Beitragvon eisloewe62 » 16.09.2010, 11:02
Sasionvorschau aus Sicht der DNN
15.09.2010
Klamme Füchse schielen auf die Pre-Playoffs
Teammanager Ralf Hantschke: Erhalt des Eishockeystandortes Weißwasser hat oberste Priorität
Dresden (DNN). Die Saison 2010/11 in der 2. Eishockeybundesliga steht für die Lausitzer Eishockeyfüchse unter dem Motto: "Im Osten kaum Neues." Das geht beim Geld los und setzt sich - logischerweise - über Trainerstab (die "Doppelspitze Rohrbach/Hantschke bleibt) und Mannschaft (zwölf Weiterverpflichtungen) fort.
Der für die letzte Spielzeit angestrebte Abbau von Altverbindlichkeiten aus der Saison 2008/09 funktionierte trotz sportlichen Erfolgs nur zum Teil. "Ein kleines Stück des Schuldenberges konnten wir abtragen - aber nicht so viel, wie es unser ehrgeiziges Ziel war", räumt EHC-Marketingchef Matthias Kliemann unumwunden ein und stellt klar: "Angesichts der Wirtschaftslage insgesamt werden wir nur in kleinen Teilschritten die Entschuldung erreichen." Ein Minus von noch etwa 200 000 Euro belastet die Bilanz der Ostsachsen, die damit bei der Zusammenstellung des Kaders erneut mangels "monetärer Argumente" mit Absagen leben mussten.
Dennoch ist sich Teammanager Ralf Hantschke sicher: "Unsere Mannschaft ist konkurrenzfähig. Natürlich bleibt der Klassenerhalt oberstes Ziel. Aber wir wollen nach Möglichkeit schon die Pre-Playoffs - also Platz 7 bis 10 - erreichen." Ein Pfand, mit dem die Blau-Gelben wuchern wollen, ist dabei die Kontinuität. Gleich zwölf Cracks des letztjährigen Teams (ein Torwart, fünf Verteidiger, sechs Stürmer) werden auch heuer das EHC-Dress tragen. Richtig weh tun nur die Abgänge der letztjährigen Top-Scorer Carsten Gosdeck (nach Bremerhaven) und Marvin Tepper (in die DEL zu den Krefeld Pinguinen). Das Duo erzielte 53 der insgesamt 169 Füchse-Treffer.
Weil für überschaubares Geld kein adäquater deutscher Ersatz gefunden werden konnte, sollen es diesmal die Ausländer richten. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr besetzten die Weißwasseraner nur drei der möglichen sechs Kontingentstellen. In der kommenden Spielzeit sind fünf Ausländer erlaubt und beim EHC auch unter Vertrag. Nur Keeper Ryan MacDonald ist von der "Kontingentfraktion" übrig geblieben. Mike Sullivan (Deggendorf) und Robin Sochan (Dresden) verließen die Lausitz. Mit Peter Szabo kehrte ein Akteur zurück, den die Fans als "Zaubermaus" in Erinnerung haben. In der Saison 2007/08 brachte es der Slowake auf 71 Punkte (20 Tore/ 51 Vorlagen) in 59 Spielen, ehe er nach Landshut wechselte.
Mit Richard Hartmann wurde ein Landsmann von Szabo geholt, der sein Können zuletzt in der slowakischen Extraliga unter Beweis gestellt hatte. Zudem soll Mike Forgie für "Alarm" vor dem gegnerischen Gehäuse sorgen. Der Kanadier wechselte aus der holländischen Ehrendivision in den Fuchsbau. Den Abwehrverbund soll der Kanadier Rory Rawlyk verstärken. Neben den genannten vier Ausländern sind auch Christian Grosch (zuletzt Crimmitschau), die Gulda-Brüder Tomas und Petr sowie Mike Mieszkowski neu bei den Füchsen. Eventuell kehrt Marvin Tepper für einige Spiele an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Angreifer wurde mit einer Förderlizenz für den EHC ausgestattet.
Die Saisonvorbereitung war unterdessen alles andere als reibungslos verlaufen. Szabo (Hand), Forgie und Bartlick (Leiste) sowie Valenti (Rücken) mussten zwangspausieren. Deshalb konnte Coach Rohrbach nie seine Wunschformationen aufbieten.
Zudem zog sich Ersatztorhüter Martin Niemz beim Fußball einen Kreuz-, Innenband- und Meniskusriss im rechten Knie zu. Damit war die Saison für den "Backup" beendet, bevor sie begann. Deshalb wurde Stephen Ritter aus Kassel als zweiter Torhüter geholt. "So können wir mit ruhigem Gewissen in die neue Spielzeit gehen und sind auch für den Fall gerüstet, dass Ryan mal eine Pause braucht", lässt sich Ralf Hantschke in seine Seele blicken. "Oberste Priorität hat, den Eishockeystandort Weißwasser wirtschaftlich abzusichern und auf Dauer im Profisport zu halten", sagt Hantschke. Zumal es im Osten dann doch bald Neues geben wird: Im Dezember 2012 soll die neue Eishalle in Weißwasser bezugsfertig sein. Mit Beginn der Saison 2010/11 beginnt schon mal der Abriss des altehrwürdigen Wilhelm-Pieck-Eisstadions. Sebastian Matthieu