Beitragvon DD1LAR » 15.04.2008, 08:28
Tabor: Eislöwen zweitligatauglich
Der Manager der Dresdner Eishockey-Cracks will sein Team nach dem Aufstieg nur punktuell verstärken und plant vorsichtig.
Toni Kaufmann
Noch Stunden nach dem letzten Spiel tanzten die Eislöwen-Fans freudetrunken über das Eis in der Freiberger Arena. Die Cracks hatten sich längst zur Aufstiegsparty in die Kabine und später in eine Dresdner Nachtbar verabschiedet. „Diese Stimmung war unglaublich. Etwas Schöneres habe ich noch nie erlebt“, sagt der goldene Torschütze Kevin Gardner, der mit seinem Treffer die Aufstiegsparty einläutete. Anhänger, Cracks, Betreuer und Verantwortliche feierten den Wiederaufstieg der Eislöwen bis in den frühen Morgen. Mittendrin war auch „Multifunktionär“ Jan Tabor, der zuletzt in Personalunion als Geschäftsführer, Manager und Trainer arbeitete. Beim 45-Jährigen laufen auch die Fäden für die nächste Saison zusammen. Während die Mannschaft zuletzt in jeder Saison ein neues Gesicht erhielt, will Tabor diesmal seine Truppe beisammen halten. „Ein solch homogenes Team habe ich lange nicht erlebt. Die Jungs sind charakterlich top, passen prima zusammen. Warum sollte ich sie also austauschen. Ich weiß, was ich an ihnen habe“, schwärmt der Manager. Mit Kapitän Jakub Körner und dem derzeit verletzten Jason Deleurme stehen zwei Akteure für die neue Saison fest. Ihre Verträge verlängerten sich durch den Aufstieg automatisch. Einig ist sich Tabor mit Torhüter Michal Marik, dem von vielen Vereinen umworbenen Verteidiger Jason Lundmark sowie Torjäger Gardner. Angebote liegen zudem Daniel Menge, Roman Weilert und dem Youngster Andreas Maier vor. Zufrieden zeigt sich Tabor auch mit den Leistungen von David Cermak, Marcel Linke, dem Allrounder Markus Guggemos, Petr Hruby oder dem immer besser in Schwung gekommenen Michael Schmerda. Sie alle kann sich der Manager auch im nächsten Jahr in Dresden vorstellen. „Unser Team ist bereits zweitligatauglich“, ist er überzeugt, will jedoch weitere Verstärkungen holen. „Wir brauchen zwei weitere gute Verteidiger, eventuell zwei, drei Stürmer“, bekräftigt Tabor, der mit dem Slowaken Lubos Velebny aus Kaufbeuren bereits einen Abwehrspieler kontaktiert hat. Der Kader soll mindestens 20, möglichst 22 Spieler umfassen. „Wir planen mit vier kompletten Reihen. Ich bleibe meiner Philosophie treu: lieber zwanzig gute Arbeiter statt zwei Top-Stars“, verrät Tabor, der auch seinem jetzigen Co-Trainer Petr Sikora wieder ein Angebot als Spieler unterbreiten wird. „Er bekommt vielleicht schon bald einen deutschen Pass, dann könnten wir noch einen weiteren Ausländer verpflichten“, erläutert der Manager, der bisher nur Martin Hamann aussortiert hat. Völlig offen lässt Tabor die Frage nach einem neuen Trainer. Zumindest für das kommende Jahr kann er sich durchaus vorstellen, noch einmal zu coachen. Dafür will er in den nächsten Wochen in Tschechien den Trainerschein machen. „Es könnte aber auch sein, dass ich einen neuen Trainer finde. Der müsste aber in unseren finanziellen Rahmen passen und er muss mit mir harmonieren“, steckt er klare Vorgaben ab. Eine Entscheidung soll in den nächsten zwei Wochen fallen. Der Etat wird für die neue Saison auf jeden Fall aufgestockt.
Neue Aufgabe für Ex-Trainer
„Wir haben uns durch diese Oberliga-Saison finanziell erholt, planen mit 100.000 Euro mehr als bisher. Damit würde unser Budget bei etwa 1,7 Millionen Euro liegen“, rechnet Tabor vor, der lieber etwas vorsichtiger kalkuliert und betont: „Wir wollen uns kein Harakiri erlauben wie andere Vereine, die dann mitten in der Saison kurz vor der Pleite stehen.“ Eislöwen-Präsidentin Barbara Lässig sieht die Konsolidierung als wichtigstes Ziel: „Wir wollen uns fest in der zweite Bundesliga etablieren. Außerdem haben wir uns die weitere Entwicklung des eigenen Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben.“ Bei den Talenten könnte zugleich Ex-Trainer Marian Hurtik eine neue Aufgabe finden, mutmaßt Tabor: „Er hat uns sehr geholfen, und er möchte gern in Dresden bleiben. Er verfügt über viele Erfahrungen in der Nachwuchsarbeit.“