Will auch Dresden?
MSV / Dynamos Stürmer Klemen Lavric bekennt sich zu den Zebras. Aber für welchen Preis lässt sein Verein ihn ziehen?
Kommt er oder kommt er nicht? Das ist nicht mehr die Frage. Die lautet jetzt: Wann kommt er? Klemen Lavric, 23-jähriger Torjäger des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden, hat sich erklärt: Er will zum Erstliga-Aufsteiger MSV Duisburg wechseln. Ob zur nächsten oder doch erst zur übernächsten Saison, hängt am Geld.
Gestern verhandelte MSV-Präsident Walter Hellmich erneut mit Lavric und ist seither einen Schritt weiter: "Der Spieler hat sich erklärt, er wird auf jeden Fall nach Duisburg kommen. Er hat sich gegen Dresden und gegen alle anderen Vereine entschieden, die ihn haben wollen", so Hellmich nicht ohne Stolz.
Den entscheidenden zweiten Schritt will Hellmich nun machen: Lavric steht in Dresden noch eine Saison lang unter Vertrag, muss also aus seinem Kontrakt herausgekauft werden. Bislang fordert Dresden eine Ablösesumme von einer Million Euro. Hellmich: "Darüber werden wir jetzt reden, bisher haben wir das noch gar nicht ernsthaft getan, weil ich erst die Zusage des Spielers haben wollte."
Die liegt nun vor: Lavric, der für Dynamo 17 Tore erzielt hat und vom Spielertyp her das fehlende Pendant zu den Duisburger Angreifern Aziz Ahanfouf, Markus Kurth und Josef Ivanovic darstellt, möchte auf jeden Fall nach Duisburg - zur Not auch erst 2006, dann wenigstens ablösefrei. In den nächsten Tagen will Hellmich mit dem Dresdner Präsidium sprechen, um die Ablösesumme für den 23-Jährigen zu drücken. Lavric wäre für die Bundesliga-Saison nach Markus Hausweiler (Mönchengladbach), Tobias Willi (Freiburg), Razundara Tjikuzu, Uwe Möhrle (beide Rostock), Kai Michalke (Aachen) und Mike Rietpietsch (Oberhausen) der siebte Neuzugang. (kw)
Quelle:NRZ
Deutsche Top-Spieler wollen nicht nach Dresden
Von STEFFEN HOFMANN und TIM SCHLEGEL
"Ich kann doch aus Sch... keine Bonbons machen!" Der legendäre Spruch von Idol Hansi Kreische (57), der ihn 1996 seinen Trainer-Job kostete, ist aktueller denn je.
Weil Dynamo fast zehn Jahre später wohl oder übel genau das tun muß, um weiter in der 2. Bundesliga zu bestehen.
Während die Konkurrenz fleißig aufrüstet, gucken die Schwarz-Gelben bisher in die Röhre. Vor umworbenen Top-Verstärkungen wie dem Kölner Torjäger Matthias Scherz oder dem Mainzer Verteidiger Marco Rose gab's nur Absagen. Gründe dafür gibt's genug. Das Geld: Mit einem 8,5 Millionen-Etat liegt Dynamo im unteren Drittel der Liga. Kein Spieler verdient über 10 000 Euro brutto im Monat. Das ist guten deutschen Spielern schlicht zu wenig.
Die Vereinsführung: So schön der Aufstieg von der vierten in die zweite Liga ist, so schwierig ist es, ein bundesligataugliches Management aufzubauen. „Wir müssen daran arbeiten, professionellere Strukturen zu schaffen”, weiß Geschäftsführer Volkmar Köster. Das Stadion: Die marode Harbig-Arena schreit förmlich nach einem Neubau, ist im Buhlen um Neuzugänge alles andere als ein Zugpferd. Dynamo bleibt also nichts anderes übrig, als auch in Zukunft die Stars selbst zu „basteln”. Aus unbekannten, aber preiswerten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs oder dem Ausland. Wie dem bisher einzigen Neuzugang Tomislav Stanic (24, Inter Zapresic). Bleibt nur zu hoffen, daß die Macher um Trainer Christoph Franke und Manager Siegmar Menz weiterhin so ein gutes Näschen wie bei Klemen Lavric, Joshua Kennedy oder Mariusz Kukielka haben. Und damit Hansi Kreische eines besseren belehren...
Quelle: BILD
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