Obwohl für heute eine außerordentliche Sitzung des Slowakischen Eishockeyverbundes (SZLH) angesetzt war, die sich mit der Zustimmung für den Starts des HC Lev Poprad in der KHL beschäftigen sollte, bleibt die Situation um den Klub unsicher.
Der SZLH wird erst am 18. August, also gerade mal 3 Wochen vor Beginn der KHL-Saison, über eine definitive Zusage entscheiden.
Ausschlaggebend hierfür sind 2 wesentliche Faktoren. Zum Einen fordert der SZLH eine offizielle Anfrage der russischen Föderation, zum Anderen braucht der Klub eine Ausnahmegenehmigung durch die IIHF. Während die erste Bedingung in erste Linie ein Befindlichkeitsproblem des SZLH, der sich bei der Umzugsaktion von Hradec nach Poprad übergangen fühlt, ist, könnte die andere Bedingung ein viel größeres Problem darstellen. Der "HC Lev" ist eine tschechische Organisation, zählt also als tschechischer Klub. Somit muss die IIHF dem Start eines tschechischen Vereins mit Sitz in der Slowakei in einer russischen Liga zustimmen. Dafür muss in erster Linie die Verbandszugehörigkeit geklärt werden, da der HC Lev derzeit in keinem nationalen Verband Mitglied ist.
Nachdem der HC Lev in Tschechien mit seinem Anliegen mehrfach gescheitert ist, meldete der Verein sich aus dem CSLH (tschechischer Eishockeyverband), in dem er erst kurz vorher Mitglied wurde, ab. Eine Aufnahme in den SZLH wurde seit dem Umzug nach Poprad noch nicht erteilt.
In Tschechien scheiterte das Projekt vor allem durch die Ablehnung der APK (Assoziation Professioneller Klubs), die die einzelnen Vereine vertritt. Die slowakische Gesellschaft Pro-Hokej erteilte jedoch ihre Zustimmung. Dennoch kostet diese Zusage: Der HC Lev muss jedem Klub eine Entschädigung in Höhe von 33.000 Euro zahlen, um einen Teil der Sponsorengelder zu ersetzen. Diese bemessen sich in der Slowakei vorrangig an der Fernsehquote. Bei 11 Vereinen beläuft sich diese Summe auf 363.000 Euro (Sollte die U20 nicht mitgezählt werden, dann 330.000).
Dennoch ist die Meinung von Pro-Hokej im Verband nur als beratend aufgefasst, weshalb sich der SZLH immer noch vorbehält, dem Projekt "HC Lev" in Poprad eine Absage zu erteilen. Die Bedingungen wurdem dem Klub gestern schriftlich mitgeteilt. Nun hat der HC Lev bis zum 10. August Zeit, die notwendigen Dokumente einzureichen. Wenn der Klub die Frist einhält, wird sich der Verband mit dem Thema weiter befassen, was jedoch nicht die Zustimmung bedeutet.
Spielbeginn für Poprad wäre am 10. September beim Meister Kazan.
(hokej.cz)
Desweiteren wollte der Klub heute seinen Trainerstab und Kader präsentieren. Spekuliert wurde über das Trainerduo Horava/Rulik. Über letzteren wurde in der vergangenen Woche verhandelt, da dieser noch einen gültigen Vertrag beim tschechischen Erstligisten Chomutov hatte. Mit sofortiger Wirkung hat der Klub ihn heute Abend freigestellt, weshalb er nun dem HC Lev zur Verfügung steht.
(klhchomutov.cz)
Allerdings wird Petr Vampola definitiv nicht für Poprad stürmen. Der amtierende Weltmeister unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag bei Traktor Tscheljabinsk. Zwar wäre Poprad wegen der Heimatnähe attraktiv, doch der Stürmer wollte sich nach dem Debakel in Kiev nicht auf ein weiteres Abenteuer mit einem noch nicht lizensierten Verein einlassen.
(hokej.cz)
Auf der Wunschliste sollen die Torhüter Sasu Hovi (Brno), Tero Leinonen (zuletzt Liberec) und Karol Krizan (MHC Martin) stehen. Desweiteren sollen die Verteidiger David Havir und Platil sowie die Stürmer Jaroslav Bednar, Pavel Brendl, Zbynek Irgl, Petr Sykora, Zikmund Palffy (zuletzt Skalica) und Lubos Bartecko in Poprad heiß begehrt sein. Durch die Verpflichtung von Radim Rulik als Trainer erhofft man sich auch eine enge Zusammenarbeit mit Chomutov, wodurch auch die Stürmer Radek Duda und Milan Kraft nach Poprad kommen könnten.