Hradec Kralove - Usti, 06.01.2010, 18 Uhr
Am Mittwoch stieg in Hradec Kralove die Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr zwischen dem HC VCES Hradec Kralove und dem HC Slovan Ustecti Lvi. Hradec verlor zuletzt das Spitzenspiel in Olomouc deutlich mit 7:1, während Usti am Montag Trebic mit 6:2 abfertigte. Die Tore wurden durch Filip Lunak (Hradec) und Dusan Salficky (Usti) gehütet. Die Leitung unterstand HSR Smitka und seinen Linesmen Zidek und Hejl. Da die Partie jedoch erst 18 Uhr am Mittwochabend stattfand, kamen nur 1.695 Leute (ca. 15 Gäste), was sich in einer Halle für 7.700 Zuschauer mehr als deutlich bemerkbar macht.
Hradec erwischte eindeutig den besseren Start. Zuerst bediente Kretinsky seinen Mitspieler Kadlec vor dem Tor, doch Salficky konnte gerade noch das Tor verhindern. Danach scheiterte Sejnoh zwei Einschussmöglichkeiten, doch auch hier konnte Salficky wunderbar retten. Die erste Chance der Gäste kam erst in der 8. Minute, als Sklenicka und Pazourek konterten. Doch dank einem ungenauen Pass von Sklenicka musste Lunak nicht aktiv werden. Obwohl Hradec im ersten Drittel viel Druck machte, hatte Usti kaum Probleme zu verteidigen, da die Gastgeber den Puck nicht im Angriffsdrittel halten konnten. In Überzahl vergab Fort eine Riesenchance der Gastgeber, als er unmittelbar vor dem Tor den Puck mit dem eigenen Schlittschuh wegspielte. Kurz darauf lief Budinsky allein auf Salficky zu, schoss den Puck jedoch links am Tor vorbei. Den schnappte sich David Pazourek und lief damit über das ganze Spielfeld, fand aber in Lunak seinen Meister. In der 16. Minute schaffte es Hradec‘ Kapitän Roubik auch mit drei Nachschüssen nicht, an Salficky vorbeizukommen. Zwei Minuten später reichte ein Schuss dazu: Roubik wurde von Fort bedient und schoss direkt aus dem rechten Bullykreis. Der Puck flog über Salfickys linke Schulter und schlug unter der Latte ein – 1:0! Usti gab jedoch nicht nach und hatte im direkten Gegenzug die Chance zum Ausgleich: Sklenicka spielte den Puck vors Tor, wo Lunak ihn nicht festhalten konnte. Nach dem anschließenden Gemenge um den freien Puck entschied der Schiedsrichter zu Recht auf Torraumabseits, was die Gelegenheit zu Nichte machte.
Strafen: 0:2
Im Mitteldrittel erwischte Usti den besseren Start. Mikulik Schuss konnte Lunak aufgrund eines Verteidigers nicht sehen, doch der Puck knallte nur an den Pfosten. Anschließend hatte Usti gleich zwei Gelegenheiten, in Überzahl auszugleichen, schaffte es jedoch nicht, eine ordentliche Überzahlformation einzunehmen. Im Gegenzug spielte Hradec 74 Sekunden 5 gegen 3 und nahm Salficky dabei unter Dauerbeschuss. Doch Ustis disziplinierte Abwehrarbeit vereitelte die besten Gelegenheiten der Gastgeber. Nach einem weiteren schlechten Überzahlspiel Ustis, wurde der von der Strafbank zurückkehrende Karlicek in einen Konter geschickt, doch Salficky hielt dessen Schuss sicher mit der Fanghand. In der 37. Minute überrannte Sklenicka seinen Gegenspieler Kretinsky, der im Fallen noch Rok Pajic mitnahm. Danach lagen beide Spieler eine Zeit lang benommen auf dem Eis, konnten jedoch weiterspielen. Sklenicka kassierte für seine Attacke 2 Minuten und wenig später folgte ihm Troncinsky, was Herman nicht gefiel, so dass er sogear 10 Minuten Bedenkzeit vom Schiri bekam. Hradec nutzte die 89 Sekunden mit 2 Mann mehr auf dem Eis, um sich im Drittel der Gäste festzubeißen. Dabei lief Kadlec gefährlich ein und versuchte es mit einem Rückhandschuss, den der am Boden liegende Salficky gerade noch mit der Fanghand abwehren konnte.
Strafen: 4:5+10 (Herman, unsportl. Verhalten)
Zu Beginn des Schlussdrittels wurde Usti für die Mühen der vorangegangenen 20 Minuten belohnt: Sagat wurde wunderbar von Hanzl in Szene gesetzt, legte sich Lunak schön zurecht und netzte per Rückhand ein – 1:1! Danach verflachte die Partie leider ein wenig. Beide Seiten kamen nun eher selten vors andere Tor, doch die Defensiven beider Teams lieferten eine starke Leistung ab. In der 51. Minute bekam Hradec die dritte Möglichkeit mit 2 Mann mehr auf dem Eis, diesmal dauerte sie fast 2 Minuten. Doch Usti ließ es diesmal nicht mehr zu, dass die Gastgeber sich festsetzen konnten und so verstrich auch dieses Überzahlspiel ungenutzt. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit umkurvte Roubik das Gästetor, doch im entscheidenden Moment versprang ihm der Puck. In der letzten Minute wurden Kretinsky und Hanzl vom Eis geschickt und Hradec nahm noch eine Auszeit, doch das Ergebnis blieb unverändert.
Strafen: 2:4
Die Verlängerung verlief ereignislos, das Penaltyschießen musste entscheiden. Für Usti begann Sagat, dessen Finte Lunak jedoch durchschaute und mit der Fanghand klärte. Roubik war der erste Schütze für Hradec, doch ihm versprang der Puck vor dem Tor. Herman verlud Lunak und netzten von links ein – 0:1. Budinskys Schuss war verhältnismäßig schwach, doch er rutschte Salficky unter den Schonern durch – 1:1! Mikuliks Versuch wurde durch Lunak vereitelt, der ihm den Puck vom Schläger stocherte. Auch Salficky nahm Kadlec den Puck vom Schläger. In der 2. Serie begann Hradec erneut mit Kapitän Roubik. Er legte sich Salficky schön zurecht, traf mit seinem Schuss aber nur die Oberkante der Latte. Jan Herman wählte die gleiche Finte wie bei seinem ersten Versuch und fand die Lücke in Lunaks Schonern – 1:2!
Strafen: 1:0, gesamt: 7:11+10 (Herman)
Fazit: Usti gewinnt ein klasse Spiel im Penaltyschießen und kann sich am Ende bei Torhüter Salficky bedanken, dass die Messen nicht bereits nach dem ersten Drittel gelesen waren. Der größte Gegner der Gastgeber war das eigene Unvermögen. Viele Chancen, die spielerische Überlegenheit für den Großteil des Spiels und drei ungenutzte 5 gegen 3 Überzahlspiele von je mehr als einer Minute lassen durchaus mit der Chancenverwertung hadern. Hradec darf sich am Sonnabend aber über ein außerplanmäßiges Frei freuen, da Havirov einen Insolvenzantrag eingereicht hat und sich aus der Liga zurückzieht. Welche Auswirkungen das auf die Tabelle haben wird, ist noch ungewiss.
Der 37. Spieltag im Überblick:
Hradec Kralove – Usti 1:2 n.P.
Chomutov – Olomouc 3:2
Trebic – Havirov 5:0
Sumperk – Jihlava 0:6
Znojmo – Beroun 2:1 n.V.
Vrchlabi – Benatky n.J. 1:2
Tabor – Havl. Brod 2:3 n.P.
Kadan – Chrudim 4:1