saß nicht jedes Teil perfekt. „Alles ist noch ein wenig steif“, gab Marcel Linke zu. Der Verteidiger, einer von sechs „Mohikanern“, die vom letztjährigen Team übrig blieben, wirkte aber wie alle seine Gefährten äußerst fit. „Ich habe in Weißwasser mit den Füchsen auf dem Eis trainiert, bin viel gejoggt, habe in Dresden am alten Eisstadion Treppenläufe gemacht und war auch im Kraftraum“, sagte der Verteidiger. Trainer Marian Hurtik, der seine Truppe gestern noch mit „scharfem“ Training verschonte, befand nach den ersten Eindrücken: „Alle Spieler sind gut drauf. Man sieht, dass sie den Sommer über nicht auf der faulen Haut gelegen haben. Das ist gut so, da können wir richtig loslegen“, lobt der Coach. Neben den 18 fest verpflichteten Akteuren teste Hurtik in dieser Woche mit Andreas Meier (19/Heilbronn), Daniel Dolsch-Renz (19/Ungarn), Sebastian Berg (19/Leipzig), Andreas Geisberger (21/Landsberg) und Stephan Hiendlmeyer (21/Braunlage) noch fünf U21-Spieler. Jan Tabor:
„Maximal vier von ihnen werden wir verpflichten, aber nur, wenn die Leistung stimmt und sie uns weiterhelfen können.“ Denn eines ist für den Zweitliga-Absteiger in dieser Saison Pflicht – der sofortige Wiederaufstieg. „Daran geht kein Weg vorbei. Wir wollen zurück in die zweite Bundesliga“, betont ESCD-Präsidentin Barbara Lässig und ergänzt: „Darauf schwören wir die Mannschaft von Anfang an ein.“
Mietvertrag ist noch offen
Die Voraussetzungen dafür seien geschaffen, denn Jan Tabor und Marian Hurtik bastelten an einer schlagkräftigen Truppe. „Wir verfügen über eine gute Mischung aus jungen hungrigen Typen und erfahrenen Cracks“, so Tabor, der natürlich hofft, dass sich die Truppe schnell zusammenfindet und einspielt. Schon in einer Woche, vom 15. bis 17. August, wartet mit dem Four Points Königshof Cup die erste Bewährungsprobe für das neuformierte Team. Vielleicht ist bis dahin auch der Mietvertrag der Eislöwen mit der Stadt unterzeichnet, denn trotz des gestrigen Trainingsstarts fehlt noch die Unterschrift unter dem Kontrakt. Barbara Lässig: „Wir sind aber auf einem guten Weg, es gibt keine großen Hindernisse mehr.“