Da musst du nicht nach amerika fahren.
Aus meinem wochentäglichen Hamburger Asyl heraus habe ich mir gestern DEL (Freezers - Lions) angeschaut. Auf dem *hellgrauen* Markt für 20 Euronen ein Kärtchen organisiert, Bier kostet 3,80 pro 0,5. Essen habe ich mir verkniffen, sah irgendwie aus wie ein Gemisch aus pappiger Pizza und durchweichten Burgern.
Die ColorLine Arena verfügt über gefühlte 13.000 Klappsitze, allesamt gepolstert. Die Eingänge zum Innenraum der Arena sind mit Türen verschlossen, das ganze wirkt dann wie Kino. Riesenaufwand an Einlasspersonal, die dir den exakten Weg zu deinem Platz weisen. Gestern waren 7.000 Leute da, die Arena also halbvoll, der Oberrang sichtlich verweist, ca. 20 Gästefans auf einer Riesentribüne...
Die Stimmung welche Stimmung? Es gibt keine, absolut NULL!
Habe mich nach dem Spiel mit einem Typen von den Eispiraten Hamburg unterhalten, wir kamen sehr schnell zu den Krokodiles, Wilhelmshaven, Timmendorf ...
DEL ist nicht mehr DAS Eishockey, welches wir in der Bundesliga und der Oberliga sehen, da ist einfach zu viel Show und Brimborium. Die Lacher entstehen, wenn auf dem Videowürfel Videosequenzen von Trickfilmchen eingespielt werden, oder Strafbankmusi läuft. Der Puck wird von einem 6jährigen Jungen ins Spiel gebracht, vor dem Spiel lässt sich der Freezer an einem Seil aus der Hallendecke herunter, Lichtshow minutenlang ...
Also, bevor wir in Dresden ernsthaft über DEL sprechen, empfehle ich wirklich den ein oder anderen Besuch eines Spiels dieser Liga.
Gewonnen haben gestern übrigens die Lions durch ein Tor von Martin Reichel.
Es mag sein, dass die Freezers momentan ein Tief durchlaufen, die Erwartungshaltung (Ziel HF) ist ja auch riesig. Trotzdem, bei aller Meckerei über mitunter zu ruhige Fans, WIR feiern Eishockey nicht schlecht!
Übrigens hing genau EIN Transparent in der Arena, und filmen und Fotografieren ist nicht

„Ich verspreche, dass es eine solche Blamage nicht mehr geben wird, solange ich in Dresden Trainer bin.“
T.P. nach dem 2:10 gegen den EHC München