Beitragvon DD1LAR » 08.04.2008, 08:27
Von Helmut de Raaf viel gelernt
Verteidiger Andreas Maier gehört seit Saisonbeginn bei den Dresdner Eislöwen zur Fraktion der U21-Spieler.
Toni Kaufmann
Andreas Maier war nach der 3:5-Niederlage in Füssen ebenso sauer wie seine Mannschaftsgefährten. Doch auf der langen Heimreise haben die Cracks die ärgerliche, weil vermeidbare Pleite schnell abgehakt. Heute Abend geht es gegen die Leoparden auf ein Neues und dann wollen die Eislöwen wieder zubeißen und den zweiten Sieg feiern. Dabei trägt auch der erst 20-jährige Andreas Maier viel Verantwortung. Schon seit Weihnachten hat er einen Stammplatz in der Verteidigung und er soll heute Abend mit dafür sorgen, dass die gegnerischen Stürmer möglichst wenig Raum zur Entfaltung bekommen. Feste Größe im Team „Andreas hat sich von Monat zu Monat gesteigert. Er ist ein unauffälliger Spieler, der aber fast keinen Fehler macht. Er geht ohne Angst in die Zweikämpfe und ist auch stark im Spiel eins gegen eins“, lobt Manager und Trainer Jan Tabor den Youngster, der sich zu einer festen Größe im Team entwickelte. Und auch der gebürtige Ludwigshafener selbst ist bislang in Dresden sehr zufrieden. Mit der Stadt, die ihm überaus gefällt. Mit seinen Eiszeiten und dem Klima in der Mannschaft. Ganz besonders begeistern den Blondschopf aber die Fans: „Die sind richtig gut, sie machen unheimlich Stimmung und motivieren uns damit in jedem Spiel. So etwas habe ich bisher selten erlebt. Bei meiner letzten Station in Heilbronn hatten wir höchstens einen Schnitt von 1 500 Zuschauern, in Dresden sind es ja mindestens 1 000 mehr.“
Aufstieg mit Heilbronn
Mit Heilbronn hat der Verteidiger im letzten Jahr schon einmal einen Aufstieg erlebt. „Das war natürlich ein besonders schöner Moment in meiner Karriere und ich hoffe, ich kann einen solchen Erfolg mit den Eislöwen in diesem Jahr noch einmal feiern“, so der Crack, der sein Eishockey-ABC in Mannheim erlernte. Seine Halbschwester schleppte ihn schon mit dreieinhalb Jahren mit zum Eis. „Seitdem bin ich davon nicht mehr losgekommen. Ich bin richtig infiziert vom Eishockey-Virus“, gibt der Youngster lachend zu. Er durchlief alle Kinder- und Jugendmannschaften in der Heimat, spielte dann drei Jahre für die Jungadler in der DNL und wurde dreimal Deutscher Meister mit dem Team. In dieser Zeit trainierte er beim einstigen Nationaltorhüter und Mitglied der deutschen Hall of Fame, Helmut de Raaf. „Bei ihm habe ich sehr viel gelernt. Er hatte die nötige Strenge, konnte aber auch loben. Bei ihm stimmte die Mischung zwischen beidem und er ist einfach menschlich ein Supertyp“, schwärmt Maier von seinem früheren Lehrmeister. In Mannheim fand der Nachwuchscrack auch beste Bedingungen vor, um Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen. „Es war mir wichtig, mein Abitur unter Dach und Fach zu bringen. Man weiß ja nie, ob man es mit dem Eishockey weit bringt und damit sein Geld verdienen kann. Außerdem muss man auch an die Zeit danach denken“, zeigt sich Maier als bodenständiger Realist, der sein Abi in der Tasche hat und vielleicht irgendwann studieren möchte. „Es sollte in Richtung Biologie gehen. Das hat mir in der Schule schon Spaß gemacht“, bekennt der Abwehrspezialist, der aber jetzt erst einmal schauen will, wohin ihn die Eishockey-Laufbahn treibt.
Tabor macht neues Angebot
„Natürlich träumt jeder einmal davon, in der DEL zu spielen. Auch ich. Doch ich stecke mir erst einmal überschaubare Ziele und das nächste heißt, den Aufstieg mit den Eislöwen zu schaffen“, bleibt er auf dem Teppich. Und er würde gern noch länger in Dresden bleiben, auch weil er hier Freunde und eine Freundin fand. Vor allem aber, weil er sich im Eishockey weiterentwickeln kann. „Von den älteren, erfahrenen Spieler konnte ich mir schon einiges abschauen. Vor allem, wie man im Spiel die Ruhe bewahrt und die richtigen Entscheidungen trifft“, meint Maier, der vor allem sein Offensivspiel noch verbessern will. Manager Jan Tabor möchte den jungen Mann gern in Dresden halten, und er unterbreitete ihm ein Angebot.