Beitragvon DD1LAR » 14.01.2010, 08:56
Warum es bei den Eislöwen nicht rund läuft
Manager Ziesche schließt nach fünf Pleiten in den letzten sieben Spielen eine Trainerdiskussion aus.
Von Toni Kaufmann
„Wir brauchen nicht um den heißen Brei reden, derzeit befinden wir uns in einem kleinen Tief, können mit den letzten Ergebnissen nicht zufrieden sein“, gibt Eislöwen-Manager Steffen Ziesche zu. Besonders schmerzlich macht sich bemerkbar, dass der anfängliche Heimnimbus offenbar verflogen
ist. Zuletzt stehen fünf Heimpleiten in Serie zu Buche. „Wir sind überzeugt, dass wir über viel mehr Potenzial verfügen, als es der Tabellenplatz aussagt, aber irgendwie treten wir auf der Stelle“, fügt Ziesche hinzu, der aber gleichzeitig jegliche Trainerdiskussion im Keim erstickt: „An Thomas Popiesch gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Wir verfolgen gemeinsam ein langfristiges Konzept und waren uns von vornherein bewusst, dass wir auch mit Rückschlägen oder Krisen rechnen müssen. Wichtig ist, dass wir uns da wieder rausziehen.“ Zwei Baustellen sehen Ziesche und Trainer Thomas Popiesch in erster Linie: Der Abwehr fehlt die Stabilität, und die Last des Toreschießens liegt im Moment zu sehr nur auf den Schultern der ersten Reihe mit Sami Kaartinen und Patrick Jarrett, die auch am letzten Wochenende in dieser Hinsicht fast als „Alleinunterhalter“ für die Eislöwen unterwegs waren. Thomas Popiesch hat über die Ursachen der derzeitigen Misere gegrübelt und meint: „Es kommen mehrere Gründe zusammen. Sicher ist die neu zusammengestellte Mannschaft noch nicht so gefestigt, dass Krankheits- oder Verletzungsausfälle locker weggesteckt werden. Gerade im Dezember kam da einiges zusammen, zumal uns auch junge Akteure durch die U20-WM fehlten.“ Der 44-Jährige gesteht auch: „Vielleicht haben wir das Kommen und Gehen der Förderlizenzspieler ein wenig unterschätzt. Deshalb schauen wir jetzt, dass es sich einigermaßen in Grenzen hält. Insgesamt müssen wir damit leben und das wussten wir von Anfang an.“ Sicher komme auch dazu, dass einige Spieler noch nicht gewohnt seien, im Team über die ganze Saison Verantwortung zu übernehmen. „Das ist ein Lernprozess“, so der Coach, der betont: „Wichtig ist, dass wir jetzt schnell wieder da rausfinden.“ Das Positive sei, dass sowohl die Hierarchie in der Mannschaft stimme und dass trotz der letzten Niederlagen die Truppe nie aufgehört habe zu kämpfen. „Wir arbeiten daran, wieder stabiler in der Defensive zu stehen, unser Powerplay zu verbessern und eine zweite Reihe aufzubauen, die ebenfalls scort“, erklärt Popiesch. Gefragt seien in der jetzt alle, vom Trainer über die Mannschaft bis hin zum Umfeld, von dem sich Popiesch in Zukunft mehr positive Signale wünscht. Aus seinem Lazarett gab es die noch nicht, denn die Genesung von Nico Pyka (Fingerbruch) zieht sich wohl noch hin. Auch Torhüter Kellen Briggs (Leistenzerrung) wird morgen beim Auswärtsspiel in Freiburg nicht einsatzfähig sein. Für ihn trainiert seit gestern wieder Förderlizenzkeeper Markus Keller aus Berlin mit den Eislöwen und wird den US-Amerikaner morgen im Tor ersetzen.