Trainer baut auf Traumduo Miller und Menge
Die Eislöwen haben an diesem Wochenende nur eine Partie und gastieren heute beim EHC München.
Von Toni Kaufmann
Nur kurze Freude hatten die Eislöwen an Probespieler Tomas Chlubna. Der 36-jährige Tscheche, der mit über 600 Erstliga-Spielen in tschechischen, russischen und finnischen Ligen eine beeindruckende Vita aufweist, hat die Elbestädter bereits wieder verlassen. Den Stürmer zog es erneut gen Osten, er soll dem Vernehmen nach einem Angebot aus Moskau gefolgt sein. Ein weiterer Probespieler ist im Moment noch nicht zu erwarten. Eislöwen-Trainer Markus Berwanger gibt zu: „Ich habe alle meine Kontakte genutzt, viele Spielervermittler angerufen, doch der Markt ist leer gefegt.“ Zumindest gibt beim heutigen Spiel in München Neuzugang Max Kaltenhauser seinen Einstand. Der Stürmer wird dringend gebraucht, denn Kevin Gardner wird wegen einer schweren Grippe nicht auflaufen können. „Max Kaltenhauser wird deshalb in die Sturmreihe zu Jason Deleurme und Markus Guggemos rücken“, erklärt Berwanger, der diesmal nur mit drei Blöcken arbeiten kann.
Auch Schön fällt aus
Denn außer Gardner fällt auch Michal Schön (Pferdekuss im Oberschenkel) aus. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Lubos Velebny, der sich mit Grippe plagt. Doch der Trainer hofft auf seinen Einsatz. Daheim bleibt ebenfalls Co-Trainer Otto Keresztes, den ebenfalls ein Infekt erwischt hat. Trotz aller Personalprobleme wollen die Eislöwen nach drei Siegen in Folge beim Tabellendritten in München ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen. „Natürlich wird das eine harte Nuss, und wir sind Außenseiter“, sagt Berwanger. Dabei baut der 45-Jährige erneut auf eine sichere Defensive, aus der schnelle Konter gefahren werden sollen. Vor allem mit dem neuen Traum-Duo Jason Miller und Daniel Menge hat der Coach zwei Stürmer, die immer für ein Tor gut sind. Beide haben sich schnell aufeinander eingestellt und sorgten zuletzt immer für Gefahr. „Als ich zuvor mit David Cermak spielte, bekam ich die Pässe und habe die Tore gemacht. Jetzt ist es eher umgekehrt, ich lege für Jason auf“, erklärt Daniel Menge, der vorgestern 26 wurde. Und der bislang beste Eislöwen-Scorer fügt hinzu: „Jason ist einfach ein überragender Spieler, da fällt es mir leicht, mit ihm zu harmonieren. Zudem kannte ich ihn schon aus Regensburg, wo wir in einer Mannschaft, aber nicht in einer Reihe zusammengespielt haben.“ Miller (37) gibt das Kompliment zurück: „Daniel gehört zu den intelligenten Spielern, da braucht man nicht viel Zeit, um sich aufeinander einzustellen.“ Für den Aufschwung in den letzten Spielen macht der ehemalige DEL-Crack aber vor allem auch das gewachsene Selbstvertrauen verantwortlich: „Wenn man wieder gewinnt, geht man forscher und entschlossener zu Werke. Dann gelingen viele Dinge besser.“ Daniel Menge, der sich heute in München auch auf den Besuch seiner Mutter beim Spiel freut, meint vor der Partie: „Von der Papierform her haben wir eigentlich nicht viel zu bestellen, doch wir wollen einen Sieg heimbringen.“