Daher lese ich aus diesen Zeilen auch, dass im deutschen Eishockey eine 2. Liga auf bundesebene langfristig keine Zukunft hat...
Falsch interpretiert, gut lag vielleicht auch an der Uhrzeit...
Langfristig gesehen sehe ich Dresden durchaus in der 2. Liga, nur kurzfristig nicht. Lieber 1-2 Jahre 6 Derbys gegen den Ostblock, um sich wieder konsolidieren zu können. Für mich ist die 2. Liga, unter den bisher bekannten Voraussetzungen (unser Etat, die Möglichkeiten mit dem Nachwuchs, der Hallenvertrag, die Abgaben/Ausgaben) einfach nur Harakiri und bringt uns kein Stück voran. In der OL lassen sich auch einfacher unsere Nachwuchskräfte aus der Sachsenliga mit einbauen, weil das Leistungsniveau weitaus niedriger ist, um mal einen Vorteil zu nennen.
Langfristig muss das Ziel sein, die höchstmögliche Liga zu erreichen, nicht mehr und nicht weniger. Nur damit kann man den (Event-)Zuschauer bei der Stange halten.
Das hat nichts mit der Uhrzeit zu tun, sondern mehr mit dem Leseverstehen. Das ist genau die Argumentationsweise, die die Bergaffen auch gebracht haben. Was allerdings hier nicht in Betracht gezogen wird ist die Tatsache, dass du spätestens nach dem 6. "Derby" eine ähnliche Stimmung haben wirst wie teilweise bereits letztes Jahr.
Auch das mit der Konkurrenzfähigkeit sehe ich durchaus anders. Sicherlich wird es ein größeres Leistungsgefälle geben, die Mannschaften von VS, RV und evtl. BiBi werden sich wohl einen Dreikampf um den Titel liefern. Doch auch ein finanziell stabiler Verein wie Ravensburg hat das Etat um 20% heruntergefahren, was 400.000 Euro weniger bedeutet. Und da reden wir von einem der bestbesuchten Zweitligisten! Im Prinzip wird die zweite Liga etatmäßig näher zusammenrücken, was sich auch zwangsläufig auf die Leistung auswirken wird. Durch die Kontingentstellenreduzierung wurde einmal mehr erreicht, dass einige durchschnittliche Zweitigaspieler bei ihren überzogenen Gehaltsvorstellungen bleiben können. Diese Spieler müssen ihre Vorstellungen jedoch irgendwann auch runterschrauben, weil sei im Angebot-Nachfrage-Diagramm weit über dem Marktgleichgewicht liegen, dass sich durch die finanziellen Einsparungen der Vereine nach unten verschoben hat.
Was du ebenfalls (wie auch diverse bayr. Vereine) außer Acht lässt: Jeder kann diesen Schritt machen. Nur ist es nicht zwangsläufig notwendig, dass sich alle aus der Liga zurückziehen, 2-3 Vereine reichen schon, um die Ligenstruktur kaputt zu machen. Angenommen nach Riessersee ziehen sich noch DD, Freiburg und BHV zurück, weil sie sich die Reisekosten sparen wollen (ein reines Gedankenspiel) und sonst den Etat halbieren müssten und bewerben sich in der OL. Die BuLi steht dann auf einmal mit 10 Vereinen da und darf sich wieder etwas ausdenken, wie man den Spielbetrieb angenehmer gestalten kann (Würde wohl auf eine Dreifachrunde hinauslaufen...). Allerdings senden die Vereine somit auch ein Zeichen an den Verband, dass sie kein Interesse an einer bundesweiten zweithöchsten Spielklasse haben, weil es für sie finanziell nicht rentabel ist. Also wird sich der Verband nun wieder Gedanken machen, ob eine Regionalisierung der 2. Liga nicht vielleicht doch sinnvoll wäre.
Hier gilt ganz klar das Sprichwort: "Wer A sagt, muss auch B sagen!" Man darf in einer bundesweiten Liga nicht einfach sagen, ich mache das jetzt, weil es für MEINEN Verein jetzt das beste ist. Man muss sich auch der Konsequenzen und möglichen Folgen bewusst sein, die das ganze mit sich bringt. Zieht sich ein Verein zurück (in dem Falle Riessersee), so überlegen finanziell angeschlagene Vereine wie Dresden oder Freiburg auch, ob es für sie nicht ebenfalls rentabler ist, eine Liga tiefer, regional und mit weniger Reisekosten zu spielen.
Auf lange Sicht wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die Vereine das Schlupfloch in der ESBG nutzen werden und in die tiefere Spielklasse abhauen, um sich zu "sanieren". Dies ist aber für den gemeinen Eventi sehr unattraktiv und man verliert dadurch auch den einen oder anderen Fan. Und wenn jetzt noch Vereine außerhalb Bayerns solche Schlupflöcher nutzen, kommt dann wieder ein Trunschka mit seinen Ideen zur Regionalisierung der zweithöchsten Spielklasse, da es ja "sonst nirgendwo mehr eine bundesweite zweite Eischockeyliga gebe"... nur in CZ, Schweden und einigen anderen Ländern...
Ich gebe dir zwar Recht, dass es für Dresden attraktiver wäre, dennoch wird dadurch das eigentliche Problem, das erneut krankende System nicht gelöst.