Hockeynight in Canada bedeutet im Moment auch Hockeynight in Laubegast. Bei ausverkauften Haus und ganz Ami like mit Chips und Bier, erwartete man sehnsüchtig das erste Bully in Ottawa.
Doch schon bevor der Puck das erste Mal fiel herrschte Gänsehautstimmung. Es ist schon gigantisch wenn knapp 20000 Menschen die Hymne inbrünstig mitsingen und die letzte Strophe auch ohne Hilfe des Sängers lautstark intonieren. In Anaheim war die Stimmung schon prächtig, aber gestern in Ottawa war sie noch um einiges besser. Kanada absolut im Stanleycupfieber!
Die ersten Spielminuten ähnelten stark den letzten beiden Spielen, Anaheim mit guten Forechecking und Ottawa dadurch mit Problemen schon im Spielaufbau. Vom erwarteten stürmischen Beginn der Sens war nicht viel zu sehen. Aber auch das erste Powerplay der Enten schien ohne zwingende Chanchen zu verstreichen. Doch dann blitzte die große Klasse von Teemu Selanne auf, dieser passte von hinter dem Tor genau auf Andy McDonald und der überwand Emery zum frühen 1:0 nach gut 5 Spielminuten. Das Publikum wurde merklich ruhiger und auch die Sens brauchten einige Minuten um den Schock zu verdauen. Langsam fand man aber wieder zurück ins Spiel und unser "Liebling" des Abends Chris Neil erzielte in der 17. Spielminute den 1:1 Ausgleich. Das erste Tor der Sens in der Serie was bei 5-5 erzielt wurde.
Das zweite Drittel sollte das bisher beste der ganzen Serie werden. Zunächst ging Anaheim durch ein Tor von Corey Perry wieder mit 2:1 in Führung. Doch die Antwort der Kanadier lies nur ganze 27 Sekunden auf sich warten. Nach einem Bullygewinn zog Anton Volchenkov einfach mal ab. Seinen flachen Schuß fälschte Mike Fisher unhaltbar für Jean-Sebastien Giguere ins Tor ab. Zwei Minuten später war es Ryan Getzlaff der das Publikum abermals zum schweigen brachte. Trocken und humorlos verwandelte er einen Pass von hinter dem Tor zum 3:2. Das auch in der NHL nicht alles perfekt ist zeigte sich nur wenig später. Jason Spezza musste sein blutverschmiertes Trikot wechseln, doch es war zunächst kein Ersatztrikot aufzutreiben. Spezza musste sich das Trikot von Patrick Eaves überzeihen und durfte im falschen Trikot seine Strafe absitzen. Beim nächsten Wechsel bekam er dann aber sein eigenes wieder. Die letzten fünf Spielminuten im zweiten Drittel boten dann einiges an Disskussionsstoff. Zunächst zog Wade Redden im Powerplay von der blauen Linie ab. Seinen Schuss beförderte Daniel Alfredsson per Schlittschuh ins Tor. Der Schiri rief ohne zu zögern bei der Video Judge in Toronto an um sich deren Urteil anzuhören. Die Videoschiedsrichter in DD-Laubegast plädierten unterdessen einstimmig auf Schlittschuhtor. Die Kollegen in Toronto sahen das allerdings anders und erkannten keine Kickbewegung von Ottawas Kaptän. Also der 3:3 Ausgleich für die Heimmanschaft. Nur wenig später dann sogar die Führung für die Sens. Dean McAmmond passt einfach blind vor das Tor und dort vollendet Chris Pronger zum 3:4 - ins eigene Tor. Ottawa nun ein Tollhaus und die Ducks watscheln angeschlagen in die Kabine.
Gleich zu Beginn der letzten 20 Minuten der nächste Auftritt von Chris Pronger. Dean McAmmond schloss einen Angriff mit einem Torschuß ab und wird von Pronger mit einem Unterarmcheck gegen den Nacken brutal niedergestreckt. Der Schiri gibt keine Strafe, aber Pronger wird sich nicht wundern müssen, wenn die NHL ihn zum zweiten Mal in diesen Playoffs nachträglich mit einer Sperre belegt. Die Emotionen nun auf beiden Seiten am kochen. Ottawas Bad Guy Chris Neil wird erst von Ryan Getzlaff und dann gleich noch von Dustin Penner niedergestreckt. In der anschließenden Rauferei ziehen Getzlaff und Ottawas Schäfer gegen ihre Kontrahenten deutlich den Kürzeren. Anaheims komplette Kidsline ziert danach die Strafbank. Anton Volchenkov macht in der 49. Spielminute dann mit seinem Tor zum 5:3 alles klar. Die Ducks im letzten Spielabschnitt einfach zu undiszipliniert und bringen sich selbst um die Chance das Spiel nocheinmal zu drehen.
Ottawa gewinnt das hartumkämpfte 3. Spiel durchaus verdient und meldet sich in der Serie wieder zurück. Anaheim wieder mit zuvielen unnötigen Strafen. Man wird sehen wie sich die eventuelle Sperre von Pronger auf das Spiel der Enten auswirkt.
2. Anaheim Ducks - 4. Ottawa Senators 3:2 1:0 3:5 Stand: 2:1
Pronger versucht seinen Fehler noch auszubügel:
Scott Niedermeyr (auch bekannt als der Weihnachtsmann) beim Eistanz:
kleine Meinungsverschiedenheiten:
gewann unser Voting "Liebling des Abends" souverän und wurde in der selben Nacht auchnoch Vater einer Tochter - Chris Neill: