Eishalle: Kampf um VIP-Logen - Nachfrage größer als Angebot
Dresden. Noch steht er nicht, der neue Eissport- und Ballspielkomplex auf der Sportspange im Ostragehege. Doch die Pläne zum Innenausbau und zum Betrieb der Arena an der Magdeburger Straße gehen in die heiße Phase. Grund: Der ESC Dresden muss bis Ende Mai beim Verband eine Kalkulation für die nächste Saison vorlegen, um die Lizenz zu erhalten. "Deswegen drücken wir positiv aufs Tempo", sagt ESCD-Präsidentin Barbara Lässig.
Der Wirtschaftsbeirat der Eislöwen, der vierteljährlich tagt, traf sich jetzt mit Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU). "Wir sind auf einem guten Weg", resümierte Lässig. Bis Ende des Monats soll der ESCD an Wunschliste an den Betreiber der neuen Arena übergeben - den städtischen Sportstätten- und Bäderbetrieb unter Leitung von Raphael Beckmann. Ein möglicher Konfliktpunkt: die Anzahl der Logen in der Arena. Sechs dieser Boxen sind im VIP-Bereich vorgesehen. Doch das Angebot übersteige bei weitem die Nachfrage, sagte Lässig. "Was man lukrativ an Firmen vermieten kann, sollte man tun. Das sind feste Einnahmen", drängt Lässig auf zehn statt sechs Logen.
Weitere ungeklärte Fragen sind: Wer wird künftig die Anker-Brauerei? Wer übernimmt die Versorgung von VIP-Gästen und Zuschauern (Catering)? Was passiert mit Werbung und Caterer, wenn beispielsweise ein Boxkampf in der Halle veranstaltet wird? "Auf keinen Fall wollen wir die Querelen, wie sie in der Halle an der Bodenbacher Straße aufgetreten sind", warnte Eislöwin Lässig. Da sei von Anfang an Vieles schief gelaufen. Fakt sei aber auch: "Wir betreten mit der neuen Arena alle Neuland. Da müssen alle aufeinander zugehen und sich absprechen."
In der laufenden Saison beträgt der Eislöwen-Etat rund 1,5 Millionen Euro, je zur Hälfte finanziert aus Zuschauereinnahmen und Sponsoren. In den nächsten Wochen müsse der Verein die neuen Sponsorenverträge aushandeln und abschließen. Sie seien Teil dessen, was der Verband verlangt, um die Lizenz zu verteilen. Derzeit weilt der neue Marketing-Chef der Eislöwen, der frühere Woba-Sprecher Frank E. Dietz, in Turin. Auf ihn setzt Lässig große Hoffnungen. "Endlich einer der langfristig arbeitet", lobt Lässig.
Ralf Redemund