Trainer bangt um Miller-Einsatz
Die Eislöwen könnten gegen Riessersee und im Derby gegen die Lausitzer Füchse das Zünglein an der Waage spielen.
Von Toni Kaufmann
Eislöwen-Trainer Markus Berwanger hat schon viel erlebt – als Spieler und auch als Trainer. „Aber so etwas ist mir in meiner langen Karriere noch nicht passiert“, schüttelt der gebürtige Rosenheimer mit dem Kopf. Gemeint ist das anhaltende Verletzungs- und Krankheitspech bei den Eislöwen. Auch vor diesem Wochenende plagen den 45-Jährigen erneut Personalsorgen. Nachdem sich der Berliner Förderlizenzspieler Arturs Kruminsch während der drei freien Tage einen Bänderriss im Sprunggelenk zuzog und damit wie Max Kaltenhauser bis Saisonende ausfällt, bangt Berwanger auch um den Einsatz von Jason Miller. Der Kanadier pausierte in dieser Woche wegen Adduktorenbeschwerden. Erst kurz vor dem Spiel in Riessersee soll heute entschieden werden, ob er auflaufen kann oder nicht. Würde der 37-Jährige ausfallen, müsste Markus Berwanger seine Reihen umbauen und wieder einmal einen Verteidiger zum Stürmer umfunktionieren. „Dass man fünf kranke oder verletzte Spieler auf einen Schlag hat, ist schon möglich. Dass es aber über einen so langen Zeitraum so viele Dauerverletzte und dazu ständig noch weitere angeschlagene Cracks gibt, ist mir noch nicht untergekommen“, klagt der Coach, der aber im gleichen Atemzug der Mannschaft ein Riesenkompliment macht: „Selbst mit dieser Misere geht die Truppe hervorragend um. Die Stimmung hat dies noch nicht getrübt.“ Außerdem bescheingt Berwanger seinem Team, in den letzten Wochen wirklich gutes Eishockey zu bieten. Deshalb ist ihm trotz aller Probleme auch vor dem schweren Wochenende nicht bange. „Riessersee und auch Weißwasser sind Teams, die noch um die Pre-Playoffs kämpfen und jeden Zähler dringend brauchen. Dabei könnten wir das Zünglein an der Waage sein. Wer gegen uns verliert, hat schlechte Karten. Und ich kann versprechen, dass es von uns keine Geschenke geben wird.“ Derzeit rangieren Bremerhaven, die Füchse und Riessersee auf den Plätzen neun bis elf mit jeweils 56 Zählern. Allerdings absolvieren die Lausitzer noch am Sonnabend das Nachholspiel gegen Landshut. Im Tor wird auch in den kommenden Partien Michal Marik stehen. „Michal ist zuletzt immer ein sicherer Rückhalt gewesen, und er möchte selbst keine Pause haben“, erklärt Markus Berwanger, warum sein zweiter Goalie David-Lee Paton weiter die Bank hüten muss. „Mir tut es schon ein wenig leid um ihn, denn normalerweise bekommt bei mir auch die Nummer zwei mindestens zwölf bis 14 Einsätze, aber zum einen stehen wir schon unter Erfolgszwang, zum anderen möchte ich Marik nicht aus dem Rhythmus bringen“, sagte Berwanger.