Kooperation: Enttäuschung und Ärger bei Zweitligisten
Die Zweitliga-Vertreter haben mit deutlicher Mehrheit - wenn auch nicht einstimmig - den Kooperations-Vorschlag abgelehnt. „Wenn sie drei Wochen nichts mehr gegessen haben und es bietet ihnen dann jemand Essen an, hängt es aber an einen 10 Meter hohen Baum, dann haben sie auch nichts davon“, wählt Bietigheims Geschäftsführer Volker Schnabel ein drastisches Bild für die Gründe der Ablehnung. „Wir wären viele Kompromisse eingegangen: Relegation, Heimrecht für den DEL-Club, 800.000 Euro Lizenzgebühr usw. Aber alles können wir nicht schlucken: Die Zweitliga-Hauptrunde kann nicht schon im Februar beendet sein, das geht nicht. Wir haben drei Angebote für die Relegation gemacht, keines wurde angenommen. Die DEL wollte doch Auf- und Abstieg gar nicht wirklich.“
ESBG-Geschäftsführer Oliver Seeliger sieht für die Ablehnung ähnliche Gründe wie Schnabel: „Das am letzten Mittwoch erzielte Verhandlungsergebnis und gleichzeitig letztes Angebot der DEL haben die Zweitligisten detailliert geprüft und sich lange beraten. Eine Relegation erst ab der Saison 2012/2013, keine Aussicht auf einen direkten Auf-und Abstieg auch auf lange Sicht gesehen sowie ein Relegationsmodus, der unter anderem ein zu frühes Saisonende für viele Clubs bedeutet hätte, führten aber letztlich zu der Entscheidung, das Angebot auch mit Blick auf den Sport, die Fans und den eigenen Geschäftsbetrieb nicht anzunehmen.“ Viele Zweitligisten kritisieren aber auch DEB-Präsident Uwe Harnos, der den Zweitligisten noch vor einer Woche zugesichert haben soll, dass er keinen Vertrag mit der DEL ohne Auf- und Abstieg unterschreiben wolle.
„Ich bin enttäuscht von der Verhandlungsführung“, sagt Schwenningens Manager Stefan Wagner. „Aber ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, dass man auf irgendeinem Wege noch eine tragfähige Lösung mit der DEL findet.“
Artikel vom 22.07.2011
Quelle: Eishockey-News