Quelle: SG Dynamo DresdenIn der Folge von durch Anhänger der SG Dynamo Dresden verursachten verschiedener Vergehen bei den Spielen gegen Düsseldorf, Regensburg und Erfurt, hat der Deutsche Fußball Bund folgende Strafen verhängt: Die SG Dynamo Dresden wird zu einer Zahlung von 4.000 Euro verpflichtet. Das Heimspiel der SG Dynamo Dresden gegen die U23 Vertretung von Bayern München am 14.02.2009 wird unter teilweisen Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Dabei dürfen nur 4.000 Eintrittskarten für Fans der Heimmannschaft und 500 Gäste-Eintrittskarten verkauft werden. Bestandteil der Strafe ist weiterhin, dass alle Stehplätze an diesem Spieltag geschlossen bleiben. Der Verein SG Dynamo Dresden trägt die Verfahrenskosten.
Bereits nach den Vorkommnissen im Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena hat der DFB darauf hingewiesen, dass bei der Wiederholung von Vorkommnissen härtere Sanktionen drohen. Auslöser dieser erneuten Strafe waren aus dem Fanblock auf Schiedsrichter und Spieler geworfene Feuerzeuge, die Auseinandersetzungen zwischen Dynamofans und Ordnungskräften im Stadion in Regensburg und vor allem auch die aus dem Dynamofanblock in Richtung Gästeblock abgeschossene Leuchtrakete im Spiel gegen Erfurt.
Geschäftsführer Ralf Minge: „Diese Strafe ist für uns eine mittelschwere Katastrophe. Es gab schon nach dem Spiel gegen Jena deutliche Hinweise vom DFB, dass bei einer Wiederholung drastischere Strafen folgen werden. Dieser Fakt ist nun eingetroffen.“
Die Geschäftsführung und auch das anwesende Präsidium der SGD waren sich einig, dass nicht über die einzelnen Vorkommnisse und deren Schwere diskutiert werden soll. „Es steht die Tatsache, dass etwas passiert ist. Da geht es nicht um die Quantität“, so Ralf Minge weiter.
Der wirtschaftliche Schaden ist für Dynamo enorm. Marketing-Geschäftsführer Markus Hendel: „Wir haben ausgerechnet, dass wir seit dem Jahr 2005 ca. 300.000 Euro an Strafgeldern aufwenden mussten. Nach dem Spiel gegen Jena haben wir bereits wieder 12.000 Euro Strafe zahlen müssen. Im jetzigen Fall rechnen wir mit ca. 40.000 Euro Mindereinnahmen bei Zuschauererträgen. Hinzu kommen noch die Ausfälle bei den Nebeneinnahmen, wie Catering und Fanartikelverkauf, die wir noch gar nicht berechnet haben. Der Schaden für den Verein ist enorm.“
Ralf Minge schaut besorgt in die Zukunft: „Man muss nicht die Statuten des DFB auswendig lernen, um zu erkennen, dass bei den nächsten Vorkommnissen Geisterspiele und sogar Punktabzüge folgen werden. Die Folgen für den Verein wären nicht absehbar.“
Dynamo-Präsident Hauke Haensel fordert mehr Konsequenzen: „Wir werden im Verein unsere Sanktionsmöglichkeiten besser nutzen. Wenn die Täter ermittelt werden können, müssen Stadionverbote und bei Vereinsmitgliedern Vereinsausschlüsse gründlich geprüft werden.“
Fanbeauftragter Martin Börner: „Das Umfeld deckt leider noch zu oft diese Einzeltäter. Hier möchten wir noch einmal die Fancharta in den Mittelpunkt rücken. Dazu haben wir mit den Gruppen, die an der Ausarbeitung der Fancharta wesentlich beteiligt waren, in Kürze ein Treffen vereinbart. Die Fancharta wird unser Ansatz sein, wie wir diese Probleme in Zukunft besser in den Griff bekommen wollen.“
Die Ermittlung der einzelnen Täter ist aber derzeit schwer umzusetzen. Erst wenn aus dem Umfeld dieser Einzeltäter klarere Zeichen gesetzt werden, können diese Sanktionen wirklich effektiv greifen. Im Fall des Vergehens im Spiel gegen Lübeck, konnte der Einzeltäter bereits ermittelt und die vom DFB verhängte Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro vom Täter zurückgefordert werden.
Die SG Dynamo Dresden hat die Strafe des DFB bereits anerkannt. Derzeit werden Modelle erarbeitet, wie das Spiel gegen Bayern München mit 5.050 verkauften Dauerkarten bei 4.000 zugelassenen Zuschauern umgesetzt werden kann.