Trainerwechsel bringt keine Punkte
Neuer Coach - altes Leid. Die Eispiraten Crimmitschau stecken auch nach einem Trainerwechsel in der Krise.
CrimmitschauSteffen Ziesche (38) hat bei den Eispiraten Crimmitschau das Kommando hinter der Bande übernommen. Der gebürtige Berliner tritt die Nachfolge von Larry Suarez an, der nach der Auswärtspleite in Landshut überraschend schnell seine Sachen packen musste. Die Klubführung traute Suarez nach der Negativserie (2 Siege in 11 Partien) die Wende nicht zu. Dabei hatten die Piraten den US-Amerikaner vor dreieinhalb Monaten als "Wunschtrainer" vorgestellt.
Die "Baustellen" im Team der Eispiraten hat Steffen Ziesche, der von Nachwuchstrainer Sven Schröder unterstützt wird, noch nicht beseitigt: Eine schlechte Chancenverwertung und unnötige Strafzeiten führten gestern Nachmittag zu einer verdienten 3:5 (1:2,0:2,2:1)-Heimniederlage gegen die Eislöwen Dresden.
"Wir waren im zweiten Abschnitt zu undiszipliniert. Der Auftritt hat bewiesen, dass es viel Arbeit gibt", sagt der Neu-Trainer, der bis zum Sommer in Dresden als Sportdirektor tätig war. Sein ehemaliger Klub hat durch den "Dreier" den zweiten Tabellenplatz behauptet. Im ersten Drittel hatten die Eispiraten Crimmitschau nach dem 1:1-Ausgleich, für den Mark Kosick in Überzahl sorgte, eine Drangphase. Garett Bembridge und Patrick Pohl brachten die Scheibe allerdings aus guten Positionen nicht im Kasten unter. Im Mittelabschnitt gingen die Hausherren zu ungeschickt in die Zweikämpfe und kassierten deshalb etliche Strafzeiten. Mit einem effektiven Powerplay kamen die Eislöwen zu einer beruhigenden 4:1-Führung. In dieser Phase bewahrte Eispiraten-Torhüter Niklas Treutle sein Team vor einem noch höheren Rückstand.
Im Schlussabschnitt bewiesen die Eispiraten, dass Moral und Leidenschaft stimmen. Patrick Pohl mit einem satten Schuss und Garett Bembridge im Powerplay brachten die Rot-Weißen zurück in die Partie. Als die Gastgeber alles auf eine Karte setzten und den Torhüter vom Eis nahmen, traf Eislöwen-Stürmer Jan Zurek in den verwaisten Kasten zum 5:3-Endstand. "Wir hatten nach dem plötzlichen Trainerwechsel in den ersten beiden Dritteln einige Abstimmungsprobleme", bewertet Eispiraten-Stürmer Torsten Heine, der gestern das 600. Pflichtspiel für seinen Klub bestritt.
Landshut - Crimmitschau 5:3 (2:2, 2:1, 1:0). Tore: 1:0 Thornton (1.), 2:0 Morris (8.), 2:1 Hanusch (18.), 2:2 Holzmann (20.), 3:2 Kapstad (25.), 3:3 Christ (26.), 4:3, 5:3 Oswald (40., 48.). Strafminuten: Landshut 8, Crimmitschau 10 plus 10 (Disziplinar Müller). SR: C. Oswald (Bad Wörishofen). Zuschauer: 1356.
Crimmitschau - Dresden 3:5 (1:2, 0:2, 2:1). Tore: 0:1 Becker (3.), 1:1 Kosick (5.), 1:2 Zurek (12.), 1:3 Boisvert (26.), 1:4 Kaartinen (31.), 2:4 Pohl (46.), 3:4 Bembridge (52.), 3:5 Zurek (60.). Strafminuten: Crimmitschau 16, Dresden 12. Zuschauer: 2604. SR: Zehetleitner (Obersdorf).
Von Holger Frenzel
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