Original von Meeraner
Leute aus der Wirtschaft oder von den Großsponsoren hätte ich gern im Boot.
Du meinst für die Präsidiumsposten? Oder allgemein im Boot?
Also, ich denke, allgemein im Boot, da sind wir uns sofort einig. Starke Partner aus der Wirtschaft und Großsponsoren hätte jeder gern an der Seite.
Beim Präsidium sehe ich das eher kritisch. Und zwar aus drei Gründen:
1. Wir hatten/haben in den verschiedenen Gremien des Vereins so manchen Unternehmer oder GF eines Unternehmens aus der freien Wirtschaft, der zu entsprechenden Sitzungen entweder gar nicht gesehen wurde, weil Geschäftsreise hier und wichtiger Termin da, oder der in der Sitzung gelangweilt abhing und mit seinem Blackberry, der Kellnerin oder den eigenen Eiern spielte, anstatt sich auf die Probleme des Vereins zu konzentrieren. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber, wenn man da niemanden findet, der mit Leib und Seele an der Sache hängt, der bereit ist, ohne Vergütung mit viel Herzblut in die Sache zu investieren, das entsprechende Interesse für den Nachwuchs und dessen Sorgen aufbringt, dann kann man es auch lassen. Der Verein ist mehr als nur die 1. Mannschaft. Präsidiumsmitglieder, die nie ein Nachwuchsspiel gesehen haben oder nur reagieren anstatt zu agieren, hatten wir in der Vergangenheit genug.
2. Aus meiner Sicht bestand bei dem einen oder anderen Präsidiumsmitglied der Vergangenheit der eine oder andere Interessenskonflikt. Wenn Präsidiumsmitglieder zum Beispiel gleichzeitig Gesellschafter sind, entsteht eine gefährliche Situation. Bis Ende März diesen Jahres konnten zwei Personen praktisch alles in Verein und BG allein entscheiden, weil sie zusammen mit den ESCD-Stimmen weit über 75% der BG Stimmen hatten, während sie ohne "vererbte" Stimmen lediglich über 8% der BG-Stimmen verfügten. Lässt man sich diesen Fakt mal auf der Zunge zergehen, ist es schon erstaunlich, dass jetzt andere für die Fehler der letzten Saison gerade stehen sollten.
Noch immer verfügt BL allein aufgrund "vererbter" Stimmen über 29% der BG-Stimmen und damit über eine Sperrminorität, obwohl sie selbst lediglich über 4% der Stimmenanteile verfügt. Anders formuliert: ohne BLs Zustimmung geht in der BG nach wie voir nichts.
3. Die Eislöwen sind ein Wirtschaftsfaktor und haben deswegen eine Lobby. Der Nachwuchs hat dies nicht im gleichen Maße, ist aber im Grunde das Herz des Vereins und auch die wirtschaftliche Zukunft der Eislöwen. Deswegen ist es aus meiner Sicht wichtig, dass der Verein von Leuten geführt wird, die sich wirklich für den Nachwuchs interessieren, diesen voranbringen und dessen Interessen vertreten, ohne die BG in ihrem Arbeiten zu hindern.
Präsidiumsmitglied kann nur jemand aus den Verein werden und ich denke, dass es einige sehr interessante Kandidaten gibt, die schon früher das Eishockey in Dresden geführt und erhalten haben. Die Frage ist, ob man diese Leute jetzt dazu bewegen kann, sich auf den Schleudersitz zu setzen und erneut Verantwortung zu übernehmen. Wenn dies gelingt und wir Ruhe ins Umfeld kriegen, dann wird man auch starke Partner in der Wirtschaft finden, die sich dann wirtschaftlich für Verein und BG engagieren.
"If there's more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way." (Edward Aloysius Murphy Jr., 1949)